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Die Ex-Press

Berufsinformation des DSV e.V. |

Schwerpunkt

Pest-Protect hat

sich etabliert

Nachdem unsere letzte Berufsmesse am

Standort in Dortmund relativ ruhig vor-

zubereiten gewesen ist, hat es uns doch

überrascht, wie viel Details sowohl mit

dem neuen Messepartner als auch mit

den alteingesessenen Ausstellern abzu-

stimmen waren. Der Teufel steckt dann

eben doch im Detail. Ganz banale Fragen

ergeben sich etwa bei der Anfahrt, oder

wo wie und zu welchen Bedingungen der

LKW ausgeladen werden kann und welche

Partner wofür zuständig sind. Insofern war

der Aufbautag so etwas wie kooperative

Hektik und geordnetes Chaos.

Ein Wust von Notizen hat den Nachteil, dass er

im Bedarfsfall dann auch gelesen werden muss.

Etwa 2.600 Emails später hilft einem auch die

beste Sortierfunktion nicht mehr, wenn Sachver-

halte entweder längst überholt sind oder man

sich schlichtweg nicht mehr daran erinnert, dass

besagte Details vor einem halben Jahr oder län-

ger schon besprochen wurden. Insofern stieg

unsere Nervosität etwa bis eine Woche vor der

Messe in bisher unerreichte Höhen. Danach holt

einen eine barmherzige Form von Wahnsinn ein,

gepaart mit einer unerschütterlichen Ruhe, da

man nun nichts Wesentliches mehr zum Gelingen

unserer Messe beitragen kann. Die Weichen sind

gestellt und an den meisten Stellschrauben kann

man nichts mehr ändern. Etwa wenn ein Refe-

rent erkrankt. Oder wenn eine Lieferung nicht

richtig zugestellt wurde. In den meisten Fällen

ist man dann ja auch meilenweit entfernt von

den Leuten die man gerade schütteln möchte.

Mit gemischten Gefühlen fuhr ich also nach

Stuttgart, um vor Ort den DSV Stand zu organisie-

ren und mit aufzubauen. Die Berge von Paketen

und Lieferungen waren in den letzten Wochen

in der Geschäftsstelle immer größer geworden,

der Privatwagen bis an die Dachkante beladen

und trotzdem erwarteten uns an unserem Stand

bereits fünf Paletten mit Material. An dieser

Stelle dann ein großes Lob an die Gewerke der

Landesmesse Stuttgart. Wie in einem emsigen

Ameisenhaufen verschwanden unsere Fahnen,

Aufsteller, Plakate und Hinweisschilder um ir-

gendwo angebracht zu werden.

Trotzdem waren wir noch mit genug Technik

beschäftigt. Auch die Steck- und Schraubaktion

für die Monitorhalterungen hatte einen skur-

rilen Touch eines IKEA-Werbevideos. Schraubst

du noch oder entspannst du schon, bekam eine

ganz eigene Qualität. Bei dem Stichwort ist es

selbstverständlich, dass im Zeitalter von Produk-

tion im Ausland uns ein Weg in den nächsten

Baumarkt nicht erspart blieb, um den nicht vor-

handen Singweisgeber (was auch immer das sein

mag) zu ersetzen und Schraube Nummer 05-rk31b

in der richtigen Länge einzukaufen. Dabei bot

es sich an, gleich Wechselgeld für die Tages-

kassen einzutauschen. Wer hätte gedacht, dass

die Filiale unserer Hausbank gar nicht mit Geld

handelt? Die Mitarbeiter vom gelben Band der

Sympathie waren überrascht, wenn nicht sogar

entsetzt, als wir Euromünzen in beträchtlicher

Zahl mitnehmen wollten. Auch der Verweis auf

die Geldautomaten im Foyer erhöhte nicht deut-

lich unsere Kundenzufriedenheit.

