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Schützen & Erhalten · September 2016 · Seite 19

Fachbereiche

Sachverständige

Rückblick auf die 50. DHBV-Sachverständigen-

tagung im September 2016 in Berlin

Bei herrlichem Sommerwetter eine Schiff-

fahrt an Bord der Alexander-von-Humboldt

entlang zahlreicher innerstädtischer Se-

henswürdigkeiten und auf dem südlichen

Spreeabschnitt bis zum Müggelsee war für

die Teilnehmer der 50. DHBV-Sachverstän-

digentagung genau das richtige Umfeld

für die Jubiläumsveranstaltung.

Gestartet wurde Morgens um 10:00 Uhr am An-

leger Friedrichstrasse, dort endete die Tagung

auch um 17:00 Uhr. Michael Diehl und Georg

Brückner hatten sich vorgenommen, dass diese

Tagung etwas ganz Besonderes werden sollte,

was ihnen nach Aussage der Teilnehmer auch

sehr gut gelungen ist.

Für die Leitung der Fachexkursion konnte

der Berliner Architekt Peter Grosch gewonnen

werden. Der dem Vorstand der Berliner Archi-

tektenkammer angehörende und dort für das

Sachverständigenwesen zuständige Fachmann

wusste in mehreren auf dem Oberdeck gehaltenen

Einzelvorträgen, gespickt mit zahlreichen Hin-

tergrundinformationen zu neueren und älteren

Berliner Wohn-, Gewerbe- und Industriebauwer-

ken entlang der Route, die Teilnehmer in seinen

Bann zu ziehen. In steter Abwechslung mit der

Fachexkursion wurden im Inneren des Unterdecks

verschiedene Fachvorträge gehalten.

Die Bedeutung des öffentlichen Raumes in

der Großstadt am Beispiel Berlins wurde durch

den Berliner Bibliothekar und Bürger Edgar Tro-

iza aufgezeigt. Ist für Bewohner kleinerer Städ-

te und Gemeinden in der Regel die Frage nach

Bedarf an öffentlichem Raum nicht gegeben, da

genügend Flächen für unterschiedlichste Aktivi-

täten, insbesondere für die Erholung, zur Ver-

fügung stehen, ist dieses für Menschen in der

Großstadt, insbesondere in hoch verdichteten

Wohngebieten nicht selbstverständlich. Beson-

ders interessant ist die Nutzung von Brachflä-

chen, die u. a. auch wegen stark kontaminierter

Böden jahre- bzw. jahrzehntelang leer standen.

Dass auf diesen Flächen Gemüseanbau möglich

ist, erstaunte sehr. Dank innovativer und krea-

tiver Ideen unter Einsatz von Pflanzcontainern,

kann man dieses in den Prinzessinnengärten am

Moritzplatz in Kreuzberg erleben.

Der ö.b.u.v. Sachverständige für Holzschutz

und Holzschäden, Dr. André Peylo, verdeutli-

chte an zahlreichen Beispielen zu Haus- und

Brückenkonstruktionen, dass der Werkstoff Holz

nicht einfach ohne Berücksichtigung des bau-

lichen Holzschutzes und der Holzqualität ver-

wendet werden kann. An zahlreichen Beispielen

wurde aufgezeigt, dass, obwohl von der Holz-

art und der zugehörigen Dauerhaftigkeit her

richtig gewählt, zuvor genannte Forderungen

keine Berücksichtigung gefunden haben. So

kommt häufig Lärchenholz zum Einsatz, wobei

aber das verbaute Holz hohe Splintholzanteile

aufweist. In anderen Fällen sind die aus sta-

tischer Sicht erforderlichen längsverlaufenden

Jahrringe teilweise nicht gegeben, sondern grö-

ßere Bauteilbereiche sind durch querliegende

Jahrringe und damit nicht ausreichender Trag-

fähigkeit geprägt. Der Vortragende forderte zu

Recht, dass bei der Holzauswahl nicht nur die

Art, sondern auch die Qualität besondere Be-

rücksichtigung finden muss. Dieses erfordert

letztendlich auch entsprechende „Qualität“

bei denjenigen die mit der Planung, Holzbe-

stellung und -annahme sowie der Ausführung

betraut sind. Dem Werkstoff Holz tut es nicht

gut, wenn aufgrund mangelnder Fachkennt-

nisse Konstruktionen geschaffen werden, die

Es schreibt für Sie:

Dipl. Holzwirt

Georg Brückner

Fachbereichsleiter

Sachverständige

Roggenkamp 7a · 59348 Lüdinghausen

Telefon: (0 2591) 949653

Fax: (02591) 949654

E-Mail:

brueckner@dhbv.de

Ein Tag voller Abwechslung. Auf dem Oberdeck

gab fachkundig der Berliner Architekt Peter Grosch

(hier vorne rechts im Bild) Erklärungen zur inner-

städtischen Bebauung entlang der Schiffsroute,

während im Unterdeck Fachvorträge zu den unter-

schiedlichsten Themen gehalten wurden.

1

Ein Jubiläum ist eine gute

Gelegenheit, auch einmal

Danke zu sagen. Michael

Diehl dankt Dietrich Müller

für seine mehr als 20-jäh-

rige Unterstützung des

Fachbereiches mit der von

von ihm jährlich erstellten

Normensammlung.

2

Besser spät als nie. Georg

Brückner (r.) und Michael

Diehl (M.) danken Christian

Wiesenberg (l.), der von

1998 bis 2004 als stellver-

tretender Fachbereichsleiter

Georg Brückners Arbeit tat-

kräftig unterstützte.

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