Glosse
Da simmer dabei, dat es prima ...
Welcher Ausruf würde besser zu den
vergangenen tollen Tagen passen, als
dieses enthusiastische Bekenntnis zu
Schicksalsgemeinschaften wie Theken-
mannschaften, Grundschulklassen oder
Bundestagsfraktionen?
Aber jeder weiß aus eigener Erfahrung, wie
schmal der Grat zwischen parasitärem Aussau-
gen des Wirtstiers und solidarischem Nehmen
und Geben ist.
Wer hat sich noch nicht geärgert über die
trinkfreudigen Kollegen, die es nie schaffen
rechtzeitig vor den anderen zu fragen, ob noch
jemand einen mittrinkt oder denen dies erst
nachts um halb drei gelingt, wenn der eigene
Pegelstand schon weit über dem des Elbehoch-
wassers 1962 in Hamburg liegt und eine Zu-
stimmung dem eigenen Wohlbefinden erheblich
schaden würde.
Wer wundert sich noch, dass bei allen ehren-
amtlichen Einsätzen, sei es die Arbeitswochen-
enden im Schulgarten, die Vorberei-
tungen zum Feuerwehrfest oder die
Arbeitskreise in Fachgremien, immer
nur die gleichen Leute auftauchen?
Aber seid sicher, beim Sommer-
fest sind wieder alle da, essen die
gesponserten Würstchen, trinken
das subventionierte Bier und spen-
den am Ende honorig 50 Cent in die
Kaffeekasse!
Es kann auf Dauer nicht gutge-
hen, wenn sich die Mehrheit auf dem Trittbrett
irgendeiner Solidargemeinschaft häuslich einrich-
tet und dazu zählt auch die unseres Verbandes.
Eigentlich sollte sich jeder fragen, ob es
sich mit seinem Selbstverständnis vereinba-
ren lässt die vielfältigen Vorteile des DHBV
zu nutzen, ohne etwas zurückzugeben und sei
es zunächst nur über die Mitgliedsbeiträge.
Das Problem ist nur – wie ist es zu schaffen, aus
diesen anonymen Profiteuren kollegiale Akteure
zu machen, also nützliche Mitglie-
der der (Verbands-) Gemeinschaft?
Ich denke es könnte gelingen.
Und zwar, wenn wir alle nach außen
unseren Verband so darstellen, wie
er ist: beratend und aufmerksam,
integer und unangepasst, bildend
und wissensdurstig, fördernd und
fordernd, anregend und beruhigend,
traditionell und innovativ – global
und doch so familiär.
So sollte es möglich sein den DHBV zu der
Institution zu machen, vor der nicht nur Alt-
kanzler Schröder mit den Worten „ich will hier
rein“ am Zaun rütteln würde.
Also geht los – tut Gutes – und redet vor
allen Dingen darüber.
In diesem Sinne – Viva Colonia
Ihr Ralf Hunstock
Editorial
Vieles schafft man nur gemeinsam...
...eine Binsenweisheit, die immer wieder
dann hervorgezogen wird, wenn es darum
geht, soziale Zweckgemeinschaften zu
bilden oder sie in ihrem Zusammenhalt zu
festigen. Doch was wie selbstverständlich
klingt und dazu aufruft, sich solidarisch
für gemeinsame Ziele einzusetzen, stößt
nur allzu oft auf taube Ohren. Anstatt sich
zu engagieren, heißt es: Verbände, Inte-
ressengemeinschaften – ohne mich! Das
kostet Geld, Zeit und bringt doch sowieso
nichts. Und warum gerade ich? Sollen das
doch mal lieber die anderen machen. Und
wenn sie dann wider Erwarten Erfolg haben
sollten, umso besser, denn dann bekommt
jeder, also auch ich, seinen Teil davon ab,
und dies zum überaus kostengünstigen
Nulltarif.
Für Verbände, Innungen und Vereine ist die-
se – sagen wir einmal – sehr individualistische
Sicht der Dinge zu einem großen Problem gewor-
den. Mitgliederschwund und Überalterung, die
Schwierigkeit wichtige ehrenamtliche Funktionen
zu besetzen, die Herkules-, oder besser gesagt
Sisyphusaufgabe, neue Mitglieder zu gewinnen,
all das, vereint mit den daraus resultierenden feh-
lenden finanziellen Mitteln, machen es schwer,
sich adäquat für wichtige Ziele und Aufgaben
einzusetzen. Viele aussichtsreiche Chancen,
gemeinschaftlich etwas durchzusetzen, werden
dadurch nicht nur stark eingegrenzt, sondern
mitunter sogar verhindert.
