Messung mit dem Messgerät Hydromette UNI 2 und
dem Messkopf B 50, in etwa 50 cm über dem Boden,
wobei der Messkopf B 50 relativ weit unten angefasst
wird. Dabei zeigt das Messgerät eine trockene Umge-
bungsatmosphäre von 7,5 Digits an.
Hält man den Messkopf weiter oben am Griff, Richtung
Kugelkopf, verändert sich der Messwert ganz erheblich.
Schützen & Erhalten · März 2011 · Seite 20
den geführt hat und bewiesen werden soll.
Ist der aufgenommene Feuchtigkeitsgehalt auf
der Oberfläche durchgängig hoch, muss an den
Stellen mit hohen Werten eine Prüfung erfolgen,
ob sich im Wandaufbau metallische Materialien
befinden. Im Oberflächenaufbau enthaltene Metal-
le, wie Isoliertapeten mit Aluminiumbeschichtung
oder elektrische Leitungen in der Wand, führen
zu falschen hohen Messwerten
.
Fehlmessungen können nicht nur durch Me-
tall, sondern auch durch den falschen Einsatz
der Elektrode entstehen:
Wird sie in Winkeln oder Schlitzen ange-
setzt oder nicht senkrecht auf die Fläche ge-
halten, ergeben sich zu hohe Werte.
In Konfliktfällen kann es notwendig sein, mit
anderen Methoden den absoluten Wassergehalt
zu bestimmen.“
Das Fachbuch „Lufsky Bauwerksabdichtung“
vom Verlag Vieweg + Teubner aus dem Jahre 2010
führt zu dieser Messmethode aus:
„Grundsätzlich muss klar sein und eindeutig
ausgesagt werden, das sämtliche detektierenden
Feuchtigkeitsmessverfahren bei durchfeuchtetem
Mauerwerk lediglich eine qualitative Bewertung er-
möglichen. Dies liegt darin bergründet, dass elek-
trische Feuchtemessungen wie zum Beispiel die
Widerstandsmessmethode oder auch zerstörungs-
freie Messungen mit Hilfe sogenannter Kugelkopfe-
lektroden oder solchen mit Messmonitoren nur die
elektrischen Leitfähigkeitsverhältnisse des Messun-
tergrundes abbilden. Die elektrische Leitfähigkeit
des Messuntergrundes (z.B. von Mauerwerk) wird
hierbei jedoch nicht nur durch den Feuchtegehalt,
sondern auch durch unterschiedliche Rohdichten
des Mauerwerks, durch bauschädliche Salze oder
auch durch Installationen bzw. Stahleinlagen im
Wandaufbau beeinflusst.“
Grundsätzlich geben alle Fach- und Lehr-
bücher, die sich mit dem Thema der kapaziti-
ven Messmethode auseinandersetzen, Vorbe-
halte an.
Quantitative Messungen seien mit diesem
Messgerät nicht möglich. Des Weiteren sollen sie
für die Beweissicherung nicht genutzt werden.
Es ist durchaus möglich, überschlägige
Feuchtigkeitsverläufe bei metallfreien Wän-
den darzustellen. Diese müssen dann aber mit
Messungen durch CM-Messgeräte oder der Darr-
Messmethode (gravimetrische Messmethode)
überprüft werden.
Problematisch bei den hier durchgeführten
Messungen mit der kapazitiven Messmethode ist,
dass sich Metall in den Wänden befinden kann,
welches die Leitfähigkeit erhöht.
Das heißt, dieses Messgerät ist durchaus in
der Lage, durch Veränderungen der Messwerte,
metallische Gegenstände in einer Wandkonstruk-
tion zu orten. Hält man den Kugelkopf an eine
metallische Oberfläche, so weist es den Unter-
grund als feucht aus.
Dieses Messgerät zeigt an, dass die Türklinke
nass ist. Dies ist jedoch die falsche Interpretati-
on, da bekannt sein muss, dass Metalle die Leit-
fähigkeit erhöhen und damit den Messwert mit
dieser Messmethode drastisch verändern.
Darstellung hoher Messwerte von
157,1 Digits, mit dem gleichen Messgerät.
Das im Stahlbeton Metalle als Bewehrungs-
stahl eingearbeitet sind, ist bekannt und hätte
im vorliegenden Fallbeispiel eine entsprechen-
de Würdigung durch den Sachverständigen er-
fahren müssen
Darüber hinaus sollte die deutliche Verände-
rung der Messergebnisse bei unterschiedlicher
Handhabung der Geräte, zum Grundwissen der
Anwender gehören.
Beispiel:
Wird der Messkopf ganz unten, im Bereich
des Kabelanschlusses, angefasst, so zeigt das
Messgerät in der Luft einen trockenen Zustand
an (z.B. 7,5).
Bewegt man die Hand weiter zum Messkopf,
zeigt es erhöhte Messwerte an, die die Umge-
bungsatmosphäre als feucht deklarieren.
Trockene Innenwand, vermutlich aus
Kalksandstein, mit einem Messwert von
47 Digits.
Fachbereiche
Schimmelpilze
In der Bedienungsanleitung dieses Messge-
rätes der Firma Gann heißt es hierzu:
„Handhabung der Aktiv-Elektroden B50
und B60
Um eine Beeinflussung durch die Hand des
Messenden zu vermeiden, darf die Elektrode beim
Mess- und Kontrollvorgang nur an der unteren
Hälfte von der Hand bedeckt werden. Die obere
Hälfte der Elektrode muss frei bleiben.
Kontrolle
Elektroden-Verbindungskabel an das Messge-
rät anschließen und Schalterstellung „M“ wäh-
len. Elektrode am hinteren Ende anfassen und in
die Luft halten. Einschalttaste am Messgerät drü-
cken. Der Anzeigewert muss sich zwischen –5,0
und 5,0 befinden.
Messen
Einschalttaste am Messgerät drücken und mit
der Kugel die zu untersuchende Fläche abtasten.
Die Elektrode muss den Baustoff fest berühren.
Die Aktiv-Elektrode ist dabei möglichst im 90°-
Winkel zur Fläche zu halten. In Eck-/Winkelberei-
chen ist ein Abstand von ca. 8–10 cm zur Kante/
Winkel einzuhalten.“
Beispiel:
Messung an einer trockenen Innenwand im
1. Obergeschoss, in einem Büro.