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Schützen & Erhalten · März 2015 · Seite 3

Editorial

3 Fachverbände – 1 Zeitschrift

Was haben denn neuerdings Ratten in

Schützen & Erhalten zu suchen? Und wenn,

dann hätte man den ahnungslosen Leser

zumindest schonend darauf vorbereiten

können. So jedenfalls der Kommentar

eines beim Durchblättern der S&E er-

schrockenen Bautenschützers. Nun, lieber

Leser, eine Vorwarnung, dass die neue

S&E vielfältiger, bunter und vor allem

auch biologischer in ihrer Themenfülle

geworden ist, hat es selbstverständlich

gegeben, und zwar auf der Titelseite,

dann farblich unterlegt im Inhaltsver-

zeichnis und zu guter Letzt noch einmal

in der Mitte der Zeitschrift in Form eines

Grußwortes von Siegfried Schier, seines

Zeichens Vorstandsvorsitzender des Deut-

schen Schädlingsbekämpferverbandes e.V.

Nicht auf dieses neue Format hingewiesen wurde

allerdings an dieser Stelle. Aus aktuellem Anlass

schien es mir zum Jahreswechsel wichtig, das

Editorial dafür zu nutzen, Ihnen von der beein-

druckenden Karnevalsveranstaltung zu berich-

ten, welche die BG Bau eigens für den DHBV

in Berlin veranstaltet hatte. Doch nun ist der

Karneval vorbei, der Aschermittwoch und die

damit verbundene Fastenzeit mahnen zu einer

seriösen Berichterstattung, was folglich ein wei-

teres Eingehen auf das Possentreiben der Bau

BG verbietet.

Beschäftigen wir uns also mit der neuen S&E.

Seit der letzten Ausgabe erscheint hier das neue

Fachjournal des Deutschen Schädlingsbekämp-

ferverbandes „DIE EX-PRESS“. Was den einen

oder anderen Bautenschützer verwundern mag,

wird vor allem den Holzschützer freuen. Wie eng

hier gerade im Bereich des bekämpfenden Holz-

schutzes die Überschneidungen sind, verdeut-

licht auf S. 52. das Interview mit Stefan Biebl.

So überrascht es auch nicht, dass 10% unserer

Verbandsmitglieder aus dem Bereich der Schäd-

lingsbekämpfung kommen und beim DHBV auf-

grund ihrer Tätigkeiten eine Heimat gefunden

haben. Sie dürften sich wohl am meisten über

die Zusammenarbeit der beiden Verbände freu-

en. Und dem Bautenschützer, der nun gar nichts

mit Schädlingen anzufangen weiß, dem kommen

wir dahingehend entgegen, dass wir ab dieser

Ausgabe beide Teile voneinander trennen. Den

ersten Teil der S&E bildet wie gewohnt die Fach-

zeitschrift für Holz- und Bautenschutz und den

3. Teil die „EX-PRESS“. Und um es noch deut-

licher zu machen: Der DHBV erscheint ab sofort

durchgängig mit grünen Kopfbalken und der

DSV mit blauen.

Bliebe noch der 2. Teil. Hier freue ich mich

mit dem Bundesverband Feuchte & Altbausanie-

rung einen weiteren Medien-Partner begrüßen

zu dürfen. Sein Fachjournal, die BuFAS-News, ab

sofort ebenfalls Bestandteil dieser Zeitschrift,

wird gekennzeichnet durch graue Kopfbalken. An

dieser Stelle nach inhaltlichen und verbandspo-

litischen Gemeinsamkeiten zu suchen oder bes-

ser noch sie alle aufzuführen, hieße Wasser in

den Rhein tragen. Diese logische Zusammenar-

beit der beiden befreundeten Verbände ist ein

Erfolg, der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen

Verbändekooperation zwischen BuFAS, DHBV und

WTA. So erhalten mit Start dieser Ausgabe alle

Mitglieder des BuFAS die S&E im Rahmen ihrer

Verbandsmitgliedschaft. Und vielleicht wird ja in

Zukunft auch noch die WTA in gleicher Art und

Weise dazustoßen. Wie dies aussehen könnte,

zeigt der Beitrag auf Seite 46. Insofern auch

der WTA ein herzliches Willkommen in Schüt-

zen & Erhalten.

