Schützen & Erhalten · Dezember 2014 · Seite 54
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
Firmenbesuch bei Fermacell
Die Herbsttagung des Landesverbandes
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland führte
in den Harz zu Werksbesichtigung und
Fachseminar der Firma Fermacell.
War es anfangs als Fachvortrag geplant, über-
zeugte Herr Marcus Hagen von der Firma Fer-
macell mich sehr schnell davon, dass bei einem
Besuch im Werk viel bessere Möglichkeiten zur
Vorstellung der Fermacell-Platten bestehen. Auch
unsere Mitglieder teilten diese Ansicht und so
machten wir uns auf den Weg ins Informations-
zentrum des Unternehmens nach Bad Grund. Hier
angekommen, erwartete uns ein interessanter
Vortrag über Herstellung und Beschaffenheit
der Gipsfaserplatte,
sowie der Powerpa-
nel H2O, der zement-
gebundenen Platte
für alle Nassräume.
Nach dem Mittagessen
folgte der Praxisteil in
der Anwendungstech-
nik zur Verarbeitung
der Platten. Danach
ein weiterer Vortrag
über Aufbau und Ver-
legung von Fermacell-
Estrichsystemen. Die
Teilnehmer waren be-
geistert von den viel-
fältigen Einsatzmög-
lichkeiten der Platten
und hatten viele Fragen, die alle sehr fachkundig
beantwortet wurden. Weiter ging es dann zur
Werksbesichtigung in das Werk Münchehof. Was
wir vormittags in der Theorie zur Herstellung
der Gipsfaserplatte erfahren hatten, konnten
wir hier in der Praxis sehen. Beeindruckend war,
dass die Platten ohne Abfallprodukte hergestellt
werden, da diese dem Produktionsablauf wieder
zugefügt werden. Ebenso beeindruckend war die
Vielfalt der Plattengrößen und -stärken, auf die
der Kunde zurückgreifen kann. Fix und fertig ka-
men wir dann im Hotel Niedersächsischer Hof in
Goslar an, um den Abend bei gutem Essen und
Trinken ausklingen zu lassen.
Der zweite Tag führte uns zu den Ursprün-
gen der Gipsfaserplatten, dem Bergwerk Ram-
melsberg in Goslar, wo unter anderem auch Gips
abgebaut wurde. Nach einer Führung durch den
historischen Roederstollen endete unsere Tagung
und wir traten die Heimreise an.
Einen herzlichen Dank an Herrn Hagen für
die Gestaltung des tollen Events sowie an die
Firma Fermacell für die Einladung und Übernah-
me der Kosten.
Barbara Lindner
Landesverbände
Mecklenburg-Vorpommern
Herbsttagung in Stralsund
Am 14. und 15. November 2014 fand die
Herbsttagung des Landesverbandes in
Stralsund statt. Wir konnten 15 Mitglieder
unseres Landesverbandes begrüßen.
Nach dem Bericht aus Köln durch unseren Ge-
schäftsführer Dr. Remes und der Berichterstattung
durch die Landesvorsitzende Sabine Werner über-
nahm Dr. Remes die Durchführung der Vorstand-
wahlen, die er als Wahlleiter gewohnt souverän
durchführte. Die Wahlen brachten in diesem Jahr
einige Veränderungen. Die Landesvorsitzende Sa-
bine Werner wurde wiedergewählt, auf den bei-
den weiteren Plätzen gibt es mit Dr. Constanze
Messal und Wolfgang Böttcher jetzt 2 neue Mit-
glieder im Vorstand. Wolfgang Böttcher war be-
reits langjährig als Pressesprecher für den Lan-
desverband tätig und wird diese Aufgaben jetzt
innerhalb des Vorstandes fortsetzen.
Christian Wiesenberg wurde nach 16 Jahren
Vorstandsarbeit durch den Landesverband gebüh-
rend verabschiedet. Er hat die Entwicklung des
Landesverbandes maßgeblich positiv beeinflusst
und bat nach dieser langen Zeit darum, nicht
mehr aufgestellt zu werden. Dies haben wir ak-
zeptiert und danken ihm auf diesem Wege noch
einmal sehr herzlich für diese lange ehrenamt-
liche Tätigkeit.
