Schützen & Erhalten · September 2008 · Seite 5
BORACOL 20
Z-58.2-1485
j
Bekämpfend gegen Insekten
j
Vorbeugend gegen Pilze
Hohes Penetrationsvermögen, auch bei trockenem Holz
(ab 10% Holzfeuchte), z.B. KVH.
Einwandern in Trockenrisse aufgrund der niedrigen
Oberflächenspannung.
Als reines Borsalz für Innenräume gut geeignet.
Blumenstraße 22 · 21481 Lauenburg
Telefon (0 41 53) 22 82 · Fax (0 41 53) 58 22 26
Tiefschutz
mit Bor
Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
kommt. Die Indizien deuten darauf
hin, dass der Pilz von der Nachbar-
ruine in das Wohnhaus wächst. Es
ist jedoch nicht ausgeschlossen,
dass sich der Pilz im Wohnhaus ge-
bildet hat. Vom Besitzer des Wohn-
hauses zu verantwortende mögliche
Durchfeuchtungen (z. B. undichtes
Abwasserrohr oder Havarie der Hei-
zungsanlage) sollten nach der Su-
che der Ursachen in Erwägung ge-
zogen werden.
Letzten Endes bringt eine ge-
naue Analyse vor Ort Gewissheit
über die Entstehungsursache. Ne-
ben detektivischer Vorgehensweise
ist die Bauteilöffnung untrennba-
rer Bestandteil solch einer Unter-
suchung. In erster Linie kommt es
darauf an, die Wachstumsrichtung
der Myzelstränge des Echten Haus-
schwamms zu ermitteln. Daneben
bietet auch die Zerstörungsinten-
sität benachbarter Holzkonstrukti-
onen einen Hinweis auf Ursprung
(Bild 7). Auch die Betrachtung ne-
beneinander liegender Balkenköpfe
mit unterschiedlichem Zerstörungs-
grad kann Hinweise liefern, ob
der Pilz sich von rechts oder links
ausbreiten konnte. Letzten Endes
kann nach solch einer gründlichen
Untersuchung, und das ist für Ju-
risten wichtig, bewiesen werden,
woher der Schwamm kommt.
Zur richtigen Deutung dieser
Erscheinungen ist jedoch sehr viel
Berufserfahrung notwendig. Zu Fehl-
interpretationen kann es kommen,
wenn sich zum einen die Wachs-
tumsrichtung bauteil- und klimabe-
dingt im Befallsbereich ändert oder
sich zwischen zwei stark zerstörten
Balkenköpfen einer mit geringen
Schäden befindet.
An diesem Objekt konnten bau-
begleitend die im Vorfeld ermittel-
ten Schwammbefallsbereiche, ins-
besondere der Ursprung, verifiziert
werden. Aus fachlicher Sicht ist die
Ursache der Schwammentwicklung
klar. Zu dieser Klarheit des Sach-
verhaltes kommen wir als Techniker
(Gutachter, Holzschutzfachleute)
aufgrund unserer gewohnten prag-
matischen Bewertungsweise.
Geraten zwei Grund- und Immo-
bilienbesitzer über den Ursprung ei-
ner Schwammentstehung in Streit,
bleiben oftmals fachlich richtige
und logisch nachvollziehbare Argu-
mente auf der Strecke. Wirtschaft-
liche Interessen und persönliche
Befindlichkeiten treten in den Vor-
dergrund. Jetzt schlägt die große
Stunde der Juristen. Ein fast un-
überschaubarer Wust an Gesetzes-
texten, Verordnungen und Urteile
aktueller Rechtsprechung müssen
durchleuchtet werden. Die techni-
sche Klarheit scheint sich dann im
Nebel der Justiz aufzulösen.
Für Holzschutzfirmen, die den
Echten Hausschwamm ungeachtet
der Grenzstreitigkeiten bekämpfen
müssen, ist dies eine unbefrie-
digende Ausgangssituation. Im
bisher beschriebenen Fallbeispiel
wurde die Giebelwand entspre-
chend der Holzschutznorm behan-
delt und das geschädigte Holz in
der Wohnung ausgebaut. In der
Brandruine kann aus nachvollzieh-
baren Gründen keine Schwammbe-
kämpfung durchgeführt werden.
Da die Fachfirma jedoch nur eine
Gewährleistung für den Erfolg der
Schwammbekämpfung übernehmen
kann, wenn dieser komplett be-
kämpft wurde, hat sie ein Problem.
Es ist dem Echten Hausschwamm
Fachbereiche
Holzschutz
und Ausbreitungsrichtung des
Pilzes. Verlässliche Angaben dar-
über erhält man, wenn große Tei-
le des Befallsbereiches freigelegt
werden. Es müssen beispielsweise
Dielen aufgenommen, Schüttung
und Stakung ausgebaut und Putz
abgeschlagen werden. So kann,
wie im vorliegenden Beispiel, die
Wachstumsrichtung der Myzele an
einer Mauerlatte abgelesen werden
Bild 5: Unter der
historischen und
sanierten Fußleiste
findet sich Myzel
vom Echten
Hausschwamm.