heit beim Trockenlauf während des Betriebes
bietet die Peristaltikpumpe. Weiterhin sind die
ca. 30 Kilogramm schweren Maschinentypen in
kleinere Maschinenteileinheiten demontierbar.
Transportprobleme sind nicht zu erwarten. Pe-
ristaltikpumpen lassen sich bei hochkunststoff-
dotierten „anhänglichen“ Abdichtungsstoffen
aufgrund ihrer Konstruktion wesentlich leichter
reinigen. Ein weiterer Pluspunkt der Peristaltik-
pumpe ist neben dem kurzen Materialweg in der
Pumpe, dass die Membrane und innenliegenden
Förderscheiben mit nur geringem Zeitaufwand
zu reinigen sind.
Bei der Anschaffung einer Schneckenpumpe
sollte Beachtung auf die elektrische Absiche-
rung gegen unbeabsichtigtes Einschalten gelegt
werden, denn hier sind die Vorschriften der BG
Bau einzuhalten.
Kosten
Bei der Neuanschaffung einer Pumpe spielt
neben der Leistung der Preis eine gewichtige
Rolle. Kleine Schneckenpumpen kosten circa
1.800 Euro, leistungsstärkere sind vergleichs-
weise 500 Euro teurer. Peristaltikgeräte werden
für > 3.500 Euro angeboten. Zu den Anschaf-
fungskosten für die eigentlichen Geräte kom-
men noch die Kosten für Spritzrohre, Fernbe-
dienungen und Materialschläuche hinzu. Lei-
stungsstarke Kompressoren sind zwingend für
das Zerstäuben am Düsenende erforderlich. Die
Abgabeleistung des Kompressors sollte für eine
kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschich-
tung mindestens 400 l/min. betragen. Es gilt
zu beachten, dass die Abgabe- oder Füllleistung
des Kompressors entscheidend ist und nicht die
Ansaugleistung. Diese liegt im Schnitt um ca.
ein Drittel höher.
Anwendungstechnik
Nicht jede Objektgröße lohnt sich für den
Einsatz der beschriebenen Förderpumpen. Die
Meinung der Anwender im Hinblick auf die Wirt-
schaftlichkeit variiert hier von >35m²–100m².
Vor der Inbetriebnahme der Fördertechnik
wird mit klarem Leitungswasser gespült. Herstel-
lerabhängig können Spülhilfen verwendet wer-
den. Beide Maschinentypen besitzen aufschraub-/
steckbare Materialbehälter mit einem Fassungs-
vermögen von ca. 30 Litern, die top gefüllt wer-
den. Hier sind die Einschütthöhe wie auch der
Materialfluss der bituminösen Spritzmasse aus
dem Hobbock (Liefergebinde) verantwortlich für
einfaches Handling.
Den Herstellerangaben zu Folge sind mit
beiden Spritzmaschinentechniken Förderwei-
ten bis zu 30m für Flüssigprodukte und für pas
töse Materialien bis zu 20m Reichweite ange-
geben. Bauseits sollten erfahrungsgemäß nur
Förderschläuche < 20m zum Einsatz kommen.
Oftmals ist aufgrund des Schlauchdurchmessers
die Handhabung zu umständlich. Ein häufigeres
Umsetzen der Spritzmaschine ist allerdings zu
berücksichtigen.
Bei beiden Systemen wird die Fördermenge
über die Drehzahl geregelt und die kunststoff-
modifizierte Bitumen(spritz)dickbeschichtung
luftunterstützt zerstäubt. Hierfür werden Spritz-
lanzen/Spritzrohre verwendet mit Düse am Kopf,
die mit Druckluft zerstäubt. Mit Luftdruck wird
das Material an die zu beschichtende Oberflä-
che appliziert. Der Auftrag erfolgt mit ca. 30 cm
Abstand zum Untergrund mit kreisenden Bewe-
gungen der Spritzlanze. Die Luftleistungen des
zugeschalteten Kompressors sollten > 400 Liter
betragen. Baustellenkompressoren mit Luftleis
tungen >1000 Liter führen zu ebeneren Spritz-
bildern.
Die Spritzaufträge erfolgen nach Fertig-
stellung der Untergrundvorbehandlungen und
Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung.
Zum System der Bitumenbeschichtung kann
ein Voranstrich oder eine Grundierung erfor-
derlich sein. Der maschinelle Auftrag ist zu
prüfen. Das zu verwendende Bitumenspritzma-
terial darf bauseits nicht mit Wasser verlängert
oder verdünnt werden. Die vom Produzenten
der PMB zugesicherten Eigenschaften des Ma-
terials können nicht garantiert werden. Eben-
so ist es ratsam, das Leistungsvermögen der
Pumpen nicht vollumfänglich auszuschöpfen,
da dieses ebenfalls zu Beeinträchtigungen des
Spritzbildes führt. Je mehr Materialauftrag in
einem Spritzauftrag erfolgt, umso gröber wird
die Oberfläche, vergleichbar die eines Streusel-
kuchens. Empfehlenswert ist der dünnschich-
tige, mehrlagige Auftrag mit einem Materialfluss
< 3KG/m². Kunststoffmodifizierte Bitumendick-
beschichtungen bilden bei erhöhten Tempera-
turen und starken Zwängungen des Materials,
wie dies im Schneckenmantel auftreten kann,
oftmals fadenförmige Verklebungen. Leichtfüll-
stoffe hingegen können zerquetscht werden.
Die materialschonende Förderung in der Peri-
staltiktechnik vermeidet dieses Verkleben und
Klumpen während des Spritzvorgangs.
Beide Maschinentypen werden mit Wasser
gesäubert. Vergleichbar der Reinigung von Mör-
telpumpen stellt dies in der Regel mit Schwamm-
kugeln kein Problem dar. Das Schmutzwasserauf-
kommen ist gering und muss nicht als Sondermüll
entsorgt werden. Starke Verschmutzungen lassen
sich nur mit Lösemittel entfernen.
Fazit Teil 1
Die Entscheidung, welche Fördertechnik und
Anwendung für das interessierte Bautenschutz-
unternehmen die Richtige ist, ist vorrangig von
dem zu verarbeitenden PMB-Material abhängig.
Die Vielseitigkeit der luftzerstäubenden Tech-
nik mit den Bausteinen Aggregat und Kompres-
sor und den breiteren Einsatzspektren vermag
eine Entscheidungshilfe darstellen. Auch sollte
die physiologische Entlastung des Mitarbeiters
bedacht werden. Für detaillierte Angaben zur
Ausstattung, Preisen, Einsatzmöglichkeiten, Vo-
raussetzungen und zu schaffende Baustellenbe-
dingungen verweisen wir an dieser Stelle an die
Hersteller der Maschinentechniken.
Fachbereiche
Bautenschutz
Schützen & Erhalten · September 2014 · Seite 15