Landesverbände
Sachsen-Anhalt
Vom höchsten schiefsten Turm der Welt ins
weltbekannte Panoramamuseum −
Der Landesverband tagt in Bad Frankenhausen
Die diesjährige Frühjahrstagung des Lan-
desverbandes Sachsen-Anhalt fand vom
17.–18. März in Bad Frankenhausen statt.
Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die
geologischen Hintergründe und die auf-
wendigen Erhaltungsmaßnahmen rund um
den weltweit höchsten schiefsten Turm. Im
Kulturprogramm wurde das weltberühmte
Panoramamuseum besichtigt.
Die hübsche Fachwerkstadt Bad Frankenhausen
hat mit ihren baulichen Sehenswürdigkeiten auch
den Landesverband Sachsen-Anhalt angelockt.
So wurde die diesjährige Frühjahrstagung in der
Stadt des Schiefen Turms ausgetragen. Als Gäste
durften wir den Landesvorstand Sachsen/Thürin-
gen Klaus Renhak mit seiner Frau und unseren
Bundesgeschäftsführer Friedel Remes begrüßen.
Das erste Treffen und die Begrüßung der
Gäste fand in der Mitgliederversammlung statt.
Beim anschließenden gemeinsamen Essen ließen
die Teilnehmer den Abend gemütlich ausklingen.
Das Fachprogramm wurde von der enga-
gierten Stadträtin Bärbel Köllen kompetent
und unterhaltsam moderiert. Sie erläuterte den
Tagungsteilnehmern die geologischen und ge-
schichtlichen Hintergründe zur Entstehung der
Stadt. Eine Besonderheit ist die Beschaffenheit
des Untergrundes mit einem großen Anteil an
wasserlöslichen Sedimentschichten. Weiterhin
besonders ist ihre Lage an der sogenannten Kyff
häuser-Südrandstörung, einer geologischen An-
omalie, welche entlang des Kyffhäusergebirges
verläuft. Beide Faktoren begünstigen bis heute
Auslaugungsvorgänge im Untergrund.
Die ausgespülten Salze werden seit Jahr-
hunderten in den Solebädern Bad Frankenhau-
sens zu Heilzwecken verwendet und verhalfen
der Stadt zu ihrem wirtschaftlichen Wohlstand.
Die Auswaschung des Untergrundes führte aber
auch zu Senkungserscheinungen und Erdfällen
im Stadtgebiet und im Umland.
Fotos: Mario Bretschneider
1 2
3
1
Der „Schiefe Turm“ von Bad Frankenhausen.
Links am Fuße des Turms erkennt man das
System aus Stahlrohrstützen, das den Turm vor
weiterer Schieflage bewahren soll.
2
Deutlich erkennbar sind rechts oben die unter-
schiedlichen Dielenbreiten.
3
Links: Sicherungsmaßnahmen am „Schiefen
Turm“. Eine Verdeutlichung der Schieflage ergibt
sich aus dem Vergleich: Das Gerüst ist lotrecht.
Rechts: Die Skala zur Messung der Rissweite in
einer Mauerwerksfuge des Turms.
Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 40