Stoffe, Hilfsstoffe, Abdichtungsaufbau und
Verlegung der bahnenförmigen Abdichtungen wer-
den in diesem Normenteil beschrieben:
„Alle Bil-
der und zeichnerischen Beispiele dieser Norm sind
informativ und zeigen nur die prinzipielle Lage der
Abdichtung. Auf alle konstruktiven Hinweise und
Details wurde in den Skizzen bewusst verzichtet.
Die dargestellten Abdichtungen sind nicht immer
mit allen genormten Abdichtungsstoffen ausführ-
bar. Die Eignung ist im Einzelfall zu prüfen.“
14)
Die Abdichtung von Innenräumen mit flüs-
sig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen im
Verbund mit Fliesen und Platten (AIV-F) wird
in Teil 3 der E DIN 18534 beschrieben. Diese Va-
riante gilt als einlagige Abdichtung und besteht
mit einer Nutzschicht aus Fliesen- oder Platten
(AIV-F) aus mehreren Komponenten. Hierbei
wird die Abdichtungsschicht vor Ort naht- und
fugenlos, vollflächig aufgetragen und erhärtet
unter Umgebungsbedingungen.
„Für die Abdichtungsschicht der AIV-F dürfen
folgende Stoffe in ihrer Zusammensetzung nach
DIN EN 14891 verwendet werden:
– Polymerdispersion (DM) oder
– Rissüberbrückende mineralische Dichtungs-
schlämmen (CM) oder
– Reaktionsharz (RM).“
15)
Anmerkung der Redaktion: Für die verwendeten
Kürzel DM/CM/RM findet sich weder in diesem
Normenteil noch im Entwurf DIN 18195 unter
4 Abkürzungen und Bezeichnungen eine weitere
Erläuterung.
Die Mindesttrockenschichtdicke der Abdich-
tungsschicht beträgt für:
– „Polymerdispersion (DM) ≥ 0,5 mm,
– rissüberbrückende mineralische Dicht-
schlämmen (CM) ≥ 2,0 mm und
– Reaktionsharz (RM) ≥ 1,0 mm.
Die Abdichtungsschicht muss überall die geforderte
Mindesttrockenschichtdicke (dmin) aufweisen.“
16)
„Zur Sicherstellung der Mindesttrockenschichtdi-
cke ist die Dichtungsschicht mindestens mit der
Nenntrockenschichtdicke (ds) aufzubringen. Sie
ergibt sich aus der Mindesttrockenschichtdicke
(dmin) unter Hinzufügung eines Dickenzuschlags
(dz), der die verarbeitungs- und untergrundbe-
dingte Schichtdickenstreuung berücksichtigt. Der
Dickenzuschlag ist vom Hersteller unter Berück-
sichtigung der genannten Einflüsse anzugeben.
Sofern hierzu keine Informationen vorliegen, sollte
ein Dickenzuschlag von mindestens 25% gewählt
werden. Zum Erreichen der erforderlichen Nenn-
trockenschichtdicke ist vom Produkthersteller die
dazugehörige Nassschichtdicke und die hierfür
erforderliche Verarbeitungsmenge pro Quadrat-
meter anzugeben.“
17) Für die Einhaltung dieser
Schichtdickenanforderungen empfiehlt es sich
– die Verbrauchsmengen zu kontrollieren
– und/oder Nassschichtdickenmessungen si-
cher zu stellen.
Für die Qualitätssicherung vor Ort empfiehlt der
Normentwurf zusätzlich bei der Wassereinwirk-
klasse W3-I die Abdichtungsarbeiten zu doku-
mentieren.
„Zusätzlich kann zur Bewertung der Schichtdi-
cke eine Referenzprobe auf gleicher Unterlage er-
stellt werden.“
18) Die auf die vollständig durch-
trocknete Abdichtung im Verbund aufgetragene
Nutzschicht aus Fliesen- und/oder Plattenbelag,
Natur-/ Betonwerkstein oder Bodenklinkerplat-
ten gilt gleichzeitig als Schutzschicht. Für die
Instandhaltung mit Inspektion und Instandset-
zung vor/nach der Verlegung der Nutzschicht,
der nachträglichen Abdichtung von Durchdrin-
gungen gibt der Entwurf DIN 18534 im Teil 3
Hilfestellungen für die Planung und Ausführung.
