Industrie und Handel
Ingenieurbüro setzt mit Innovation
zukunftsträchtige Maßstäbe
Kalbacher Unternehmen DESOI erstellt Form zur Reproduktion der „Zebrasonde“
„Zebrasonde“ – ein ungewöhnlicher Name
für eine außergewöhnliche Entwicklung.
Dabei handelt es sich um eine Innovation
des Ingenieurbüros für Bauwerkserhaltung
Weimar, kurz IBW, und wurde insbesondere
unter Federführung von Dipl.-Ing. Thomas
Menger und Dipl.-Ing. Rüdiger Burkhardt
umgesetzt.
„Mit der Zebrasonde, die aufgrund ihrer gestreif-
ten Ummantelung so benannt ist, erfassen wir
beispielsweise in massiven Wandkonstruktionen
im Tiefenpro l den spezi schen elektrischen Wi-
derstand. Dadurch können Durchfeuchtungen
oder Trocknungen im zeitlichen Verlauf erfasst
und qualitativ bewertet werden.“ Eine Aufga-
be, die das Ingenieurbüro im Rahmen seiner
Dienstleistungen bewerkstelligen muss und de-
ren Anwendungsmöglichkeit es bis dato in die-
ser gewünschten Form auf dem Markt nicht gab.
Das IBW-Ingenieursteam ist weit über regionale
Grenzen hinaus bekannt für spezielle Diagnostik
an Bauwerken. „Um zu analysieren, ob ein Mau-
erwerk feuchter oder trockener wird, war ganz
einfach ein spezieller Sensor erforderlich und
diesen haben wir entwickelt.“
Mit der IBW-Zebrasonde können Durchfeuch-
tungs- oder Austrocknungsprozesse qualitativ
überwacht werden. Eine Eichung und damit ein
Rückschluss zu quantitativen Feuchtegehalten im
Tiefenpro l ist über entsprechende Probenahmen
und Laboruntersuchungen im Zusammenhang
mit den ohnehin erforderlichen Bohrkanälen
zum Einsetzen der Sonden möglich. Die
Tiefenpro lsonde hat einen Durchmesser von
maximal 30 Zentimetern. Die in unterschied-
lichen Tiefen möglichen Messstellen werden
über Anschlusskabel in den Sondenkern geführt
und mittels Anschlussdose mit dem Datenlogger
verbunden. Rüdiger Burkhardt: „Die Messdaten
können wahlweise vor Ort ausgelesen oder über
entsprechende Modems fernübertragen werden.“
Notwendige Voraussetzungen sind dabei zum ei-
nen die Erstellung von Bohrkanälen zum Setzen
der Sonden sowie der Zugang zu Messstellen und
ein Stromanschluss von ca. 220 V/10A für den
Zeitraum der Messungen. Die exakte Installation
ist dabei unbedingt notwendig.
Üblicherweise können die Sonden nach Be-
endigung der Messungen im Mauerwerk ver-
bleiben. „Es stellte sich uns auftragsbezogen
die Aufgabe, weitere Zebrasonden zu fertigen.
Die Lösung dieser Herausforderung haben wir in
die bewährten Hände des Unternehmens DESOI
in Kalbach und dabei speziell in die Hände von
Siegfried Desoi gelegt.“ Siegfried Desoi, bekannt
für seine Vorliebe, sich insbesondere schwierigen
technischen Problemstellungen im Bereich der
Injektionstechnik zu widmen, hat hierzu eine
spezielle Form entwickelt, mit der die Sonden
hergestellt werden können, vorstellbar wie eine
Art Gießform. Der Sensorteil der Zebrasonde hat
einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern
und eine Länge von 20 bis 50 Zentimeter. „Für
uns war es eine besondere Herausforderung, die-
se spezielle Form zu entwickeln, denn hier galt
es, eine passgenaue Form zu erstellen mit genau
den exakten Abmessungen. Dem IBW-Team sollte
es möglich sein, die Zebrasonde fortwährend zu
reproduzieren“, erläutert Siegfried Desoi. Eine
gelungene Kooperation also, die sich im be-
ru ichen Alltag des IBW bestens bewährt hat.
Übrigens: Die Zebrasonde ndet ihren Ein-
satz exklusiv im Rahmen der Bauwerksdiagnos-
tik des IBW und gehört damit zum innovativen
Dienstleistungsportfolio.
DESOI GmbH, Kalbach/Rhön,
Bildquelle: Desoi
Stefan Finke vom Ingenieurbüro für Bauwerkserhal-
tung Weimar zeigt den Aufbau einer Zebrasonde.
Hat eine spezielle Form entwickelt, mit der die
Sonden hergestellt werden können: Siegfried Desoi.
Kontakt zum IBW Weimar
Zum Hospitalgraben 2, 99425 Weimar
Telefon (03643) 43960
Schützen & Erhalten · September 2013 · Seite 27