Wir von der Redaktion freuen uns auf die

Zusammenarbeit mit unseren neuen Medienpart-

nern und heißen die verantwortlichen Redak-

teure, Frau Gabriele Flingelli für DIE EX-PRESS,

Frau Kornelia Horn für WTA-Informationen und

Detlef Krause für BuFAS-News herzlich in un-

serem Team willkommen.

Ihr

Friedel

Remes

Pegida, Legida, Kögida, Dügida…

Was für einprägsame Akronyme das

Land doch zum Jahresbeginn durchschüt-

teln.

Wie kürzlich bekannt wurde, scheiterte der

jüngste Ableger, die „HaHogida“ (Hallig Hooge

gegen die Islamisierung des Abendlandes) daran,

dass den Organisatoren im letzten Moment klar

wurde, dass dem Eiland spätestens bei Sturm-

flut das (Abend)land zum Verteidigen abhanden-

kommen wird. Auch hatte sich kurz vor dem ge-

planten Aufmarsch herausgestellt, dass der ein-

zige Inselbewohner, dessen Name halbwegs auf

eine Abstammung aus dem Morgenland schließen

ließ, der Warfthund „Hassan“, eigentlich von Ge-

burt an den Namen „Hasso“ trug, dieser aber im

Laufe der Jahre durch sein betagtes Frauchen ein

bisschen vernuschelt worden war, nachdem sie

vom ebenfalls betagten Inselzahnarzt Hinnerk

Lürsen die kassenärztlich finanzierten dritten

Zähne installiert bekommen hatte.

Dem erstaunten Betrachter der Szene stellt

sich die Frage, was für Weltanschauungen oder

Interessen die „Montags- (Dienstags-, Mitt-

wochs-, etc.-) Spaziergänger“ auf die Plätze der

Republik treibt.

Ist es der Wunsch nach Energie-

einsparung der „Umweltorganisation“

Kögida, die auf ihrem Erfolgskonto

verbuchen kann, dass das Domkapi-

tel und die Stadt tausende Kilowatt-

stunden Strom eingespart haben, als

man den strammen Maschierern das

öffentliche Licht ausgeknipst hat?

Ist es der Exhibitionismus kahlköp-

figer Hooligans, die der Weltöffent-

lichkeit stolz ihre blassen Waden

zwischen Springerstiefelschaft und Kniekehle

präsentieren wollen, deren bizarre Tattoofülle

an eine vollgekritzelte Dorfbushaltestelle er-

innert? Oder sind solche Interpretationen le-

diglich den Behauptungen der „Lügenpresse“

zuzuschreiben und es steckt tatsächlich mehr

dahinter – ernstzunehmende Sorgen und Nöte

ernstzunehmender Mitbürger?

Ich denke, dass es den Menschenfischern der

„*gidas“, einer raffinierten Mischung aus Brand-

stiftern und Feuerwehr, leider gelungen ist, so-

wohl diejenigen in die winterliche Abendkälte

zu locken, die schon beim Anblick eines Hin-

weisschildes „Fremdenverkehrsamt 200 m links“

hysterisches Nasenbluten bekom-

men und seit jeher ihre Vorurteile

wie politische Kleingärtner gepflegt

haben, als auch solche Menschen,

die mit ihren nachvollziehbaren An-

liegen weitgehend orientierungslos

zwischen den etablierten Parteien

irrlichtern.

Es ist die Aufgabe unserer Demo-

kratie, den Letztgenannten Gehör zu

schenken, sie ernst zu nehmen und

alles daran zu setzen, ihnen eine politische Hei-

mat zu bieten.

Die anderen 88, deren Argumentation sich in

Pappschildparolen wie „Kartoffeln statt Döner“

und „Alibaba und die 40 Dealer“ erschöpft, sol-

len sich ruhig weiterhin draußen den Hintern ab-

frieren, mit so wenig Öffentlichkeit wie möglich.

In diesem Sinne – Ihr Ralf Hunstock

Gründungsmitglied der TAGEDEDOPF

(Teilzeitalkoholiker gegen die Erhöhung

des Dosenpfands)

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