E DIN 18535
Ebenso erschienen mit Ausgabedatum Juni
2015 sind die Norm-Entwürfe E DIN 18535 in
den Teilen 1–3:
–
E DIN 18535-1
„Abdichtung von Behältern
und Becken – Teil 1: Anforderungen, Pla-
nungs- und Ausführungsgrundsätze“
–
E DIN 18535-2
„Abdichtung von Behältern
und Becken – Teil 2: Abdichtung mit bah-
nenförmigen Abdichtungsstoffen“
–
E DIN 18535-3
„Abdichtung von Behältern
und Becken – Teil 3: Abdichtung mit flüssig
zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen“
Dieser Norm-Entwurf gibt Hinweise für die Pla-
nung zur Bauweise, Hilfestellungen zur Auswahl
der Stoffe und produktspezifische Hinweise für
die Ausführung der Abdichtung von Behältern
und Becken. Bauteile und Abdichtung müssen
gegenüber dem auftretenden Wasserdruck dau-
erhaft beständig und dicht sein. Von daher be-
stehen die Bauwerke vornehmlich aus Stahlbe-
ton und Mauerwerk. Die Abdichtung wird mit
bahnenförmigen oder flüssig aufzubringenden
Abdichtungsstoffen auf der Behälterinnenseite
aufgebracht gegen das einwirkende Füllwasser.
Der E Din 18135 behandelt die Abdichtung von:
– „Trinkwasserbehältern,
– Wasserspeicherbecken,
– Schwimmbecken,
– Regenrückhaltebecken
– sowie deren Zulauf- und Ablaufbauwerke.
Die Behälter und Becken können innenliegend, frei
aufgestellt oder erdeingebaut sein. Im Normentext
wird für Behälter und Becken einheitlich der Begriff
Behälter verwendet.“
19) Die Abdichtung, die auf
der dem Wasser zugewandten Behälterinnenseite
angeordnet ist, muss eine geschlossene Wanne
bilden. Anspruch ist,
„ein unbeabsichtigtes Aus-
fließen des Füllwassers [zu] verhindern und die
Behälterkonstruktion gegen das Wasser und da-
rin gelöste Stoffe [zu] schützen. Die Abdichtung
muss gegenüber dem auftretenden Wasserdruck
dauerhaft dicht sein.“
20)
„Die Art der Abdich-
tungsstoffe, die Anzahl der Lagen und deren An-
ordnung sowie die Verfahren zur Herstellung der
Abdichtung müssen in ihrem Zusammenwirken
die Funktion der Abdichtung sicherstellen.“
21)
Zu den relevantesten Planungshinweisen gilt die
Wahl der Abdichtung. Diese
„ist abhängig von:
– der Art und der Einbausituation (Nutzungs-
klasse) des Behälters,
– von der Rissgefährdung der abzudichtenden
Bauteile sowie
– von dem wirksamen Druck (Füllhöhe) und
der Temperatur des Füllwassers.
– Sie ist außerdem abhängig von den zu
erwartenden mechanischen und ggf.
chemischen Einwirkungen.“
22)
Folgende Einwirkungen/Einflussgrößen sind zu
berücksichtigen:
Fachbereiche
Bautenschutz
PPW-POLYPLAN-WERKZEUGE GMBH • Postfach 61 13 52 • 22439 Hamburg • Tel. 040 /55 97 26-0 • Fax 040 /55 97 26 65 • www.polyplan.com • E-Mail: ppw@polyplan.com Fordern Sie doch einfach unser Injektionsprogramm für Bauabdichtung und Bausanierung an! Probleme mit Rissen ?Tabelle 3: Zuordung der Abdichtungsarten bahnenförmiger Abdichtungsstoffe
Abdichtungsbauart
Wasserein-
wirkungsklasse
Rissklasse
Lagen
Dicke*
mit Bitumen- und Polymerbitumen-
bahnen nach DIN EN 13969
W0-I bis W2-I R0-I bis R3-I
1
nach Bahnentyp
W0-I bis W3-I
2
mit Kunststoff- und Elastomer-
bahnen nach EN 13967
W0-I bis W2-I
1
≥ 1,2 mm
W0-I bis W3-I
1
≥ 1,5 mm
mit einer Kombination aus einer
Kunststoff- oder Elastomerbahn
nach DIN EN 13967 und einer
Bitumen- und Polymerbitumen-
bahn nach DIN EN 13969
W0-I bis W3-I
2
nach Bahnentyp
Anmerkung
*Dickenangabe ohne Kaschierung und/oder Selbstklebebeschichtung
Schützen & Erhalten · September 2015 · Seite 18