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Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.

BuFAS-News

von Detlef Krause

Nachdem uns im vergangenen Jahr die

Reise in das entfernte Schottland ge-

führt hatte, wollten wir uns in diesem

Jahr auf unsere eigene Geschichte be-

sinnen und so führte uns unsere Fahrt

in das schöne Hessen mit seinen faszi-

nierenden Fachwerkbauten und seiner

barocken Geschichte. Mittelpunkt un-

serer Reise war die Stadt Fulda, von der

aus wir das hessische Land erkundeten.

Fulda mit seinen Schlössern, Kirchen,

dem Adelspalais, Parks und Gärten

aus dem 18. Jahrhundert hat neben

dem Dom St. Salvator viele Sehens-

würdigkeiten zu bieten, die wir in zwei

unterschiedlichen Stadtführungen er-

kundeten. Fulda, seit 1208 mit dem

Stadtrecht versehen, hat eine sehr

wechselvolle Geschichte hinter sich,

die anhand der unterschiedlichen Ge-

bäude und Baustile gut nachvollzieh-

bar ist. So entdeckten wir eine Reihe

von interessanten Fachwerkgebäuden,

über die wir unserer reizenden Stadt-

führerin manchmal mehr erzählen

konnten, als sie bis dato wusste.

BuFAS Fachexkursion 2016

Eine Reise in die Geschichte des Barock und Fachwerkbaus

Höhepunkt war eine ausgiebige Füh-

rung durch das Fuldaer Stadtschloss

das von seinen Anfängen im 14. Jahr-

hundert bis zu seinem letzten Umbau

Anfang des 19. Jahrhunderts eine

wechselvolle Geschichte bietet. Bei

unserem viertägigen Aufenthalt in

Hessen war es nahezu logisch, dass

wir unserem langjährigen BuFAS-Mit-

glied, der Desoi GmbH in Kalbach,

einen Besuch abstatteten. Das bereits

im Jahr 1979 gegründete Unterneh-

men ist heute einer der führenden

Hersteller von Injektions- und ande-

ren Techniken in Deutschland, das

seine Produkte weltweit verkauft. Die

beiden Geschäftsführer Martin Desoi

und Michael Engels gaben uns Mög-

lichkeit, die Firma ausgiebig kennen

zu lernen und dabei auch in fast allen

Ecken herumzustöbern. Besonders be-

eindruckt waren wir von der Präzision

der technischen Fertigung aber auch

vom sozialen Engagement der Firma

in der Region.

Für alle Fachwerk-Freaks war sicherlich

der Besuch der Propstei Johannesberg

unter Führung des „Fachwerkpapstes“

Professor Manfred Gerner einer der

Höhepunkte der Reise. Mit einer faszi-

nierenden Leidenschaft berichtete uns

der mittlerweile 77-Jährige über seine

langjährigen Arbeiten beim Aufbau

des Deutschen Zentrums für Hand-

werk und Denkmalpflege sowie über

seine zahlreichen Rettungsaktionen

historischer Fachwerkhäuser. Bei der

Führung durch die Propstei Johan-

nesberg waren wir nicht nur von der

Darstellung der verschiedenen Hand-

werkstechniken vom Zimmerer bis hin

zu den filigranen Furnierarbeiten be-

geistert, sondern auch von der Vielzahl

dort vorhandener Modelle von Fach-

werkhäusern aus dem ganzen Land.

Praktischen Anschauungsunterricht

für Fachwerkgebäude gab es bei ei-

nem ausgiebigen (und leicht feuch-

ten) Rundgang durch die Stadt Alsfeld.

Die Stadt ist bekannt für ihre Altstadt

mit einer geschlossenen historischen

Bebauung, unter der sich eine Viel-

zahl imposanter und interessanter

Fachwerkbauten befindet. Da unser

Stadtführer quasi durch die Schule von

Professor Manfred Gerner gegangen

war, konnte er uns natürlich viele inte-

ressante Details der Fachwerkgebäude

erläutern. Viele der Gebäude stam-

men vom Anfang des 16. Jahrhunderts

und sind überwiegend liebevoll und

perfekt instandgesetzt, auch wenn in

manch einer Gasse Fachwerkgebäude

zu finden waren, die noch darauf war-

ten, aus ihrem Dornröschenschlaf er-

weckt zu werden.

Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 58