Schützen & Erhalten · Juni 2002 · Seite 6
Samstag ließen sich 120
Personen verwöhnen.
Die Stadtführung war
dieses Jahr sozusagen der
Ausgleich für all die anderen
Dinge, die hervorragend ge-
klappt hatten: heftiger Dauer-
regen reduzierten den Rundgang
Neues zur Lebensweise
und Bekämpfung holzzer-
störender Insekten – Dr.
Uwe Noldt, Bundesanstalt
für Forst und Holzwirt-
schaft Hamburg, berichte-
te über Monitoring (Über-
wachung des Auftretens
bzw. der Dichte des Auf-
tretens von Populationen)
in ausgewählten Muse-
umsdörfern in Nord-
deutschland, die er seit
einigen Jahren wissen-
schaftlich begleitet.
Über tausend Insekten wurden
mittels Lichtfallen bzw. Auf-
sammlungen gezählt. Vertreten
waren der Gewöhnliche Nage-
käfer, der Bunte Nagekäfer und
der Blaue Fellkäfer.
Hinsichtlich der Bekämpfung
der holzzerstörenden Insekten
wurden von Dr. Noldt vier Be-
handlungstechnologien bespro-
chen (Heißluftbehandlung,
Mikrowelle, Begasung (inerten
Gasen) und Thermokammer).
Differenziert nach der Insekten-
art wurden speziell bei der CO
2
-
Behandlung deutliche Grenzen
aufgezeigt.
Einmal mehr hat sich in ei-
nem Versuch mit chemischen
Holzschutzmitteln gezeigt, dass
nicht alle Produkte einen In-
sektenbefall sofort abtöten kön-
nen. In den Zulassungsbeschei-
den vom DIBt werden sie als
„Bekämpfungsmittel mit lang-
samer, bereichsweise auch ver-
zögerter Wirksamkeit gegen
holzzerstörende Insekten“ be-
zeichnet. Darauf sollte der AN
dem AG vor Beginn der Arbei-
ten unmissverständlich hinwei-
sen.
Im zweiten Teil seines Re-
ferates präsentierte Dr. Noldt
dem Fachpublikum einen fan-
tastischen Videofilm zur Lebens-
weise holzzerstörender Insekten.
Dieser Film sucht derzeit, zu-
mindest in Deutschland, seines
Gleichen.
Im Rahmen seiner Disserta-
tion berichtete Herr A. Schwar,
wissenschaftlicher Assistent an
der BTU Cottbus, LS Holzbau,
von der Mazeration (chemische
Korrosion) am verbauten Holz
in Dachstühlen.
An vielen, zum Teil kultur-
historisch wertvollen Gebäuden,
sind diese Erscheinungen zu
beobachten. Ursache ist in den
meisten Fällen eine aus der
Vergangenheit stammende Über-
dosierung von Holzschutzmit-
teln. Herr Schwar nannte un-
ter anderem Vogel-Fluat, Dohna-
Es schreibt
für Sie:
Dipl.-Ing.
Ekkehard Flohr
Fachbereichs-
leiter Holz-
schutz
An der Hohen Lache 6
06846 Dessau
Telefon: (03 40) 6 61 18 84
Telefax: (03 40) 6 61 18 85
email:
DHBV-VERBANDSTAG
Fachkonferenzen
Holzschutzkonferenz
lit Pyro I und Dohnalit FPI ge-
nannt.
Deutlich wurde hervorgeho-
ben, dass sich die größten Salz-
mengen (ca. 90%) unterhalb der
mazerierten Oberfläche in dem
noch scheinbar intakten Holz
befinden. Der entscheidende
Mechanismus zur „Wollebildung“
ist der Phasenwechsel (Lösung
DHBV-VERBANDSTAG
auf einige hundert Meter. Kon-
sequenz: wir müssen noch mal
nach Freiburg fahren ...
jkb
Max Arheit und Horst Eickhoff
eröffnen den Festabend
Fachliches und fröhliches
schließen einander nicht aus.