Schützen & Erhalten · März 2010 · Seite 28
Offener Brief zum
Thema kostenpflichtige
Verbandsleistungen und
Mitgliedsbeitrag
Liebe DHBV Mitglieder,
am Rande des gelungenen Seminars „Kom-
munikation aber auf Augenhöhe“ auf Mallorca
vom 25.–28. 2. 2010 ergaben sich doch einige
Gelegenheiten erweiterte Gespräche mit den
Teilnehmern zu führen.
In diesem Zusammenhang kamen dann
natürlich auch Themen auf, die den Verband
betrafen. Neben Anerkennung für die ständi-
ge Entwicklung von Fortbildung und Berufsbild
gab es zu meinem Erstaunen dann auch Kritik
in dem Bereich kostenpflichtiger Leistungen
seitens des Verbandes, wie zum Beispiel der in
letzter Zeit angebotenen Veröffentlichung von
Mitgliedern in angrenzenden Postleitzahlenge-
bieten auf der Verbandsseite im Internet.
Ja das liebe Geld! Dr. Remes argumentierte
für mich folgerichtig, dass es immer schwieriger
sei, bei steigenden Aktivitäten und einem fest-
gelegten Budget durch Mitgliederbeiträge die
zusätzlichen Wünsche nach kostenfreier Betreu-
ung in verschiedensten Bereichen zu erfüllen.
Wenn ich mir das einmal so schlicht wirtschaft-
lich betrachte und etwa 500 Mitgliedsbetriebe
mit durchschnittlich etwa 600,00
€
Verbands-
beitrag rechne und dann die Aktivitäten und
Leistungen, die wir schon bekommen, dagegen
halte, leuchtet mir das alles ein.
Ich persönlich halte es allerdings für den
falschen Weg, jetzt über ständige und kleine
Gebührenerhebung oder Sponsoring oder was
sonst noch so alles geht, einen Etat jährlich
zusammenfügen zu müssen. Das bindet letzt-
lich auch Kräfte und begleitet dann ständig
die eigentliche Kernarbeit des Verbandes,
ohne wirklich zu nutzen. Ich plädierte da-
her dafür, einmal Überlegungen anzustellen,
die Verbandsbeiträge deutlich anzuheben und
mindestens zu verdoppeln, um den Verband
und damit den Service für die Mitglieder aus-
kömmlich ausstatten zu können. Eine Planung
mit einem festen größeren Budget würde die
Konzentration auf wesentliche und rudimen-
täre Arbeit ermöglichen und uns Mitgliedern
zu Gute kommen.
Ich meine, dass wir uns selbst einen Gefal-
len tun, wenn wir unseren Verband stark ma-
chen und dazu gehören eben vielfältige Akti-
vitäten und Ressourcen die halt Geld kosten.
Ich möchte daher anregen, dieses Thema einer
Beitragsverdoppelung auf dem nächsten Ver-
bandstag zu diskutieren und möglicherweise
zur Entscheidung zu bringen.
Mit freundlichen Grüßen
Karsten Beardi
Holz- und Bautenschutzbetrieb
Walter Beardi
Abdichtung von Gebäuden
Leitfaden für Neubau und
Bestandsgebäude
Franz-Josef Hölzen, Helmut Weber, 2009, 197 S.,
Gebunden, 39,00
€
, ISBN 978-3-8167-8101-1,
Fraunhofer IRB Verlag
„Die Ausbildung unserer Bauingenieure, Bautech-
niker, Architekten und Sonderfachleute erfolgt wei-
testgehend nach den alten Prinzipien und Lehrplänen,
die das Fachgebiet der Bauwerkserhaltung oder der
Gebäudeinstandsetzung nicht oder nur unzureichend
berücksichtigen.“ Dies ist auch eine Ursache für die
Schäden und Verluste, die nach Meinung der beiden in
Fachkreisen bekannten Autoren, durch falsche Maßnah-
menplanung und Durchführung bei Abdichtungen von
Gebäuden entstehen.
Der nun vorliegende Leitfaden beschreibt deshalb
anerkannte und normgerechte Abdichtungsverfahren
für den Neubau, die auch in der Instandsetzung große
Bedeutung haben. Er geht auf die notwendigen Schritte
in der Planung und Ausführung ein und ergänzt sie mit
bewährten Sanierungsmethoden und vielen nützlichen
Hinweisen zu Regelwerken, die insbesondere beim Bauen
im Bestand von Bedeutung sind, wie unter anderem WTA-
Merkblätter, Richtlinien für Bitumendickbeschichtungen
(KMB) und Dich-
tungsschlämmen
(MDS).
Hölzen und
Weber treffen mit
ihrem Text den
Ton des Prakti-
kers. Zusammen-
hänge zwischen
der Ursache, z. B.
bei vorhandenen
bauschädlichen
Salzen im Bauteil
und der Wirkung
der entsprechen-
den Sanierungs-
verfahren, werden
klar und verständ-
lich formuliert.
Grafiken und Tabellen sind treffend ausgewählt und
übersichtlich dargestellt. Das reiche Bildmaterial unter-
stützt den Text leider nicht immer, wenn z. B. elektri-
sche Messgeräte zur Bestimmung von Feuchtigkeitsge-
halten gezeigt, aber CM- und Darrmethode im notwen-
digen Umfang beschrieben werden (S. 47) oder wenn
auf normgerechte Mauersperrbahnen hingewiesen, aber
die Ausführung von Dichtungsschlämme dargestellt ist
(S. 56). Auch ist die Auswahl der Bilder leider nicht
durchgängig firmenneutral gelungen, dennoch wird sie
wegen ihres fachlichen Informationsgehalt für den Le-
ser unentbehrlich sein.
