DIE FACHBEREICHE
Holz- und Brandschutz
Muschelkrempling
(lat. Paxillus panuoides)
Dieser Pilz kommt in un-
seren Gebäuden und bau-
lichen Anlagen recht sel-
ten vor. Nichts desto trotz
behandelt unser Autor
Ekkehard Flohr in in sei-
ner Reihe über holzzer-
störende Pilze.
per gebildet. Auch Fruchtkör-
per, die mit der Hutoberseite
dem Substart anliegen (Bild 4)
sind bekannt.
Die Hutoberseite ist filzig
mit sehr feinen warzenförmigen
Erhebungen bedeckt. Auf der
Hutunterseite sind Lamellen
vorhanden, die nicht alle vom
Hutrand bis zur Basis verlau-
fen. Die Färbung der Lamellen
und der Hutoberseite ist lehm-
gelb bis lederbraun, wobei die-
se Färbung bereits an sehr jun-
gen Fruchtkörpern auftritt. Der
Hutrand besitzt eine, zu den
Lamellen hin eingerollte Form
(Hutkrempe).
Eigene Beobachtungen ha-
ben gezeigt, dass sich an jun-
gen Fruchtkörpern und parti-
ell auf Myzel eine rosa Pastell-
färbung zeigt.
25 Grad Celsius (Optimum).
Oftmals findet man ihn in Ge-
sellschaft anderer holzzerstören-
der Pilze (zum Beispiel Brau-
ner Kellerschwamm, Echter
Hausschwamm).
Überall in den Gebäuden, wo
es zu massiven und langen
Durchfeuchtungen kommt,
kann er sich ansiedeln. Dafür
prädestiniert sind Ställe,
Schuppen, Kellerräume, Ruinen
aber auch im freien verbautes
Holz an Brücken, Schwellen,
Balkonen, Terrassen und Gärten
ist der Pilz zu finden. Ein deut-
sches Synonym (Gruben-
schwamm) deutet auf die Ver-
breitung in Bergwerken hin.
Im vornehmlich befallenen
Nadelholz verursacht der Mu-
schelkrempling eine Braunfäule.
Erscheinungsform
Das Myzel des Muschelkrem-
plings erscheint im frischen
Zustand weißlich und nimmt im
Alter eine leicht graue bis helle
lehmgelbe Farbe an (Bild 1). Die
Myzelien liegen nach Abtrock-
nung dem Holzsubstrat sehr
fest an und sind ohne Zerstö-
rung nicht ablösbar. Im feuch-
ten Zustand können diese gut
vom Untergrund gelöst werden.
Es bildet sich umfangreich ver-
ästelte Myzele aus, die das Sub-
strat nicht geschlossen über-
ziehen.
Die Fruchtkörper durchlau-
fen während ihres Wachstums
verschiedene geometrische
Formen. Sehr junge und sich
bildende Fruchtkörper erschei-
nen auf dem Holz wie kleine
Knollen (Bild 2). Nach ein paar
Tagen können diese zu kreis-
runden, dem Substrat anliegen-
den napfförmige Gebilde her-
anwachsen (Bild 3). Daran an-
schließend oder direkt aus dem
Myzel werden in der Regel fä-
cher- bis zungenförmige, oft in
Gruppen stehende Fruchtkör-
Bild 1: Weit verzweigtes
Oberflächenmyzel.
Wirtschaftliche
Bedeutung und
Bekämpfung
Bis auf die Tatsache, dass
der Pilz im Bergwerksverbau
wirtschaftliche eine Rolle spie-
len kann, kommt er in unse-
ren Gebäuden und baulichen
Anlagen recht selten vor. Die
sehr hohen Feuchteansprüche
lassen am Holz oftmals andere
Pilze mitentstehen, sodass der
Muschelkrempling als alleiniger
Verursacher nur in Ausnahme-
fällen vorkommt. Das befallene
Holz ist auszubauen.
Einen vorbeugenden Schutz
erreicht man durch entspre-
chende Imprägnierung. Dabei
ist zu beachten, dass durch
fließendes Wasser (Leckstellen
im Gebäude) ein nicht fixie-
rendes Holzschutzmittel schnell
ausgedünnt beziehungsweise
ausgewaschen wird.
Vorkommen
Sehr hohe Holzfeuchten sind
erforderlich, um dem Pilz das
Wachstum zu ermöglichen. Er
benötigt etwa 50 bis 70 Pro-
zent und eine Temperatur um
Bild 2: Sich aus dem Myzel
bildende Fruchtkörper.
Bild 3: Flach anliegende, kreisrunde Fruchtkörper.
Bild 4: Ältere, ausgefranste,
flache Fruchtkörper.
(Bildquelle:
Ing.-Büro Flohr, Dessau)