"Schützen und Erhalten" Ausgabe 02 / 2016

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Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 10
Fachbereiche
Holzschutz
9). Infolge vergangener Umbaumaßnahmen kön-
nen Stürze verändert, verdeckt oder neu einge-
baut werden, sodass man diese an Stellen vor-
findet, an denen man sie nicht vermutet (Bilder
10 und 11).
Verlorene Schalung
Vollholz- bzw. Holzwerkstoffplatten können
mitunter als „verlorene Schalung“ im Gebäude
eingebaut bleiben. Betonierarbeiten an Gebäu-
degrenzen und im Keller-Erdgeschoss-Bereich
führen oft zum Einsatz dieser Platten, die aus
technologischen Gründen kaum wieder ausgebaut
werden können. Liegen entsprechende Feuchte-
bedingungen vor, kann sich dadurch ein umfang-
reicher Pilzbefall entwickeln (Bild 12). Sind die
Feuchtebedingungen aus der Sicht der Organis-
men ungünstig, können mehrere hundert Jahre
alte Schalungsreste überdauern (Bild 13). Aus
Denkmalschutzgründen sollten diese dokumen-
tiert bzw. gesichert, aus holzschutztechnischer
Sicht jedoch ausgebaut werden.
Die Liste der verborgenen Holzbauteile kann
fast endlos fortgeführt werden. Es obliegt dem
versierten Gutachter bzw. dem erfahrenen Prak-
tiker, diese aufzuspüren und die (Holzschutz-)
Maßnahmen entsprechend den Empfehlungen
der Regelsanierung einzuleiten. Ein Erhalt von
Holzbauteilen, wenn diese nicht kontrollierbar
und einer höheren Feuchte ausgesetzt sind,
stellt immer ein potentielles Risiko einer Pilz-
entwicklung dar.
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11 Ursprünglich gewölbter Fenstersturz wurde durch
Holzbalken scheitrecht ausgebildet.
12 Verlorene Schalung einer betonierten Freitreppe
mit Pilzbefall (verm. Sägeblättling).
13 Reste von über 200 Jahre alten Gewölbelehren
im Hohlraum einer Wand.