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rungen“ von Dämmschichten, die nicht in Kontakt zur Innenraum- luft stehen und sind daher nicht übertragbar. Sie zeigen aber, dass ermittelte KBE-Gehalte in oder auf einem Material noch keinen Rück- schluss auf ein allgemeines Hygie nerisiko in der Raumluft zulassen. Übliche Beschaffenheit In historischen Gebäuden liegen innerhalb von Bauteilen Bedingun- gen vor, die das Wachstum von Mikroben begünstigen (Bild 1). Bei der Instandsetzung des histo- rischen Gebäudes wurden auf die Decke Lagerhölzer verlegt, auf die die Holzdielen des Fußbodenauf- baus aufgebracht wurden (Bild 2). Aber nicht nur in Altbauten bis in der Zeit nach dem Zweiten Welt- krieg waren solche offenen Fußbo denaufbauten üblich. In modernen Neubauten ist die Situation unter mikrobiologischen Aspekten nicht wesentlich anders. So werden durch Arbeiter Bodenbestandteile einschließlich Schmutzpartikel aus dem Gelände von außen in das Gebäude eingetragen. Aber auch heute noch ist es weder üblich noch notwendig, in Schichten von Fußbodenaufbauten gegen Mik- roben gedachte, diffusionsdichte Schichten einzusetzen. Wie in den Beiträgen [3] bereits erläutert, war und ist es nach der Norm für Innenraum-Abdichtun- gen möglich, bestimmungsgemäß wasserdurchströmte Fußboden- aufbauten herzustellen. Auch diese weisen gegenüber Innenräumen keine diffusionsdichten Schichten auf. Dennoch erwachsen selbst in hygienisch sensiblen Bereichen z.B. in OPs oder Küchen in der Regel daraus keine Probleme. Trennung durch Fußbodenschichten Innerhalb von Fußbodenauf- bauten, die bestimmungsgemäß feucht sind, ist der Befall teilweise sehr viel höher als die genannten 10.000 KBE und darüber hinaus aktiv. Dennoch sind sowohl Innen- raumluft als auch die nach innen offenen Oberflächen i.d.R. hygie nisch einwandfrei. Die Forschungs- arbeit [4] wurde anlässlich dieser Beobachtungen durchgeführt. Da- bei wurde festgestellt, dass bau- übliche Stoffe einen mikrobiellen Befall nicht hindurchlassen. Am AIBau wird die Forschung fortgesetzt, um die befürchteten Transportwege eines Befalls vom Bereich unter dem Estrich in die Innenräume und um die übliche Beschaffenheit in Fußbodenauf bauten innerhalb von Gebäu-den zu untersuchen. 10.000 KBE ≠ a.R.d.T. Wenn es bei solchen KBE-Gehalten stets gesundheitliche Probleme gäbe, müssten staatliche Regeln geschaffen werden. Bislang gibt es aber weder Hinweise oder gar Nachweise, die solche staatlichen Eingriffe rechtfertigten. Auch der Leitfaden [5] lässt hier Spielraum. Um eine Regel, die nicht Verord- nung ist, beachten zu müssen, muss sie alle Kriterien von an- erkannten Regeln der Technik (a.R.d.T.) gleichzeitig erfüllen: the- oretisch richtig - in Fachkreisen be- kannt - praxisbewährt. Wie sieht es mit dieser Zahl aus? Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen einer Belas- tung mit 10.000 KBE in Dämm- schichten zur Auswirkung auf die Innenraumhygiene, der eine Allgemeingültigkeit - für sich al- lein betrachtet - belegen kann. Der Wert ist theoretisch unrich- tig. Der Wert ist in einem einge- schränkten Fachkreis von Spe- zialisten bekannt, aber nicht in den maßgeblichen Fachkreisen von Bauunternehmen, Archi- tekten oder anderen Baubetei- ligten. Sonst würde nicht so ge- baut werden wie gebaut wird. Da keine raumhygienischen Nachteile bekannt oder nach- gewiesen sind, hat sich der Wert in diesen Fachkreisen nicht her- umgesprochen. Er wird lediglich von einem kleinen Personen- kreis als relevant behauptet. Praxisuntersuchungen als Evaluation des ersten Kriteri- ums sind nur sinnvoll, wenn die Überschreitung eines Grenz- werts zu hygienischen Proble men führen würde. Dies ist nicht der Fall. Somit ist keines der Kriterien für a.R.d.T. erfüllt, die aber alle erfüllt sein müssten. Die Zahl ist damit nicht a.R.d.T. Fazit Aus der Vielzahl von Altbauten sowie solchen Gebäuden, in de- nen bestimmungsgemäß feuchte Fußbodenkonstruktionen errichtet wurden, lassen sich Erkenntnisse gewinnen. Die Innenraumhygiene wird durch eine mikrobielle Be- NEWS Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V. Schützen & Erhalten · Juni 2021 · Seite 74
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