Besonders hervorzuheben sind ausgewählte Beispiele
aus der Praxis. Es wird zum Beispiel gezeigt, was Diagno-
severfahren wirklich leisten können, wenn Messergebnisse
bewertet werden und wie der Erfolg eines angewandten
Verfahrens zum Einbau einer nachträglichen Horizon-
talsperre zu begründen ist. Auch der Qualitätssicherung
von Abdichtungsarbeiten räumen die Autoren einen
angemessenen Raum ein. Hinweise zu bauphysikalisch
erklärbaren, wirksamen und unwirksamen Verfahren in
der Bausanierung fehlen ebenso nicht.
Die beiden Autoren betrachten dabei den Zustand
eines Gebäudes nicht isoliert. Deutlich weisen Sie auf
den großen Einfluss hin, den die Nutzung von Räumen
und Gebäudeteilen hat, wenn über deren Abdichtung
nachgedacht wird. Besonderheiten von aktuell verwende-
ten Konstruktionen aber auch aus den vergangenen Jahr-
hunderten werden in die Betrachtung einbezogen.
Die klare und feine Gliederung des Buches mit über-
sichtlichem Inhaltsverzeichnis wird durch ein Stichwort-
verzeichnis der wichtigsten behandelten Fachbegriffe
unterstützt. Mit knapp 200 Seiten ist der Leitfaden für
Neubau und Bestand nicht nur ein handliches Lehrbuch
für die praxisorientierte Lehre im Architektur- und Bau-
Literatur
ingenieursstudium und in der Aus- und Weiterbildung
von Baupraktikern sondern auch ein nützliches Nach-
schlagewerk für Planungs- und Architekturbüros.
Dipl.-Ing. Thomas Reuthe,
Beratender Ingeni-
eur, Lehraufträge an Beuth Hochschule für Technik
Berlin, Referent an Aus- und Weiterbildungsstätten
des Handwerks.
Bestellungen bitte per Fax oder E-Mail: Frank We-
ber, Genthiner Straße 8, 10785 Berlin, Telefon und Fax
(030) 25759654, E-Mail:
.
Sanierungspraxis Putz
Von der Diagnose bis zur Ausführung in der
Altbausanierung und Denkmalpflege
Dr. Helmut Kollmann, Praxis kompakt Band 4,
17 × 24 cm, Kartoniert, ca. 250 Seiten, 108
Abbildungen, 30 Tabellen und 4 Checklisten,
C. Maurer Druck und Verlag, 2010, ISBN: 978-3-
87517-041-2, Preis 29,80
€
Sinnvoll und praxisgerecht mit Putzen sanieren:
Um Sanierungsarbeiten planen zu können, ist eine
Beurteilung der vorhandenen Bausubstanz und ihrer
Verträglichkeit mit den zu ergänzenden Baumateriali-
en unbedingt notwendig. Bei einer Bauschadensanaly-
se spielt das Begutachten von Putzen und Mauerwerk
für die geplanten
Arbeiten eine be-
deutende Rolle.
Im vorliegenden
Buch werden da-
her typische Scha-
densbilder und
Untersuchungs-
methoden von
der ersten Orien-
tierung bis zur
Sanierung be-
handelt. Fakten
über Putze, ihre
Zusammenset-
zung, ihre Eigen-
schaften und ihre
Möglichkeiten ver-
vollständigen das
Ganze. Berücksichtigt sind die aktuellen Normen und
Richtlinien. Zahlreiche Tabellen und Checklisten erhö-
hen den Nutzwert.
Das Buch gibt Orientierungshilfen bei der Suche
nach realisierbaren Konzepten und bietet praxisnahe In-
formationen für Auftraggeber, Sachverständige, Planer,
Materialhersteller sowie Fachunternehmer wie Stuckateu-
re, Restauratoren, Maler und Bautenschützer.
Private Bauherren, Bauträger, Immobilienverwal-
ter, aber auch Denkmalpfleger, Denkmalschützer und
Behörden erhalten mit dem Buch eine Argumentations-
hilfe, wenn es um die Frage geht, ob eine bestimmte
Sanierungsmaßnahme notwendig, sinnvoll oder eher
schädlich ist.
Sachverständigen und Bauphysikern wird gezeigt,
welche Untersuchungen nötig und möglich sind und
wie sie durchgeführt werden beziehungsweise wer sie
durchführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse erfolgt die
Planung durch Architekten oder Bauingenieure. Ihnen
werden Hinweise auf Regelwerke und Veröffentlichun-
gen an die Hand gegeben.
Der Autor:
Dr. Helmut Kollmann,
Dipl.-Min.
Seit 1979 in der Baustoffindustrie tätig. Leiter For-
schung und Entwicklung Fa. epasit, Altingen. WTA-Mit-
glied seit 1980, leitete dort das Referat „Oberflächen-
technologie“ sowie die Arbeitsgruppen „Salzbehandlung“
und „Feuchte- und Salzbelastung von Sanierputzen“.
Mitarbeit an den WTA-Merkblättern „Sanierputzsysteme“.
Referententätigkeit und Autor von Fachbeiträgen.
Bezugsquelle: Über den Buchhandel oder direkt
beim Verlag – C. Maurer Druck und Verlag, Buchshop
Frau Köpf, Schubartstraße 21, 73312 Geislingen/Stei-
ge, Telefon (0 73 31) 9 30-1 00, Fax (0 73 31) 9 30-
190, E-Mail:
, Internet www.
ausbauundfassade.de.
Meinungen