Inzwischen hatte sich am DSV-Stand be-

reits eine Menge getan. Alle Give-Aways waren

zumindest angekommen und wir konnten erst

mal mit dem Konfektionieren der Begrüßungs-

taschen beginnen. Obwohl, die meisten Helfer

kamen von außerhalb des Vereins. Wir bedan-

ken uns herzlich bei dem gesamten Vorstand des

VFÖS, der mit Humor und Fassung die Promoti-

ontaschen für die Besucher vorbereitet haben.

Wärenddessen waren die DSV-Repräsentanten im

Red Baron mit der Betreuung der Aussteller und

Aufbauteams beschäftigt.

Nachdem Nachts noch die Kassensysteme ge-

testet wurden und die Probeläufe der Terminals

zufriedenstellend abgeschlossen waren, konnte

die Pest-Protect 2016 beginnen. Die Halle war

mit den vorgesehenen Ausstellungsflächen und

einem Rekord von 107 Ausstellern ausverkauft,

so dass wir, selbst wenn wir gewollt hätten,

keine Teilnehmer mehr unterbringen konnten.

Die Eröffnungsveranstaltung im Vortragsraum

verlief wie gewohnt und Gastredner Henry Mott

von der CEPA begrüßte die Anwesenden. Nach

den Reden waren wir soweit, wir konnten die

Messe eröffnen. Leider legte genau in diesem

kritischen Moment ein Bug in der Ticketingsoft-

ware die Kassen und auch die Handscanner für

die Fast Lane lahm. Zwar konnten wir per Work-

Around Tickets über die lokalen Computertermi-

nals erstellen, aber bis der Systempartner aus

München nach einer Stunde eine Lösung hatte,

war die die Schlange im Einlassbereich bis zu den

Drehtüren angewachsen. Gott sei Dank war der

Spuk etwa gegen 10:30h vorbei, so dass alle ein

ungetrübtes Messeerlebnis haben konnten. An

solchen Situationen ärgert, dass wir sehr viel im

Vorfeld zur Vermeidung und Absicherung gegen

Pannen unternommen haben, der Besucher aber

in dem Moment nur das Ergebnis sieht, nämlich

dass etwas nicht funktioniert.

An der Messe fielen verschiedene Dinge auf.

So hatten sich viele Aussteller, insbesondere die

großen Stände dafür entschieden, sehr offen und

geräumig ihre Produkte, Sitzgelegenheiten und

Diskussionsmöglichkeiten anzubieten. An keinem

Punkt hatte man den Eindruck durch einen Tunnel

oder durch eine Galerie zu gehen, etwa flankiert

von Wänden oder hochgezogenen Ständen. Das

Auge fand viel Raum, was den Messebesuch an-

genehm machte. Die jeweiligen Firmen hatten an

bewährten Konzepten und ihrer Gestaltung der

Stände weitestgehend festgehalten, so dass – ab-

gesehen von den vorgestellten Produkten – erst

mal wenig Neues auffiel. Lediglich ein Aussteller

hat mit einem, im wahrsten Sinne des Wortes,

etwas affigen Auftritt den Vogel abgeschossen.

Auch wenn sich manch einer gefragt hat, was das

neue Maskottchen und die vielen Bananen denn

nun mit Schädlingsbekämpfung zu tun hatten,

aus Marketingsicht können wir nur gratulieren.

Alles richtig gemacht. Der haarige Freund war

von den Fotografen begehrt und man spricht

nun über die Firma. Weiter so. Als Veranstalter

wünschen wir uns von anderen Ausstellern bei

der nächsten Pest-Protect ähnlich frische Ideen.

Vielleicht helfen diese Zeilen, sich diesbezüg-

lich Gedanken zu machen, wie Ihr Unternehmen

vor allen anderen in Erinnerung bleiben kann.

Schon während der Messe wurde an uns he-

rangetragen, dass der manchmal überfüllte Vor-

tragsraum für Unmut unter den Besuchern ge-

sorgt hatte. Wir nehmen diesen Hinweis ernst

und überlegen uns eine für alle Seiten tragbare

Lösung für die nächste Pest-Protect. Am ein-

fachsten wäre es für die Vorträge, wie in den

Schützen & Erhalten · März 2016 · Seite 62