Schützen & Erhalten · Juni 2015 · Seite 11
Es schreibt für Sie:
Dipl.-Ing.
Ekkehard Flohr
Fachbereichsleiter
Holzschutz
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Holzschutz
Holzzerstörende Insekten – Systematik unter
baupraktikablem Gesichtspunkt
Die Bemühungen, holzzerstörende Insek-
ten wissenschaftlich zu erforschen und
einzuteilen, begannen vor etwa 300 Jahren
(Frisch 1720, Panzer 1793). Im Laufe der
Jahrhunderte wurden die Untersuchungs-
methoden verfeinert, sodass neue Arten
entdeckt und zugeordnet werden konnten.
Das führt bis heute zu einem ständigen
Wandel der Taxonomie (Einordnung der
Lebewesen in ein biologisches System).
Dadurch ist auch die bis heute stattfin-
dende Änderung der wissenschaftlichen
Bezeichnungen zu erklären.
An das von Menschen produzierte und eingesetz-
te lufttrockene Bau- und Werkholz haben sich
spezielle Insektenarten angepasst bzw. haben
es als Wahlmöglichkeit für sich entdeckt. So
können einzelne Insektenarten nicht nur eine
Entwicklung im werktrockenen Holz abschlie-
ßen, sondern es über mehrere Populationen ak-
tiv zerstören. Gerade die letztgenannte Insek-
tengruppe kann unter baupraktischen Gesichts-
punkten zu wirtschaftlichen Schäden am Holz
führen. Einzig und allein ist dies der Fähigkeit
geschuldet, wieder Eier im Holz abzulegen und
für eine weitere Population zu sorgen. Je nach
den Klimaverhältnissen vor Ort (Temperatur, Holz-
feuchte), dem Nährstoff (Holzart) und der Insek-
tenart schwankt die Populationsdauer zwischen
wenigen Monaten und über 10 Jahren. Dies hat
zur Folge, dass aus holzschutztechnischer Sicht
diese Insekten beachtet und möglicherweise be-
kämpft werden müssen.
Diese „beachtenswerte“ Insektengruppe hat
man als Trockenholzinsekten zusammengefasst.
Dem Rechnung tragend, findet man in der aktu-
ellen Holzschutznorm, DIN 68800 Teil 4, diesen
Begriff in der Begriffsdefinition unter Punkt 3.7:
Die in der Holzschutznorm im weiteren Ver-
lauf sowie im Kommentar beschriebenen Bekämp-
fungsmaßnahmen beziehen sich ausschließlich
auf die Trockenholzinsekten. Hierbei ist es von
untergeordneter Bedeutung, ob sich einige Tro-
ckenholzinsekten im pilzvorgeschädigten Holz
entwickeln oder nur 1 bis 2 Generationen leben.
Handelt es sich um die Insekten, die pilzbefal-
lenes Holz bevorzugen (z. B. Trotzkopf und Ge-
scheckter Nagekäfer), so werden meist pilzbe-
3.7 Holz zerstörendes Insekt
Insekt, dessen Larven im Holz leben und
dieses durch ihre Fraßtätigkeit zerstören.
Anmerkung: Technisch bedeutsam sind vor
allem im gesunden, trockenen Holz leben-
de Holzinsekten, die sogenannten Trocken
holzinsekten.
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