Schützen & Erhalten · September 2016 · Seite 14
Fachbereiche
Bautenschutz
Bautenschutzprofi(l)
Zu Gast beim Hauptstadtsanierer
Im Gespräch mit Ingo Thümler
„Guten Morgen, Otto Richter GmbH. Am
Apparat Frau... Was kann ich für Sie tun?“
Na, das hörte sich nach professionellem
Telefontraining an: Tageszeit, Firma, Name
und Leistungsangebot. Respekt, Ingo!
dachte ich, Du weißt worauf es ankommt.
Doch die Dame schien mir nicht im Au-
genblick zu sein. Auf meine Frage, ob ich
Herrn Thümler sprechen könne, erhielt
ich die Gegenfrage von welcher Baustelle
ich denn anrief.
„Ähm…“,
leicht irritiert
konnte ich meinen Wunsch nur wieder-
holen:
„Ich möchte gern Herrn Thümler
sprechen“
. Es ging um die Terminabsprache
des Interviews, doch mir schien, dass ich
auf diesem Wege die Hürde nicht nehmen
sollte. Es regnete in Berlin und die Dame
am anderen Ende der Telefonleitung schien
mit beiden Beinen im Tagesgeschäft zu
stehen:
„Guter Mann, Sie müssen mir schon
sagen, von welcher Baustelle Sie anrufen.
Wir haben täglich 50 Baustellen…“
Eifrig
und geschäftig mein Freund Ingo, dachte
ich und teilte Frau… mit, dass ich es auf
anderem Wege versuchen würde, Herrn
Thümler zu sprechen. Was sage ich, es
hat geklappt und hier ist unser Interview:
Sag‘ mal Ingo, wann sind wir uns eigentlich
das erste Mal begegnet?
„Genau kann ich es Dir auch nicht mehr sagen,
aber es muss, glaub‘ ich, im HBZ Münster gewesen
sein anlässlich irgendeines Fortbildungsseminars.“
Ingo sitzt mir gegenüber. Entspannt und mit
wachem Blick. Vor meinem geistigen Auge sehe
ich ihn immer mit seinem Rucksack geschultert
vor mir stehen, könnte aber nicht Ort und Zeit
benennen. Weit weg von Berlin, dachte ich so
manches Mal, ob es nun im HBZ Münster, bei der
HOBA in Düsseldorf oder den Hanseatischen Sa-
nierungstagen in Heringsdorf war. Ingo Thümler
interessiert die Branche, bildet sich und folgend
seine Mannschaft permanent weiter.
Wie bist Du, Ingo, überhaupt in die Branche
hineingeschlittert?
„Nach der Wende habe ich mein Offiziersstu-
dium abgebrochen und angefangen, Pädagogik in
Potsdam zu studieren. Nebenbei habe ich meinem
Schwiegervater beim Aufbau des Unternehmens
Otto Richter geholfen. Mit dem so verdienten Geld
konnte ich das Studium finanzieren. 1993 habe ich
dann die Entscheidung getroffen, voll in das Un-
ternehmen einzusteigen. Durch die hohe Arbeits-
belastung, Familie, Hausbau und was gerade so
anlag, war keine Zeit mehr fürs Studium. Parallel
musste zusätzlich das Fernstudium Betriebswirt-
schaft laufen. Früh lag bereits meine Konzentra-
tion auf Seminare. Das ist für mich immer noch
Wissen in gebündelter Form. Neben den beruflich
geprägten Weiter- und Fortbildungen habe ich mich
mit Business Excellence (EFQM) beschäftigt und
eine Assessorenausbildung genossen. Bereits früh
setzten wir unseren Fokus auf Qualität. Ich bin
Auditor ISO 9001und Bildungscoach der Feuchte-
klinik. Seminarleiter der hausinternen Seminare
für Kunden zu sein, bereitet mir sehr viel Freu-
de. Gemeinsam mit meiner Frau Dagmar Richter-
Thümler haben wir das Unternehmen 1999 von
meinem Schwiegervater übernommen. Seitdem
haben wir konsequent die Entwicklung der Mar-
ke „Die Feuchteklinik“ vorangetrieben. Zahlreiche
Seminare habe ich noch später besucht und mei-
ne Ausbildung zum Sachverständigen für Feuch-
te- und Wasserschäden, Schimmelpilze sowie die
Sachkunde im Holzschutz absolviert.
Ich erinnere mich. Die Mitarbeiterweiter-
bildung haben wir gemeinsam zum Thema Bau-
werksabdichtung als Firmenaudit vor Jahren be-
gonnen, wenn auch mit anfänglichen Schwie-
rigkeiten. Terminabstimmung war bereits damals
ein Thema für uns beide. Entweder saßen sei-
ne Jungs bereits im Seminarraum, während ich
noch in Köln war oder das Seminar lief bereits
und ich wollte morgens erst nach Berlin fahren.
Ingo Thümler − Geschäftsführer der Otto Richter
GmbH und Gründer des Konzepts „Die Feuchteklinik“,
das eingetragenes Markenzeichen der Otto Richter
GmbH ist und die Idee beinhaltet, alle Leistungen
rund um das Thema Feuchte aus einer Hand anzu-
bieten.
Schimmelsanierung
Leckortung mit Endoskopie