

Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 52
Kritik an Normenflut und fehlender Wissensvermittlung geäußert
Zweite Runde von „Forschung trifft Praxis“
Forschung trifft Praxis - unter diesem
Titel hatten sich bereits zum zweiten
Mal Experten während der Hanseati-
schen Sanierungstage in Heringsdorf
getroffen, um gemeinsame Ziele ganz
im Sinne des Nachwuchses auf der ei-
nen Seite und des gemeinsamen Aus-
tauschs andererseits zu fördern.
Begrüßt wurde die Runde von Bu-
FAS-Vorstandsvorsitzenden Prof. Axel
Rahn, der dazu aufforderte, sich stär-
ker auf gemeinsame Ziele zu kon-
zentrieren und die Angebote des
Verbandes intensiver zu nutzen, wie
beispielsweise den Referenten- und
Master-/Bachelorarbeiten-Pool. „Wir
müssen allen voran diese Pools leben-
dig halten.“ Auch die Mitglieder von
WTA und DHBV seien aufgefordert,
dieses Angebot im Sinne der Gemein-
samkeit zu nutzen.
„Die Praxis wird
normenüberflutet“
Dass einzig die Juristen in der Ge-
sprächsrunde fehlten, darauf machte
Vorstandsmitglied Frank Deitschun als
Moderator aufmerksam und verdeut-
lichte als Zielsetzung des knapp zwei-
stündigen Treffens: „Wir möchten uns
mehr als Gemeinschaft und weniger in
Einzelinteressen nach vorne bringen.“
Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.
BuFAS-News
Wissen in hohem Maße fehle, wurde
bemängelt. „Es fehlt der Wissenstrans-
fer.“
Schlußworte von Axel Rahn: „Wir In-
genieure sind keine einfachen Dienst-
leister, wir sind Erfinder und Entwickler
- das wiederum in einem Studium zu
vermitteln, ist schwierig.“ Und weiter:
„Es gibt noch viel zu tun. Wir müssen
unser Selbstbildnis in der Öffentlich-
keit anders darstellen.“
Dass gerade in vielen Arbeitsberei-
chen ein Schulterschluss notwendig
sei, wurde bereits an der Vielzahl der
Themen, der offenen Fragen und Kri-
tikpunkten deutlich.
„Es fehlt der
Wissenstransfer“
Ob der Mangel an baubegleitenden
Maßnahmen, ob der allgemein zu eng
gesetzte Fokus auf die Regelwerke
oder die offensichtlichen „Stilblüten“
in Normenausschüssen - in einem wa-
ren sich die Teilnehmer der Runde ei-
nig: „Die Praxis wird normenüberflutet.
Zwischen Stand der Technik und aner-
kannten Regeln der Technik besteht
eine tiefe Kluft.“
Der allgemeine Appell: „Wir müssen
mehr Verständnis zwischen den ein-
zelnen Fraktionen schaffen.“
Hierarchien ändern lautete eine
weitere Forderung: „Zuerst müss-
te gefragt werden, ob es funktio-
niert und dann erst sollten die Re-
gularien folgen.“ In einem weiteren
Punkt gingen die Teilnehmer der
Frage nach, wie Praxis und For-
schung tatsächlich näher zusam-
menrücken könnten. Dass gerade
bei den Studenten das praktische