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Schützen & Erhalten · Juni 2021 · Seite 17 FACHBEREICHE I BAUTENSCHUTZ keit und drückendes Wasser fest. Bei wasserundurchlässigen Bauwerken aus Beton „wird davon ausgegangen, dass ein Kapillartransport von Wasser durch die Bauteile hindurch unabhängig vom hydrostatischen Druck und vom zusätzli- chen Schichtenaufbau der Bauteile nicht erfolgt, wobei die Wasserdampfdiffusion auf ein vernachlässigbares Maß begrenzt wird.“ [1] Der Feuchtetransport und die Diffusion innerhalb eines ungestörten, rissfreien Bauteilquerschnitts aus Beton mit hohem Wassereindringwiderstand wird begrenzt. Ausschlaggebend sind die Bauteildicken des Bodens, der Wände, des verwendeten Betons, der Fugen, Einbauteile und die Rissfreiheit. „Weitergehende Regelungen über den Feuchtetransport anderer Arten und Ursachen, die ebenfalls eine raumseitige Feuchteabgabe zur Folge haben können, enthält die Richtlinie nicht.“ [2] Feuchtetransport durch WU-Bauteile WU-Konstruktionen verhindern den Durchtritt von Wasser in flüssiger Form! Die kapillare Wasseraufnahme auf der dem Wasser zugewandten Seite erfolgt unabhängig vom hydrostatischen Was- serdruck maximal < 70 mm. Auf der luftzugewandten Raumseite trocknet das Bauteil langsam aus. Hier bildet sich der Austrocknungsbereich aus, in dem ledig- lich das Überschusswasser des Betons an die Innenluft abgegeben wird – Entwei- Weiße Wannen aus Beton in ver- schiedenen Bauweisen 1 Die FPD-Richtlinie (1. Ausgabe, Februar 2020) steht als kostenloser PDF-Download über die Internetseite der Deutschen Bauchemie zur Ver- fügung. Auch das zugehörige Form- blatt „Dokumentation“, in dem alle relevanten Informationen über die Herstellung von Abdichtungen mit einer FPD elektronisch festgehalten werden können, ist als separate PDF- Datei kostenfrei erhältlich. Gedruckte Exemplare der FPD-Richt­ linie können über den Bestellshop der Deutschen Bauchemie unter www.deutsche-bauchemie.de in der Rubrik „Publikationen“ gegen eine Schutzgebühr von 3,– € pro Stück (zzgl. Versandkosten) geordert wer- den. 2 chen der Baufeuchte. „Die Tiefe dieses Austrocknungsbereichs liegt maximal bei etwa 80 mm. Solange sich Kapil- larbereich und Austrocknungsbereich nicht überschneiden, Bauteildicken > 200 mm, ist im Kernbereich kein Feuch- tetransport – auch nicht in gasförmiger Form – nachweisbar. Bei WU-Bauwerken verlangsamt sich die Diffusion im Aus- trocknungsbereich im Laufe der Zeit und kommt nach Abgabe der Eigenfeuchte praktisch zum Erliegen.“ [3] Aufgaben der Planung – Planung von Bauablauf, Betonier- abschnitten, Arbeitsfugen, Ein- bauteilen und Durchdringungen einschließlich der erforderlichen Qualitätssicherungsmaßnahmen – Planung des geschlossenen Fugen- abdichtungssystems – Planung und Ausschreibung der Ab- dichtung für alle planmäßigen und unplanmäßigen Trennrisse – Dokumentation aller relevanten Festlegungen und Entscheidungen in der Planung und Weitergabe an alle Beteiligten (WU-Konzept) Art der Nutzung Die WU-Richtlinie des DAfStb legt zwei Nutzungsklassen fest: Nutzungsklasse A Feuchtetransport in flüssiger Form ist bei hochwertiger Nutzung nicht zulässig und muss durch Planungsmaßnahmen ausgeschlossen werden. Nutzungsklasse B Begrenzter Wasserdurchtritt zulässig (Feuchtigkeit, tropfenweises Wasser). Falls trockene Bauteiloberflächen erforderlich oder gewünscht sind, sind zusätzliche bauphysikalische und raum- klimatische Maßnahmen erforderlich. WU-Konstruktionen In Systemschalung eingebrachter Beton wird als Ortbetonkeller, eine Wand aus einschalig vorgefertigten Betonwandele- menten als Fertigteilwand bezeichnet. Bei einer Elementwand handelt es sich um eine Kombination aus zwei im Abstand durch Gitterträger verbundenen

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