2008/2009 erfolgte die Sanierung
der Fassaden Süd und Nord. Dabei
wurden die 50 Jahre alten Fenster
gegen Neue mit Zweischeibenver-
glasung ausgetauscht. Auf der Süd-
seite gewährleisten nun Jalousien im
Scheibenzwischenraum angenehmere
Raumtemperaturen im Sommer. Die
Fensterteilung wurde verändert. Die
Öffnungsflügel sind nun kleiner, we-
niger schwer und ragen, bei Öffnung,
nicht mehr so tief in den Raum hinein.
Vor allem aus Gründen der Schadens-
vermeidung durch Tauwasser wurden
die Stahlbetonstützen und Sturzberei-
che mit einer Innendämmung aus Kal-
ziumsilikat mit Dicken von 3 bis 5 cm
versehen.
Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.
BuFAS-News
Stahlrahmen bedingten sehr unbe-
hagliche Oberflächentemperaturen im
Winter innen. Die Bilder belegen, wie
die filigrane Fassadenansicht sich ver-
ändert, wenn die Nutzer „nachrüsten“,
um für sie erträgliche Raumklimabe-
dingungen im Winter (Dämmpaneele)
und im Sommer (Sonnenschutz) her-
zustellen. Das dies dem Gebäude und
der Denkmalschutzidee nicht gut ge-
tan hat, ist gut zu erkennen.
Die Stadt Nürnberg hatte sich deshalb
vorgenommen, an der besonders pro-
blematischen Westfassade zu zeigen,
dass es möglich ist, Denkmalschutz,
Funktionalität und Behaglichkeit so-
wie energetisch angemessenes Bau-
en in Einklang zu bringen. Die West-
fassade wurde 2004/2005 saniert
und dabei Zweischeiben-Verglasung
mit Jalousien im Scheibenzwischen-
raum, thermisch getrennte Alu-Profile,
WDVS mit 5 und 11 cm Dämmdicke
auf Stahlbetonsturz, -stützen und So-
ckel sowie Strahlungsschirme vor den
Heizkörpern eingebaut.
Nürnberg hat sehr viele Denkmäler
aus der Neuzeit, und es stellt sich die
Frage, ob die oft fehlende Funktionali-
tät gerade bei diesen Denkmälern tat-
sächlich schützenswert ist. Bei Wohn-
gebäuden ist es oft die Zuspitzung der
Frage nach der Nutzungsmöglichkeit
oder dem Verfall bis zum Abriss bei
fehlender Nutzung. Dennoch: Die
städtischen Gebäude sind signifikant.
Viele Kinder und Erwachsene suchen
Sigena-Gymnasium (Baujahr 1959, Einzel-
denkmal), Westfassade außen bauzeitlich
Berufsschule B1 (Sanierung 2008-2009)
Das denkmalgeschützte Sigena-Gym-
nasium ist durch seine schlanken
Stahlbetonkonstruktionen, die Dach-
überstände und die sehr filigranen
Stahlfensterrahmen gekennzeichnet.
Doch es fehlte der Sonnenschutz an
der Westfassade und die Einschei-
benverglasung und die schlichten
Südfassade innen während und nach
der Sanierung
Nach der Sanierung 2005
täglich solche Gebäude auf und ver-
bringen viel Zeit darin. Deshalb gibt
es neben der Vorbildwirkung einer
Kommune für Klimaschutz und der
Aufgabe Energieverbräuche und
-kosten zu reduzieren auch dafür die
Verpflichtung, diese Gebäude in ei-
nem guten technischen, funktionalen
und im Sinne von guter Stadtgestal-
tung ansprechenden Zustand zur Ver-
fügung zu stellen.