Schützen & Erhalten · September 2001 · Seite 3
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EDITORIAL
Basel II
– worauf Sie sich schon jetzt vorbereiten sollten –
Vor dem Hintergrund zahl-
reicher Bankenzusam-
menbrüche wurde in den
Achtzigerjahren in Basel
eine international gültige
Vereinbarung zur Risiko-
minderung bei der Kredit-
vergabe getroffen.
Die hieraus resultierenden Vor-
schriften, die bei Krediten an
Unternehmen einen einheitli-
chen Eigenkapital-Hinterle-
gungssatz von 8 Prozent vor-
sahen, erhielten den Namen
Basel, eben nach dem Ort des
Treffens.
Mittlerweile hat ein Folge-
treffen mit dem Namen
Basel
II
stattgefunden. Bei diesem
Treffen wurde vereinbart, die
Eigenkapitalhinterlegung der
Banken flexibler zu gestalten.
Im Ergebnis bedeutet dies, dass
Kredite an Unternehmen mit
guter Bonität zukünftig von den
Banken mit weniger Eigenkapital
hinterlegt werden müssen als
Kredite an Unternehmen mit
schlechter Bonität. Als Folge
dieser Vereinbarung ist ein ver-
schärfter Wettbewerb der Ban-
ken um den „guten Kunden“ zu
erwarten, da ein „schlechter
Kunde“ neben dem erhöhten
Risiko nunmehr auch eine hö-
here Eigenkapitalhinterlegung
erforderlich macht.
Doch wer – und noch viel
wichtiger – nach welchen Kri-
terien in Zukunft darüber ent-
scheidet, welcher Kunde zu um-
werben und welcher nur mit äu-
ßerster Vorsicht und Skepsis zu
genießen bzw. ganz abzulehnen
ist?
Um dies objektiv und vor
allem kreditsicher entscheiden
zu können, wurde ein Rating-
verfahren entwickelt, das Un-
ternehmen und Freiberuflern bei
einer Kreditnachfrage in den Kri-
terien Risiko, Bonität und Si-
cherheitsklasse Noten erteilt.
Das Ergebnis dieser Benotung
wird durch Rating-Klassen aus-
gedrückt, die ihrerseits wieder-
um über die Kreditvergabe und
die entsprechenden Konditionen
entscheiden. Eine sehr gute
Rating-Klasse wird zukünftig
Kredite verbilligen, eine nur
ausreichende Klasse Kredite
verteuern, eine mangelhafte
Klasse dagegen Kredite unmög-
lich machen. Es ist sogar da-
mit zu rechnen, dass bei ent-
sprechend schlechtem Rating
bestehende Kredite gekürzt oder
gekündigt werden.
Das Ganze läuft dann wie
folgt ab:
Bonitäts- und Sicherheits-
klassen werden in einer Skala
bewertet, die sich an dem Schul-
notensystem orientieren. Die
Sicherheitsklassen eines Kredites
reichen dabei von 1 für sehr gut
bei 100%iger Absicherung bis
6 für ungenügend bei keiner
Absicherung.
Komplizierter ist die Frage
der Bonitätseinstufung. Sie
ergibt sich aus der Gewichtung
einzelner Bonitätsklassen, die
ihrerseits durch einen Fragen-
katalog ermittelt werden.
Hierbei geht es um Fragen
des Managements, die Fragen
nach der Führungsstruktur, der
Qualifikation des Unternehmers,
der Ausbildung und Motivation
der Mitarbeiter, der innerbetrieb-
lichen Fluktuationsrate sowie
Fragen nach den unternehme-
rischen Zielvorgaben und Fort-
bildungsmaßnahmen im Betrieb
beinhalten. Erfragt werden au-
ßerdem der Markt und das
Marktpotential der Branche, die
Existenz und Umsetzung inner-
betrieblicher Controllingmaß-
nahmen sowie die wirtschaft-
lichen Verhältnisse oder Daten
zur Unternehmensentwicklung.
Auf Grund der existentiel-
len Bedeutung dieser Neuerung
gerade auch für die Betriebe
unser Branche hat der Landes-
verband Nordrhein-Westfalen
seine Herbsttagung ganz unter
den Themenschwerpunkt „Ba-
sel II“ gestellt und bietet sei-
nen Mitgliedern sowie interes-
sierten Mitgliedern anderer Lan-
desverbände am 9. November in
Lünen eine Informationsveran-
staltung zu einem Gesetz, das
spätestens ab dem 1. Januar
2004 Kredite drastisch erschwe-
ren wird (siehe auch Seite 28).
Der Zentralverband des Deut-
schen Baugewerbes hat für seine
Mitglieder einen Leitfaden zum
Rating erarbeitet, der in Kürze
erscheinen wird. DHBV-Mitglie-
der können diesen Leitfaden bei
der Bundesgeschäftsstelle in
Köln abrufen.
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Dr. Friedrich Remes
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