Schützen & Erhalten - page 8

Fachbereiche
Holzschutz
males Längenwachstum (bis 12mm pro Tag) zu
beobachten ist, liegen zwischen 26° und 27° C.
Etwa 4 Grad höhere Temperaturen ermöglichen
optimale Holzabbauraten.
Wirtschaftliche Bedeutung
So wie alle anderen Nassfäulepilze ist auch
der Braune Keller- oder Warzenschwamm hin-
sichtlich seiner Bekämpfungsstrategie einzu-
ordnen. Demzufolge besitzt er eine analoge
wirtschaftliche Bedeutung gegenüber ähnlich
oft vorkommenden Nassfäulepilzen (z. B. Wei-
ßer Porenschwamm, Eichenporling).
Obwohl der Pilz dem gefährlicheren Echten
Hausschwamm hinsichtlich einiger Merkmale
überlegen ist (siehe auch Tabelle 1), bleibt sein
Zerstörungspotential dennoch weitaus geringer.
Dies liegt in erster Linie daran, dass er nicht,
wie der Echte Hausschwamm, ein geschlosse-
nes und hautartiges Oberflächenmyzel bilden
kann, um trockenes Holz zu befeuchten und
feucht zu halten.
Eine Pilzbekämpfung in Gebäuden erfolgt
durch Ausbau der geschädigten Hölzer, nach Vor-
gaben der Regelwerke, 30 cm nach dem letzten
sichtbaren Befall. Besonders in Kellerräumen ist
dabei auf verdeckte Holzbauteile zu achten. Oft-
mals befinden sich Holzdübel im feuchten Mauer-
werk, die eine Pilzentwicklung erst ermöglichten.
Diese müssen ebenfalls entfernt werden.
Neben der Beseitigung der Feuchtequelle
und eines ggf. mechanischen Entfernens der
auf dem Mauerwerk befindlichen Myzelien sind
keine weiteren Maßnahmen notwendig. Eine oft-
mals durchgeführte chemische Behandlung des
Mauerwerks mit einem zugelassenen Schwamm-
sperrmittel (im Oberflächen- und/oder Bohr-
lochverfahren) ist nicht notwendig – und auch
nicht erlaubt. Entsprechend den Allgemeinen
bauaufsichtlichen Zulassungen für Schwamm-
sperrmittel vom DIBt sind diese Mittel nur für
die Bekämpfung von Hausschwammschäden ein-
zusetzen. Hierzu heißt es im Punkt 1.2.2 der
Zulassungsbescheide:
„Das Schwammsperrmit-
tel darf nur in den Bereichen verwendet werden,
in denen Hausschwammbefall im Mauerwerk vor-
liegt, der nicht auf andere Art sinnvoll behoben
werden kann (siehe DIN 68800-4: 1992-11, dort
insbesondere Abschnitt 2).“
Bildnachweis: Bild 1 bis 7: Ing.-Büro E. Flohr GmbH
1 Markante Warzenbildung an einem
Fruchtkörper. Im Randbereich sind
helle Warzenstrukturen erkennbar,
die sich später braun färben.
2 Flächiger Fruchtkörper mit
breitem Zuwachsrand und
radiären Strukturen.
3 Zuwachsrand mit filigraner
Struktur.
4 Spinnennetze unterhalb von
Fruchtkörpern werden durch
Sporenstaub dunkelbraun verfärbt.
5 Schwarz verfärbte Myzelien des
Braunen Keller- oder Warzen-
schwamms auf der Holzoberfläche.
Oben rechts Myzel vom Echten
Hausschwamm.
6 Fächerförmige Myzelstrukturen
an einer Kellerdecke.
7 Vom Braunen Keller- oder Warzen-
schwamm flächig zerstörter Holz-
fußboden.
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Schützen & Erhalten · Dezember 2010 · Seite 8
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