BORACOL 20
Z-58.2-1485
j
Bekämpfend gegen Insekten
j
Vorbeugend gegen Pilze
Hohes Penetrationsvermögen, auch bei trockenem Holz
(ab 10% Holzfeuchte), z.B. KVH.
Einwandern in Trockenrisse aufgrund der niedrigen
Oberflächenspannung.
Als reines Borsalz für Innenräume gut geeignet.
Blumenstraße 22 · 21481 Lauenburg
Telefon (0 41 53) 22 82 · Fax (0 41 53) 58 22 26
Tiefschutz
mit Bor
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Genom des
Hausschwammes
entschlüsselt
Der Hausschwamm
Serpula la-
crymans
ist der gefährlichste holz
zerstörende Gebäudepilz Zentral
europas. In der Abteilung für Holz
biologie, Zentrum Holzwirtschaft,
Universität Hamburg wird dieser
Hausfäulepilz seit nunmehr 35
Jahren untersucht. So wurde eine
Methode erarbeitet, mit der der
Hausschwamm auch unter Labor
bedingungen Fruchtkörper bildet.
Dadurch konnten von ihm nicht
durch Fremdorganismen verunrei
nigte Sporen gewonnen werden,
die dann zu den daraus wachsen
den Monokaryonten (Einzellkern
mycelien) kultiviert wurden. Ge
netisch miteinander verträgliche
Monokaryonten paaren später zum
eigentlichen holzzerstörenden Di
karyonten. Durch klassische Kreu
zungsexperimente erst innerhalb
verschiedener Elternstämme des
Pilzes (Inzucht) und dann durch
Paaren der Monokaryonten von
verschiedenen Stämmen (Fremd
zucht), wurden schließlich die je
vier verschiedenen Kreuzungs
typen des Pilzes erhalten.
Nun konnte im U.S. Depart
ment of Energy Joint Genome
Institute das Gesamtgenom des
Hausschwammes sequenziert wer
den. Verwendet wurden unsere
Monokaryonten 7.3 (Kreuzungs
typ A
1
B
1
) und 7.9 (A
2
B
2
), die wir
von dem 1930 aus einem Haus
in Berlin isolierten Elternstamm
7 gezüchtet hatten. Das Genom
von
Serpula lacrymans
umfasst
42,8 Millionen Basen. Einzelheiten
sind von einem internationalen
Kollektiv von 49 Autoren in der
angesehenen Wissenschaftszeit
schrift „Science“ veröffentlicht
(Eastwood et al. 2011, Science
333, 762–765). Die Daten sind
Basis für weitere Kenntnisse zur
Biologie des Pilzes und somit auch
zum Schutz vor dem wichtigen
Holzzerstörer.
Prof. Dr. Olaf Schmidt
Abteilung für Holzbiologie
Zentrum Holzwirtschaft
Universität Hamburg
se ausgebildet. In der Regel sind
Dunkelfruchtkörper steril, d. h. sie
bilden keine Sporen aus.
Frisch wachsende Dunkelfrucht
formen sind meist weiß, verfärben
sich dann (je nach Pilzart) grau,
graubraun, gelbbraun bis dunkel
braun (Bilder 6a bis 6c). Neben
den Farbveränderungen sind auch
Formveränderungen zu beobachten.
Aus einem ursprünglich wolkenar
tigen Fruchtkörper entwickelt sich
ein strauchartiges Gebilde (Bilder
7a und7b).
Von den bekannten, im Gebäu
de vorkommenden Pilzarten werden
Dunkelfruchtformen hauptsächlich
von Blättlingen (Tannen,- Zaun-,
Balken- und Sägeblättling) gebil
det. Auch bei Porenschwämmen
(Schmalsporiger Weißer oder Gelber
Porenschwamm) sind Dunkelfrucht
formen nicht unbekannt (Bild8).
Ursache der anormalen Frucht
körperentwicklung ist fehlendes
bzw. sehr schwaches Licht (da
her die Namensgebung). Bereits
vor über 100 Jahren wurden die
se Erscheinungen beobachtet und
wissenschaftlich untersucht. Nach
Falk
[1]
konnte der Lichtmangel als
Ursache anhand von Laborversu
chen nachgewiesen werden. Auch
Bavendamm
[2]
sowie Schmidt
[3]
be
schreiben den Lichteinfluß als maß
geblichen Anlass der Dunkelfrucht
körperbildung.
Sofern nur Dunkelfruchtformen
vorliegen, ist eine makroskopische
Identifikation der Schaderreger
kaum möglich. Es fehlen nämlich die
an den klassischen Fruchtkörpern
typisch erkennbaren Merkmale der
jeweiligen Pilzart (z. B. Lamellen-
oder Porenstruktur). Aus der Sicht
der Sanierungspraxis ist dies von
sekundärer Bedeutung. Alle mög
lichen im Gebäude vorkommenden
Dunkelfruchtformen gehören zu
den Nassfäulepilzen und müssen
nach gleichlautenden Regeln be
kämpft werden.
[1] Richard Falk „Hausschwammfor
schung“ Drittes Heft, Jena Verlag
von Gustav Fischer, 1909.
[2] Werner Bavendamm „Die Holzschä
den und ihre Verhütung“ Wissen
schaftliche Verlagsgesellschaft mbH
Stuttgart, 1974.
[3] Olaf Schmidt „Holz- und Baumpilze“
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New
York, 1994.
Bildnachweis: Bilder 1 bis 8
Ing.-Büro E. Flohr GmbH
Fachbereiche
Holzschutz
Schützen & Erhalten · September 2011 · Seite 12