Schützen & Erhalten · Dezember 2002 · Seite 6
THEMA
Bundesverband
Wohnungsverwalter und DHBV-Mitglieder
trafen sich in Münster
Was erwartet der Woh-
nungsverwalter von einer
seriösen Firma. Setzt man
die Fachkompetenz als
selbstverständlich voraus,
so sind es vor allem vier
Dinge, die seine Arbeit
unterstützen:
1. Eine fachkompetente Bera-
tung sowie ein vollständi-
ges Erkennen der Baumän-
gel und deren Ursachen.
2. Kontrolle der Ausschreibung
auf Vollständigkeit inkl. aller
Nebenleistungen
3. Ein ausreichendes Bepreisen
und damit eine verläßliche
Kostensicherheit, denn
nichts ist ärgerlicher als ein
zu günstiges Angebot, das
von der Eigentümergemein-
schaft akzeptiert wurde und
dann mit Nachträgen verteu-
ert wird. Für den Hausver-
walter bedeutet dies einen
langen Weg durch die In-
stanzen, da erneut die Ei-
gentümerversammlung von
der Notwendigkeit der zu-
sätzlichen Maßnahmen zu
überzeugen ist.
4. Die Bereitschaft des Auftrag-
nehmers die Eigentümerver-
sammlung von der Notwen-
digkeit der geplanten Bau-
maßnahme zu überzeugen.
Wohnungsverwalter müssen
alles gleichzeitig sein: An-
walt, Kaufmann, Banker,
Sozialarbeiter und nicht
zuletzt Handwerker. Dennoch
ist es in der Regel einem
Nichtfachmann unmöglich
gegenüber einer Eigentümer-
versammlung zu begründen,
warum ausgerechnet die
teure Maßnahme der Firma
x sinnvoller und erfolgver-
sprechender sein soll als das
deutlich günstigere Angebot
der Firma y. Hier benötigt
er die argumentative Unter-
stützung des Fachmannes
Interessant und informativ,
da für die meisten der Teilneh-
mer aus den Reihen des DHBV
völliges Neuland, berichtete Herr
Peter W. Patt, Vorstandsmitglied
des Bundesfachverbandes Woh-
nungs- und Immobilienverwal-
ter, über die Hindernisse, die
zunächst auszuräumen sind,
bevor in einer Eigentümerge-
meinschaft eine notwendige
Sanierungsmaßnahme stattfin-
den kann. Entsprechend lebhaft
gestaltete sich die anschließen-
de Diskussion, die zeigte wie
wichtig dieses Aufeinanderzug-
gehen von Auftraggeber und
Auftragnehmer ist.
Nach einer Kaffeepause, die
den Teilnehmern die Möglich-
keit eines sich näher Kennen-
lernens bot, referierten für den
DHBV in gewohnt souveräner
Manier Axel Kabrede über Feuch-
teschäden an Gebäuden sowie
deren Schadenserkennung und
Dr. Jürgen Vocke über Schim-
melpilze im Wohnbereich und
deren fachgerechte Beseitigung.
Spätestens in der den Vor-
trägen folgenden Diskussion
über einzuleitende Maßnahmen
und deren Erfolgsaussichten
wurde den Teilnehmern des BFW
deutlich, welches Potential an
know how in den Reihen des
DHBV steckt. Herr Patt brach-
te dies zum Ausdruck, in dem
er sich für die Offenheit bedank-
te, mit der unsere Mitglieder
auch im Rahmen einer derarti-
gen Veranstaltung kontrovers
diskutierten.
Es war das erste Zusammen-
treffen von Mitgliedern der bei-
den Fachverbände und somit ein
Pilotprojekt, das im kommen-
den Jahr in den anderen Bun-
desländern seine Fortsetzung
finden wird.
Der DHBV selbst wird auf der
Jahrestagung des BFW durch
Axel Kabrede vertreten sein, der
dort im Rahmen der Fachkon-
ferenz, an der Wohnungsverwal-
ter aus dem ganzen Bundesge-
biet teilnehmen werden,
aufzeigen wird, wie wichtig es
gerade im Bereich der Sanierung
ist, bei der Auftragsvergabe die
richtige Fachfirma aus der Viel-
zahl von Angeboten herauszu-
filtern.
FR
Ein erstes Kennenlernen:
Lebhafte Diskussion beim
BFW/DHBV Seminar
in Münster