Die Fachtagung am Sonnabend begann
mit der Vorstellung der Firma Dernoton. Mit
dem Inhaber Herrn Dernbach hat unser Mitglied
Frank Dressler uns zu einigen anderen Überle-
gungen für eine ganzheitliche Betrachtung des
konstruktiven und technischen Bautenschutzes
im Jahr 2014 geführt. Der Grundgedanke war,
wie verbessern wir den konstruktiven Gebäu-
deschutz bevor wir die Regelwerke für den Sa-
nierungsfall in Anspruch nehmen müssen. Ton
als Abdichtungsstoff und als praktisch und va-
riabel einzusetzende Fertigmischung, die alle
natürlichen positiven Eigenschaften des Natur-
produktes vereint und nutzt, wurde umfassend
vorgestellt und hat bei allen Mitgliedern einen
positiven Denkanstoß ausgelöst.
Im nächsten Vortrag berichtete Detlef Krause
über Schäden an Holzdächern von Biogasbehäl-
tern. Dies ist bereits eine Fortsetzung, denn die
Schäden nehmen zu und eine 100%-ige Ursa-
chenermittlung gibt es noch nicht. Die bioche-
mischen Prozesse in den Anlagen sind bekannt,
warum die Auswirkungen auf das Holz so unter-
schiedlich sind, ist noch nicht hinreichend un-
tersucht. Die ungenügende konstruktive Durchbil-
dung der Dachtragwerke und die Nichtbeachtung
des konstruktiven Holzschutzes werden daher auch
weiterhin zu den Schäden führen. Offensichtlich
sind die Schäden noch nicht umfangreich genug,
um ein Umdenken auf eventuell andere konstruk-
tive Lösungen des Problems auszulösen.
Nach der Mittagspause war es Zeit für Schim-
melpilze. Constanze Messal gab uns einen Über-
blick für die Sanierungsplanung und Gefährdungs-
beurteilung bei der Schimmelpilzbeseitigung
unter Berücksichtigung der neuen Biostoffver-
ordnung. Die Einordnung des Schadens und des
Umfangs in die entsprechenden Kategorien und
die dann durchzuführende Gefährdungsbeurtei-
lung verlangt schon einiges an Fachkenntnis und
ist nicht im Vorbeigehen gemacht. Dieses sensi-
ble Thema erfordert auch ein gewisses diploma-
tisches Geschick bei der Vermittlung zwischen
den unterschiedlichen Interessen von Vermie-
tern/Mietern, Auftraggebern und ausführenden
Firmen. Allzu oft wird von Auftraggebern dabei
vergessen, dass die Gefährdungsbeurteilung und
die sich daraus ergebenden Maßnahmen zum
Schutz derjenigen sind, die die eigentlichen Be-
seitigungsmaßnahmen ausführen müssen, was
dazu führt, dass die damit verbundenen Kosten
nur ungern akzeptiert werden. Hier ist auch der
Sachverständige bei der Sanierungsplanung ge-
fordert, dies konsequent gegenüber dem Auf-
traggeber zu vertreten und dabei über die ge-
sundheitlichen Risiken ausreichend aufzuklären.
Als Termin für die Frühjahrstagung 2015,
diesmal wieder gemeinsam mit unseren Kollegen
aus Hamburg/Schleswig-Holstein sollte schon
jetzt der 29.–30. Mai 2015 vorgemerkt werden.
Wir planen die Besichtigung des bis dahin nach
umfangreichen Sanierungs- und Restaurierungs-
arbeiten fertiggestellten Schlosses Bothmer bei
Klütz. Dieses wird am 23. Mai 2015 wieder für
Besucher geöffnet. Wir haben das Schloss und
den Schlosspark bereits einmal 2007 im unsa-
nierten Zustand besichtigt und sind sehr ge-
spannt auf die Veränderungen. Tagungsort wird
voraussichtlich Wismar sein.
Sabine Werner