Schützen & Erhalten · Dezember 2014 · Seite 3
Editorial
Karneval in Berlin
Die BG Bau, unser Partner am Bau
Wir Rheinländer und insbesondere die
Kölner neigen allzu gerne dazu, sich als
Zentrum der karnevalistischen Welt zu
betrachten. Aus diesem etwas eingeengten
Blickwinkel heraus, übersehen wir zwangs-
läufig, dass auch in anderen Metropolen
begnadete Humoristen den Karneval zum
Anlass nehmen, uns mit ihren Späßen zu
überraschen.
So auch am 11.11. diesen Jahres gegen 11.11Uhr
als in der Hildegardstraße in Berlin mit Klamauk
die fünfte Jahreszeit eingeläutet wurde. Die BG
Bau hatte zu einer karnevalistischen Sitzung in
ihr Machtzentrum eingeladen und begeisterte
mit einer Satire der Extraklasse.
Jeder gute Humorist weiß, dass eine Poin-
te erst dann so richtig zündet, wenn der Witz in
eine gute, mitunter groteske Geschichte einge-
bettet ist. Diese Geschichte begann vor Jahren,
als findige Experten der BG Bau zur Überzeugung
gelangten, dass der Holz- und Bautenschutz ein
hoch gefährliches Gewerk ist. So arbeitet der
Holz- und Bautenschützer ihrer Ansicht nach in
Schwindel erregenden Höhen an Brücken und Be-
tonfassaden oder setzt sich beim Bekämpfen von
Holzschädlingen größtmöglichen Gefahren aus.
Die bisher gängige Einordnung in die Gefahrklas-
se der ungefährlicheren Ausbaugewerke, wie z. B.
beim Maler, dessen Gewerk ausschließlich damit
beschäftigt ist, Wohnungen zu tapezieren und zu
streichen, war somit nicht mehr zu rechtfertigen.
So weit so gut. Nun lag es beim DHBV den
Juristen der Bau BG den Holz- und Bautenschutz
etwas näher vorzustellen, denn wer kann schon
wissen, in welch luftigen Höhen Keller gegen
eindringendes Grundwasser abgedichtet werden
und dass Hausschwämme nur äußerst selten beim
Richten eines Dachstuhles auftreten. Nach eini-
gen Gesprächen einigte man sich darauf, dass
bestens geschulte Inspekteure der Bau BG Holz-
und Bautenschutzbetriebe des DHBV aufsuchen,
um festzustellen, was dort auf den Baustellen
nun wirklich von statten geht und wie hoch das
Gefahrenrisiko beim Abdichten von Kellern und
Sanieren von Feuchtigkeitsschäden tatsächlich ist.
In der Überzeugung, dass sich auf zugigen
Baustellen nichts finden lässt, was man nicht
auch mittels Rechnungen und Aufträge im ge-
mütlich warmen Büro überprüfen kann, machten
sich die Inspekteure ans Werk und stellten hoch
erfreut nach Stunden der Aktenrecherche fest,
dass ein Holz- und Bautenschützer sein Geschäft
betreibt, indem er tatsächlich, wie vom DHBV
behauptet, Keller abdichtet, Holzschädlinge be-
kämpft und Feuchtigkeitsschäden in Innenräu-
men saniert. Und noch hoch erfreuter kamen sie
auf der Grundlage ihrer Untersuchungen zu dem
Schluss, dass alle diese Tätigkeiten, die sie vor-
gefunden haben, zum Holz-und Bautenschutz
gehören und der Unternehmer deshalb ein Holz-
und Bautenschützer sein muss. Die Einschätzung
des DHBV, dass diese Tätigkeiten keinesfalls ge-
fährlicher als die eines Malers sind und deshalb
auch in die gleiche Gefährdungsstufe eingeord-
net bleiben müssen, konnte also nicht zu treffen.
Schließlich hatte doch ein Gremium von Experten
bei der Erstellung der Gefahrtarife zweifelsfrei
festgestellt, dass der Holz- und Bautenschutz in
die Gefahrtarifgruppe Hochbau gehört, was liegt
also näher, dass auch alle Tätigkeiten, die ein
Holz- und Bautenschützer ausführt und ausfüh-
ren darf, klassische Arbeiten des Hochbaues sind
und folglich gefährlich und extrem unfallträchtig.
