Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 54
Ernstes und Unernstes
Neues aus der Rechtsecke
Erhält ein Architekt den Auftrag, bei
„wichtigen Arbeiten“ und „Schwer-
punktarbeiten auf der Baustelle“ nach-
zuschauen bzw. auf die „Knackpunkte
der Bauausführung“ zu achten, muss er
die Ausführung von Abdichtungsarbei-
ten besonders intensiv überwachen. Im
Rechtstreit vor dem OLG Brandenburg
war der Architekt beauftragt worden,
kritische bzw. wichtige Bauarbeiten auf
Honorarstundenbasis zu überwachen.
Die Haftung des Architekten war nach
Ansicht des Gerichts aber nicht we-
gen der – im Vergleich zu der für die
Objektüberwachung nach HOAI ge-
schuldeten Vergütung – geringen
Höhe des vereinbarten Honorars be-
grenzt. Der Haftungsumfang bestim-
me sich grundsätzlich nicht nach der
Höhe der vereinbarten Vergütung.
Architektenrecht: Abdichtungs-
arbeiten müssen intensiv
überwacht werden
Er richte sich vielmehr nach dem ver-
traglichen Leistungssoll. Im vorlie-
genden Fall war ausschlaggebend,
ob und mit welcher Intensität der Ar-
chitekt die Arbeiten hätte überprüfen
müssen. Die handwerkliche Ausfüh-
rung einer Bitumendickbeschichtung
sei insbesondere bei „drückendem
Wasser“ oder „aufstauendem Sicker-
wasser“ keine handwerkliche Selbst-
verständlichkeit, die nicht besonders
überwacht werden müsse. Der Archi-
tekt hätte hier besondere Aufmerk-
samkeit walten lassen müssen. Weil
er dies unterlassen habe, musste er
für die entstandenen Schäden haften.
Quelle: OLG Brandenburg, Urteil vom
22.12.2015, 4 U 26/12
Also bei „Schwarzarbeiten“
immer schön hinsehen!
Zwei Börsen auf der Website des BuFAS etabliert
Themenpool für Bachelor- und Masterarbeiten und Referenten ist „online“
Neu aufgenommen als Programm-
punkt der Hanseatischen Sanierungs-
tage wurde vor zwei Jahren erstmals die
Thematik „Nachwuchsförderung“ und
dies mit einem breitgefächerten Ideen-
pool. Ob Austausch mit den Studenten
oder Gesprächskreis mit Professoren
– die Initiatoren haben es sich, unab-
hängig von der Verleihung des Nach-
wuchs-Innovationspreises, zur Aufga-
be gemacht, die zukünftigen Fachkräfte
und Studienabgänger zu unterstüt-
zen und Hilfestellungen zu leisten.
Unterstützung, Themen und
Hilfestellungen für Studenten
und Hochschulen
Im Austausch mit den Professoren im
vergangenen Jahr wurde herausge-
arbeitet, dass zur Unterstützung der
Hochschulen unter dem Motto „Praxis
trifft Hochschule“ eine Plattform für Ba-
chelor- und Masterarbeiten sinnvoll ist.
Das Vorstandsteam des Bundesver-
bandes Feuchte & Altbausanierung hat
sich bereiterklärt, eine online-Plattform
aufzubauen, in die Planer, Sachverstän-
dige und Bauausführende interessante
Themen einstellen können. Vorausset-
zung ist, dass eine Betreuung der ent-
sprechenden Arbeiten gewährleistet
ist. Der Themenpool ist für Studenten
und Professoren zugänglich, damit
sich diese beiden Zielgruppen Themen
und Partner für die Betreuung der ent-
sprechenden Arbeiten aussuchen kön-
nen. Was im November vergangenen
Jahres noch Zukunftsmusik war, befin-
det sich jetzt in der Fertigstellung: Die
online-Plattform für den Bachelor- und
Master-Pool wächst und ist ab sofort
auf der Website des BuFAS online.
Gesucht werden ebenfalls Experten für
Sanierungsthemen als Referenten an
den Hochschulen: Analog zur Daten-
bank für Bachelor- und Masterarbeiten
ist es ebenso denkbar, einen Pool mit
Referenten „aus der Praxis“
für Hochschulen gesucht
Referenten aufzubauen, die den Hoch-
schulen für spezielle Themen der Bau-
werkssanierung zur Verfügung stehen.
Kleiner Wermutstropfen: Vor dem
Hintergrund der wirtschaftlichen Si-
tuation der Hochschulen können für
diese Vorträge keine Honorare gezahlt
werden. Dennoch ist der BuFAS-Vor-
stand überzeugt, dass sich sicherlich
zahlreiche Experten ganz im Sinne der
Nachwuchsförderung hier einklinken
werden. Auch diese Plattform für den
Referentenpool ist etabliert und soll
in den nächsten Monaten wachsen.
weitere Infos unter:
www.bufas-ev.de/service www.facebook.com/bufas.evInformationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.
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