Bezirk, eine architektonische Beson-
derheit der 1930er-Jahre, erbaut im
Stile der Stuttgarter Weißenhofsied-
lung, aber auch ein Abstecher in die
Moderne, jenseits der Donau zur Do-
nau City, dem neuen Kongresszen-
trum mit seinen die Skyline Wiens
prägenden Bürotürmen.
Das eigentliche Wien ist aller-
dings nach wie vor die Altstadt mit
ihren Kirchen und Plätzen, ihren ver-
winkelten Gassen, Innenhöfen und
Stadtpalästen. Und wer einen Ein-
blick in die Architektur und Stadt-
planung zurzeit des Historismus er-
halten möchte, für den ist die Wiener
Ringstraße, die Grenze zwischen dem
alten und neuen Wien, geradezu eine
Offenbarung. Nirgendwo wird er eine
Ansammlung von Profanbauten im
Neo-Stil in gleicher Perfektion und
Fülle finden. Neoklassik, Neogotik,
Neorenaissance, Neobarock − in sei-
ner Gesamtheit ein einzigartiges
Ensemble der europäischen Baustile
aufgereiht entlang einer 5,2 km lan-
gen Prachtstraße.
Und dort findet man neben Parla-
ment, Rathaus und Universität auch
Museen, Theater und Konzertsäle,
deren Besuch geradezu ein Muss ist.
Denn, wer während seines Aufent-
haltes in Wien nicht zumindest ein
Theater und ein Museum besucht
hat, der war nicht wirklich dort. Ent-
sprechend standen zwei der bedeu-
tendsten Museen auf dem Besichti-
gungsprogramm. Das Kunsthistorische
Museum, wo unter fachkundiger Füh-
rung anhand der dort ausgestellten
Stadtansichten Canalettos von 1760
die baugeschichtliche Entwicklung
der Stadt eindrucksvoll erläutert
wurde und, in diesem Jahr für jeden
Wien-Besucher geradezu ein Muss,
das Heeresgeschichtliche Museum
mit seinen Exponaten zum Attentat
von Sarajewo, das sich zum 100. Mal
jährt und Geschichte damit hautnah
erlebbar macht.
Wien aus der Sicht eines Bauten-
schützers und abseits der Touristen-
ströme, so das Motto der Exkursion,
so auch das Programm und so auch
der ebenfalls bestens von Heinrich
Pelka organisierte klassische Heuri-
genabend zum krönenden Abschluss.
Selbstverständlich in Grinzing, aber
eben jenseits der Touristenströme,
versteckt in einem Gartenlokal, fern-
ab vom üblichen Trubel.
Als Fazit bleibt: Wien 2014 war
eine Exkursion, die alle begeisterte
und selbst für den Wien-Kenner viel
Neues bereit hielt. Für den Wien-Neu-
ling bot sie ein außergewöhnliches
Kennenlernen der alten Kaiserstadt,
eben ein Kennenlernen aus dem Blick-
winkel eines Bautenschützers.
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Fachexkursion 2014
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Fotos: Dr. Dietger Grosser