Schützen & Erhalten · Dezember 2002 · Seite 8
deren avancierte splintreiches
Nadelholz zum Hauptbaustoff
und bietet den Larven ausrei-
chend Lebensraum.
Aus diesem Grund finden ein
vorbeugender Schutz sowie die
Bekämpfung in der DIN 68800/
3 und 4 Beachtung. Kann durch
bautechnische Maßnahmen ein
Befallsrisiko nicht ausgeschlos-
sen werden, müssen vorbeugen-
de chemische Schutzmaßnah-
men realisiert werden. Dies wird
auch bauaufsichtlich gefordert,
da es sich meist um Gebäude-
teile mit statisch tragender und
aussteifender Funktion handelt.
Es schreibt
für Sie:
Dipl.-Ing.
Ekkehard Flohr
Fachbereichs-
leiter Holz-
schutz
An der Hohen Lache 6
06846 Dessau
Telefon: (03 40) 6 61 18 84
Telefax: (03 40) 6 61 18 85
email:
DIE FACHBEREICHE
Holzschutz
Liegt bereits ein Befall
1
vor,
so können grundsätzlich drei
verschiedene Bekämpfungstech-
nologien zur Anwendung kom-
men.
Neben der Begasung (mit
Methylbromid, Blausäure, Phos-
phorwasserstoff oder Solfuryl-
diefluorid) und der thermischen
Behandlung (Heißluft) wird die
chemische Bekämpfung am häu-
figsten angewendet. Gebräuch-
liche und auch zugelassene
Wirkstoffe sind z.B. Borsalz,
Flufenoxuron und Permethrin.
Das Abnehmen (bebeilen) der
vermulmten und stark zerstör-
ten Holzschichten ist untrenn-
barer Bestandteil einer chemi-
schen Bekämpfung.
Nicht selten werden Kon-
struktionshölzer derart zerstört,
dass sich aus statischer Sicht
Bekämpfungsmaßnahmen nicht
mehr lohnen.
Vor
einer Sanie-
rung bzw. einer Angebotsabgabe
ist dies im Rahmen einer Be-
gutachtung oder Probebebeilung
zu klären.
1
Es muss im Vorfeld einer Maßnahme genau un-
terschieden werden zwischen Befall (Hausbock-
aktivität) und einer Schädigung. Sachkundige und
Sachverständige für Holzschutz sind dazu in der
Lage.
Bildnachweis: Bild 1: BFH, Dr. Uwe Noldt; Bild 2:
Desowag, H. Siegmund; Bild 3: Ing.-Büro E. Flohr;
Bild 4: Desowag, H. Siegmund; Bild 5: BFH, Dr. Uwe
Noldt; Bild 6 und 7: Ing.-Büro E. Flohr.
Bild 4: Porträt einer Larve mit den Mandibeln
Bild 5: Hausbock im Puppenstadium
Bild 7: Holzquerschnitt mit stark zerstörtem Splintholz
Bild 6: Abstoßen vermulmter Holzschichten