Fachbereiche
Holzschutz
Wiederbefallsmöglichkeit zu kaum einen Bau-
schaden führen kann. In der Regel ist eine Be-
kämpfungsmaßnahme (Ausnahme ev. bei Befall
durch Holzwespen) nicht erforderlich.
In Fachveröffentlichungen aus der jüngsten
Vergangenheit werden der Trotzkopf und der
Gescheckte Nagekäfer den Feuchtholzinsekten
und der Weiche Nagekäfer den Frischholzinsek-
ten zugeordnet. Aus wissenschaftlicher Sicht
mögen die Überlegungen eventuell gerechtfer-
tigt sein. Aus baupraktischer Sicht wird jedoch
einiges durcheinander gewirbelt. Die klare und
einfache Einteilung in der Holzschutznorm geht
verloren und der Baupraktiker stellt sich die
Frage,ob Trotzkopf und Co. überhaupt noch be-
kämpft werden müssen. Andererseits sollte man
nicht vergessen, dass Larven vom Gescheckten
Nagekäfer im trockenen Holz gefunden werden
und das Optimum vom Hausbock über dem Faser
sättigungsbereich liegt.
In der Tabelle wurden die wichtigsten holz-
zerstörenden Insekten hinsichtlich der Biolo-
gie und der Art und Weise der Holzschäden dar-
gestellt. Hierbei handelt es sich um eine rein
baupraktische Einteilung, deren Daten aufgrund
eigener Beobachtungen und diverser Veröffent-
lichungen zusammengetragen wurden. Um das
insektenspezifische Schadpotential deutlicher
hervorzuheben, sind den Insekten verschiedene
Fraßgangsysteme zugeordnet worden. Da diese
Fraßgangsysteme innerhalb einer Insektenart
aufgrund unterschiedlicher Faktoren (Holzart,
Klimabedingungen, Befallsdauer) stark variie-
ren, wurde ein Schadbild beschrieben, welches
durchschnittlich bei intensiver Fraßtätigkeit zu
erwarten ist.
– Volumenfraß:
Durch die Larven werden
mehrere, dem Jahrringverlauf folgenden,
übereinanderliegende Flächen (Schich-
ten) oder dem Holzkörper zahlreich durch
ziehende, sich kreuzende Gänge angelegt.
Dies führt in der Regel zu einem erheb-
lichen Festigkeitsverlust der Holzsubstanz.
– Flächenfraß
(Platzfraß): Die Mehrzahl
der Fraßgänge befinden sich in einer dem
Jahrringverlauf folgenden Ebene (meist im
Kambium), liegen dicht aneinander und
führen dort zu einer intensiven Zerstörung
von ein bis mehreren Jahrringen. Diese
Fraßgänge sowie einzelne Hakengänge füh-
ren nicht zu statisch relevanten Schäden.
– Konturfraß:
Dem Jahrringverlauf folgende
bzw. quer verlaufende einzelne Fraßgänge,
die in der Regel nicht zur Zerstörung grö-
ßerer Holzbereiche führen. Aus statischer
Sicht ist kaum mit einer Tragfähigkeitsre-
duzierung zu rechnen.
Die Einteilung der Trockenholz- und Frischholz
insekten (vereinzelte Faulholzinsekten) folgt
dem bisher in der Praxis bekannten und be-
währten Muster. Auch unter Berücksichtigung
neuester Untersuchungsergebnisse hat sich an
dem Verhalten der holzzerstörenden Insekten,
in und an den Gebäuden, nichts geändert. Sollte
es dennoch zu einer Neueinteilung der Insekten
kommen, so sollte dies, nicht zuletzt auch mit
den Baupraktikern, umfassend diskutiert werden.
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Schützen & Erhalten · Juni 2015 · Seite 13