Fachbereiche
Bautenschutz
Grundlage des Systems ist, dass
der eigentliche Baustaub sich auf
möglichst kleinen Raum beschrän-
ken (Graubereich) sollte und an-
fallender Staub sollte möglichst bei
der Entstehung vermieden werden.
Idealer Maschineneinsatz ist hierfür
zwingend erforderlich, wie z. B. der
Einsatz von Trennschleifer mit Was-
serführung.
Baustaub sollte immer am Ort
der Arbeiten verbleiben und auf den
Boden sinken! Der Staub sollte direkt
mit einer Schneidabsaugeinrichtung
oder mit Wasser gebunden abgefan-
gen werden. Voraussetzung ist, dass
das Team vor Ort umfangreich ge-
schult und zum Thema Staubschutz
sensibilisiert worden ist. Fremdfirmen
sollten unterwiesen und auch zum
Staubschutz sensibilisiert werden.
Für alle Beteiligten gilt:
–
–
Grundsätzlich Fenster und
Türen schließen.
–
–
Der Staub sollte nach Möglich-
keit auf den Boden fallen oder
direkt mit einem Handsauger
abgesaugt werden.
–
–
Bauschutt mit Wasser anfeuch-
ten oder bewässern.
–
–
Maschinen mit Nassschneide-
verfahren verwenden.
–
–
Estrich in Würfel schneiden
(40/40) und abtransportieren.
Was darf ich unter „Staubschutz
durch Luftsteuerung“ verstehen?
Wir teilen die Bereiche in Zo-
nen ein und unterscheiden in Offe-
nen und Geschlossenen Staubschutz.
–
–
w
eiß
(Räume sind sauber und
bleiben es auch)
–
–
grau
(Räume in denen gear-
beitet wird mit Staubentwick-
lung)
–
–
schwarz
(Räume mit Asbest-
sanierung, sie sind für den
Staubschutz nicht relevant)
–
–
Offener Staubschutz,
hier fin-
det keine räumliche Trennung
zwischen den Bereichen weiß
und grau statt.
–
–
Geschlossener Staubschutz
mit klarer räumlicher Trennung
zwischen Weiß- und Graube-
reich (z. B. durch eine Staub-
wand als Durchströmungs-
wan
d).
Entsprechend den Baustellenan-
forderungen setzen wir unterschied-
liche Luftsteuerungsverfahren ein:
–
–
Durchzugverfahren
–
–
Druckverfahren
–
–
Unterdruckverfahren
–
–
Unterdruck/Überdruckverfahren
Jetzt geht‘s ins Detail. Kannst
Du unseren Leserinnen und Lesern
die Luftsteuerungsverfahren kurz
beschreiben?
Gern, ich beginne mit der Be-
schreibung des
Durchzugsverfahrens
− einfach und häufig in der Anwen-
dung und von daher kostengünstig:
Durch kontrolliertes Einleiten
und Ausleiten von Luft in einem
Gebäude entsteht erst ein gerin-
ger Überdruck. Wird dann z. B. ein
Fenster vergrößert, tritt die einge-
leitete Luft an der Stelle aus. Der
Überdruck fällt ab und es entsteht
ein Durchzug, die Arbeiten an dem
Fenster können erledigt werden, der
Staub wird mit der Luft nach außen
getragen. Entsteht Staub im Durch-
zugbereich, wird dieser z.B. über ei-
nen Ventilator nach außen gesogen,
wie z.B. bei Umbauarbeiten in einem
Keller. Wir setzen dieses Verfahren
auch zur Erstellung einer Hallenein-
gangsöffnung ein.
Aus Erfahrung möchte ich für
das Durchzugverfahren folgendes
empfehlen:
Immer Gebläse mit Sackfilter
oder Luftreiniger mit Trockenfilter
verwenden, damit die Luft, wenn
möglich, abgesaugt und gefiltert
werden kann, um Einflüsse von in-
nen auszuschließen und zudem kein
Schematische Darstellung.
Schützen & Erhalten · Dezember 2016 · Seite 15