Wer freut sich nicht – um es mal aus Kölner
Sicht zu beschreiben – beim Rosenmontagszug
über all die „Jecken“, die „jeck“ genug sind, Zeit,
Geld und Arbeit einzusetzen, damit wir am Stra-
ßenrand Spaß an den bunten Wagen, Kostümen
und heißumkämpften Wurfmaterialien haben.
Dieses Beispiel lässt sich beliebig auf nahezu
alle Volksfeste und Umzüge der Republik über-
tragen. Eine Vielzahl von Nutznießern profitieren
von dem ehrenamtlichen Engagement Weniger
und das mit einer Selbstverständlichkeit, die
keinen Platz zum Nachdenken lässt.
Der DHBV agiert als Vertreter einer gesam-
ten Branche in den vergangenen Jahren äußert
erfolgreich und zwar erfolgreicher, als er auf-
grund seiner Größe agieren dürfte. So sind mit
dem Ausbildungsberuf und der nunmehr begon-
nenen Meisterausbildung unzählige neue Auf-
gaben auf den Verband zugekommen. Aus dem
Fachverband DHBV ist quasi die „Innung“ des
Holz- und Bautenschutzes für das gesamte Bun-
desgebiet geworden. Und um im Bild zu bleiben:
Wir haben jetzt die gleiche Situation, wie beim
eben angeführten Rosenmontagszug. Die Zahl der
„Jecken“, die auf eigene Kosten den Zug gestal-
ten und Kamellen werfen, ist erschreckend klein
gegenüber all denen, die mit großer Selbstver-
ständlichkeit und Lust diese kostenlosen Gaben
aufsammeln und konsumieren.
Engagement muss sich lohnen
Nun sind Verbandsmitglieder nicht aus-
nahmslos altruistische Wohltäter. Auch für sie
gilt: Engagement muss sich lohnen. So schät-
zen es DHBV-Mitglieder, ob Unternehmer oder
Sachverständige, Teil eines besonderen Netz-
werkes zu sein. Auch dürfte sich herumge-
sprochen haben, dass DHBV-Mitglieder quali-
fizierter und zuverlässiger sind, als der große
Rest der Branche.
Entsprechend gehört es zu den Aufgaben
des Verbandes dieses auch der Öffentlichkeit
zu vermitteln. Ein wichtiges Medium hierfür,
vielleicht mittlerweile sogar das Wichtigste, ist
das Internet.
Damit DHBV-Mitglieder noch besser als bis-
her von Auftraggebern gefunden werden, hat
der DHBV in diesem Jahr seinen Internetauf-
tritt überarbeitet. Lesen Sie hierzu ab Seite 32.
Erinnern Sie sich noch an das oben auf-
geführte Argument: Verbände kosten nur Zeit
und Geld.
Seit Jahren bietet der DHBV seinen Mit-
gliedern zahlreiche Sonderkonditionen mit de-
nen sich viel Zeit bei der Suche nach möglichst
günstigen Anbietern und selbstverständlich auch
Geld sparen lassen.
Ab Januar dieses Jahres profitieren DHBV-
Mitglieder zudem von den Einkaufskonditionen
und Großkundenverträgen, die der neue DHBV
Partner BAMAKA mit Herstellern und Lieferanten
von Investitionsgütern, Baustoffen sowie mit
Anbietern von Dienstleistungen aushandelt. Die
BAMAKA unterhält Großkundenverträge mit rund
100 Lieferanten, z. B. mit CAT, Terex, BOMAG,
Mateco, Optimas, Citroën, Volvo, BMW, Ford, Fiat,
VW, Audi, VW Nutzfahrzeuge, Renault, Staples,
T-Mobile, Vodafone etc. Und ständig werden es
mehr. Sehen Sie hierzu die Anzeige auf Seite 39
oder informieren sich im Internet.
Vieles schafft man eben nur gemeinsam
Herzlichst Ihr
Friedel Remes