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Schützen & Erhalten · Juni 2021 · Seite 9 Es schreibt für Sie: Dipl.-Ing. Ekkehard Flohr Fachbereichsleiter Holzschutz An der Hohen Lache 6 · 06846 Dessau Telefon: (0340) 6611884 Telefax: (0340) 6611885 E-Mail: flohr@dhbv.de Fachwerkkonstruktionen Teil 2: Positive und negative Beispiele der Ausführung D ie ältesten, noch heute existie- r e n d e n F a c hwe r k b a u t e n i n Deutschland stammen aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Hierbei handelt es sich um ein paar Dutzend Gebäude mit Schwerpunkt aus Hessen und Baden- Württemberg. Es ist schon erstaunlich, dass frei be- wittertes Holz, welches der Gebrauchs- klassen 3.1 zugeordnet wird, seit mehr als 750 Jahren dem Angriff der Pilze und Insekten widerstand. Auch wenn dies die Ausnahme darstellt, zeigen doch Millionen von Fachwerkbauten in unseren Breiten, die über 200 bis 300 Jahre alt sind, dass eine durchdachte Holzbauweise zu einer dauerhaften Lösung führt. Wenn wir von einer durchdachten oder fachgerechten Holzbauweise spre- chen, muss man dabei zahlreiche Fakto- ren berücksichtigen, die letzten Endes nur das eine Ziel haben, den natürlichen Zerfall des Holzes zu verhindern. Schon Generationen vor uns wussten, dass dies entscheidend von der Intensität und Dauer einer Feuchtebelastung abhängt. So bemühte man sich bereits vor etwa 1000 Jahren, die unteren Fachwerkberei- che durch einen Sockel vor Spritzwasser und Erdfeuchte zu schützen (siehe Artikel im Heft 1/2020). Auch der Schlagregen- schutz ist ein wichtiges Kriterium und dient dem Erhalt der Fachwerkfassade. Hier beeinflusst nicht nur der Dachüber- stand, sondern auch die Höhenlage, die Himmelsrichtung und die Art der Nach- barbebauung die Schlagregenbelastung. Diese, zum primären Feuchteschutz zählenden Kriterien, müssen durch sekundäre Kriterien unterstützt werden. Hierbei handelt es sich um Mechanismen, welche das Wasseraufnahmevermögen reduzieren (besser behindern), für eine FACHBEREICHE I HOLZSCHUTZ Bild 7: Bündiger Abschluss zwischen Gefacheputz und Fachwerk mit optischen Stielelementen am Fachwerk (rechts Putzfaschen)
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