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Es schreibt für Sie: Michael Scholtz Scholtz Software GmbH Wankstr. 28 b · 86971 Peiting Telefon: +49 8861 9109990 Telefax: +49 8861 9109999 E-Mail: info@scholtz.de Web: www.scholtz.de BRANCHENSOFTWARE Preise im Angebot flexibel ändern I n der vorigen Ausgabe von „Schützen & Erhalten“ haben wir gezeigt, wie die Kalkulation von Angeboten u. a. über eine Korrektur von Material-Ein- kaufspreisen schnell angepasst werden kann. Die Lage im Baustoffhandel mit dem Erfordernis, teilweise mit Tages- preisen zu arbeiten, hatte dieses Thema noch aktueller sein lassen, als es beim Verfassen des Beitrags vorherzusehen war. Für den heutigen Beitrag gehen wir in unserem Beispiel davon aus, dass die Kalkulation im Angebot in Bezug auf Verbrauchsmengen, Einkaufspreisen und Arbeitszeiten wie geschildert bereits aktualisiert worden ist. Im vorangegangenen Thema haben wir die Möglichkeiten der Veränderung von Verkaufspreisen noch nicht betrach- tet. Die Verkaufspreise der Leistungen ergeben sich – je nach der gewählten Einstellung – z. B. aus den Einkaufspreisen plus Standard-Aufschlag oder aus den in den Stammdaten hinterlegten Hersteller- Listenpreisen. Im Gegensatz zu einem Regiean- gebot, bei dem der Kunde die Risiken des Zeitaufwands und der Menge des Materials trägt durch Abrechnung aller Aufwendungen, müssen wir beim An- bieten von Leistungen diese Risiken mit einkalkulieren. Es liegt nun auf der Hand, höhere oder niedrigere Risiken durch eine Erhöhung oder Absenkung des Aufschlags und damit des Verkaufspreises zu realisieren. Die Erhöhung des Aufschlags ist allerdings mit Vorsicht zu betrachten, wenn das An- gebot für einen öffentlichen Auftraggeber erstellt ist und damit die Kalkulationsauf- schläge offengelegt werden müssen. Hier sollten zur Abdeckung höherer Risiken besser die Mengen für Arbeitszeit und ggf. Material erhöht werden. In allen anderen Fällen ist es sinnvoll, die Verkaufspreise der Leistungen durch direkte oder indirekte Änderung des Aufschlags zu beeinflussen. Abschlie- ßend sollte eine Kontrolle des erzielten Rohertrags bzw. des Deckungsbeitrags erfolgen. Abzuwägen bleibt dabei, ob die Änderung des Aufschlags bei Einzelposi- tionen, bei Titeln oder für das gesamte Angebot erfolgt. Bei den letzten beiden Varianten werden bei einer Erhöhung des Aufschlags alle Positionen des Angebots bzw. des Titels teurer. Dies kann eventuell kritisch sein, denn es werden auch Positi- onen teurer, bei denen die Preise leichter mit Mitbewerbern vergleichbar sind. Eine der möglichen Gegenmaßnahmen kann sein, bei den Positionen, die sich bei einer Änderung des Aufschlags im Preis nicht ändern sollen, den Preis festzusetzen. Wir sehen das im Bild 1. Je nach Erfordernis kann dann pro Einzelposition, pro Titel oder für das ge- samte Angebot der Aufschlag verändert werden. Wir zeigen dies im Bild 2 mit einer Änderung für das gesamte Ange- bot. Im linken Bereich der Tabelle sehen wir die Summierung der Einkaufspreise, den Aufschlag, die Verkaufspreise pro Kostenart und in der Summe, resultie- rend aus den Kalkulationseinträgen. Zu beachten ist, dass in unserem Beispiel der Lohnaufschlag auch die betrieblichen Ge- meinkosten enthält und deshalb deutlich höher ist als der Materialaufschlag. Wir haben in unserem Beispiel den Lohn- und Materialanteil des gesamten Angebotes zusätzlich um 5% erhöht (Spalte „Korr.“) zur Abdeckung eines erhöhten Risikos. Umgekehrt ließe sich durch negatives Vorzeichen der Aufschlag verringern. Im Bild 2 unten werden der Deckungs- beitrag und der Rohertrag angezeigt. In unserem Beispiel heißt dies, dass 28,3% der Endsumme des Angebotes für die betrieblichen Gemein- bzw. Fixkosten, Wagnis und Gewinn verbleiben und da- mit 71,7% der Endsumme unmittelbare Lohn-, Material- und sonstige Kosten sind. Fazit: Will man den in dieser und in der vorangegangenen Ausgabe von „Schützen & Erhalten“ beschriebenen Aufwand für die Kalkulation vermeiden und arbeitet nur mit Erfahrungswerten in Bezug auf die Preise, muss man zur Zeit mehr denn je aufpassen, um nicht nur die Objektbesonderheiten, sondern auch die Preissteigerungen der Mate- rialien zu berücksichtigen. Führt man die Kalkulation wie beschrieben durch, verlangt die aktuelle Lage am Baustoff- markt, ständig neue Preise einzuholen und diese entweder in die Stammdaten oder zumindest in die zu erstellenden Angebote einzupflegen. Dann aber ist eine exakte Kalkulation möglich unter der Voraussetzung, dass die Arbeitszeiten und benötigten Materialmengen realistisch angesetzt werden können. Dabei sollte nicht vergessen werden, eine Sicherheits- marge für Preissteigerungen während der Bauzeit einzukalkulieren. An dieser Stelle sei aus aktuellem Anlass auch noch daran erinnert, die Bindefrist im Angebot ggf. herunter- zusetzen und exakt durch Angabe des Kalendertages auszuweisen. Bild 1: Einschalten eines Festpreises Bild 2: Prozentuale Änderung der Angebotssumme
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