Die Gefahrtarifwelt war somit wieder in al-
lerbester Ordnung und sie wäre dies auch ge-
blieben, wenn da nicht dieser querulante Ver-
band wäre, der sich einfach weigert, sich dieser
leicht nachvollziehbaren Logik anzuschließen.
Der ständigen Beschwerden und der mittlerweile
in Angriff genommenen gerichtlichen Überprü-
fung müde, kam es nun zum großen Showdown,
zum Alles oder Nichts. Um den aus ihrer Sicht
ungerechtfertigten Angriffen seitens des DHBV
den Wind aus den Segeln zu nehmen, entschloss
sich der Vorstand der Bau BG zu einem geradezu
revolutionären und bis dato nicht in Betracht
gezogenen Vorgehen. Man beschloss, sich direkt
vor Ort, also auf der Baustelle selbst, einen Ein-
blick über die wahren Gefahrenpotentiale des
Holz- und Bautenschutzes zu verschaffen. Und
damit diese Maßnahme als Ultima Ratio auch
ihre abschreckende Wirkung auf die zahlreichen
Querulanten aus der Branche nicht verfehlt, be-
schloss man weiterhin, den Oberquerulanten, in
Person des DHBV Präsidenten Gero Hebeisen,
mit derart vielen Baustellenkontrollen zu über-
ziehen, dass sein Betrieb zumindest zeitweise
stark eingeschränkt sei.
Zum aller ersten Mal mit dem wirklichen
Tätigkeitsfeld eines Holz- und Bautenschützers
konfrontiert, stellte man nun überrascht, aber
dennoch zweifelsfrei fest, dass der Holz- und
Bautenschützer eben nicht in schwindelerre-
genden Höhen arbeitet, da es dort ja auch kei-
ne Kellerwände abzudichten gibt. Und da jede
noch so langwierige Überprüfung auch mal ihr
Ende hat, stand nach Wochen der Beratungen
das Ergebnis zur Verkündung fest. Man hatte
sich sehr viel Mühe gegeben und nichts außer
Acht gelassen und deshalb war man mit Recht
Stolz, dem gespannt und erwartungsvoll am
11. 11. in die Hildegardstraße angereisten Ver-
bandspräsidenten mitteilen zu können, dass die
umfangreichen Überprüfungen seiner Baustellen
ergeben haben, dass sein Unternehmen in erster
Linie Keller abdichtet und Feuchtigkeitsschäden
saniert und es sich aus diesen Gründen bei sei-
ner Firma zweifelsfrei um einen Holz- und Bau-
tenschutzbetrieb handelt und dies folglich auch
der Grund sei, warum die von seinem Unterneh-
men ausgeführten Tätigkeiten, ungeachtet der
auf den Baustellen vorgefundenen Realitäten,
so gefährlich sind. Denn schließlich haben die
eigenen Experten dies ja bereits vor Jahren so
beschlossen.
Da soll noch einer sagen, an den kölschen
Karneval kommt keiner dran.
Und die Moral:
Einem Witz fehlt’s häufig an Format,
wenn nur der Possenreißer Spaß dran hat,
denn der, der Seriosität und Ernst erwogen,
fühlt sich mitunter hintergangen und betrogen,
und als Erkenntnis aus der Narretei ihm bleibt,
dass bei so viel Lug und Trug im Streit,
er nur die Wahl hat zwischen gänzlichem Verzicht,
oder dem, was er tut, den Gang vor Gericht.
Ihr
Friedel Remes
Fachexkursion nach Florenz
13.–17. 05. 2015
Leistungen für alle Teilnehmer ab Florenz:
Geführte Besichtigungen
und Eintrittspreise, eintägiges Ausflugsprogramm mit Mittagessen, Über-
nachtung mit Frühstück im 4 Sterne Hotel im Stadtzentrum von Florenz,
gemeinsames Abendessen am Anreisetag.
Anmeldeunterlagen: DHBV-Bundesgeschäftsstelle
Fachseminar Mallorca 2015
„Erfolgreich Präsentieren Teil II“
16.–18. 04. 2015 in Playa de Palma/Mallorca
Leistungen ab Seminarort:
Seminargebühr inkl. Tagungsgetränke und
Imbiss, 3 Übernachtungen im EZ mit Frühstück
Teilnahmegebühr:
DHBV-Mitglieder: 540,– € zzgl. MwSt.
Nicht-Mitglieder: 620,– € zzgl. MwSt.
Anmeldeunterlagen: DHBV-Bundesgeschäftsstelle