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von Michael Graser

Seit geraumer Zeit werden vermehrt

Kelleraußenwände von Ein- undMehr-

familienhausbau als Mauerwerkswän-

de auf Betonbodenplatten erstellt.

Die Abdichtung erfolgt „schwarz“ mit

Dickbeschichtungen, Schweißbahnen

oder Dichtschlämmen. Im Verlauf der

90er Jahre nahm die Verwendung von

Lochziegeln, Gasbetonsteinen und

Poroton hierbei zu.

Dies führt im Schadensfall oftmals

zu erheblichen Mehraufwendungen

und Problemen durch das sich in der

Wand verteilende Wasser. Eine Sanie-

rung „von außen“ ist aufgrund nach-

träglicher Anbauten wie Garagen oft-

mals nicht möglich.

Aus der Praxis

Gemauerte Kellerbauwerke in drückendem Wasser mit „Schwarzabdichtung“ –

Eine Herausforderung in Sanierung und Schadensanalyse

Ein zehn Jahre altes Einfamilienhaus in

Teltow mit aus Porotonsteinen gemau-

ertem Keller und Außenabdichtung

mit Dickbeschichtung. Beidseitig Ga-

ragenanbauten, die ein Aufschachten

unmöglich machen. Das Schadensbild:

Wassereintritt im Wohnkeller sowohl

im Bereich Boden-Wand Außenwände,

als auch an den Estrichboden durch-

stoßenden Innenwänden. Feuchte-

schäden auf den Wänden im unteren

Bereich welche das Fugenbild der

Informationen des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung e.V.

BuFAS-News

Beispiel

Steine zeichneten. Kein eindeutig fest-

stellbarer Schadensort durch die Ver-

teilung des eingedrungenen Wassers

unter dem Estrich und in den Hohl-

kammern der Porotonwände.

Schadensursache

Versagen der Abdichtung im Be-

reich Wand-/Bodenplattenüberstand.

Durch Probeöffnungen und Gefälle-

messungen der Rohbaubodenplatte

konnte der Schadensbereich einge-

grenzt werden in einem durch einen

Garagenanbau überbauten Bereich

der Außenwand. Des Weiteren wurde

festgestellt, das keine wirksame Hori-

zontalsperre vorhanden war.

Die Schadenssanierung

Im ersten Schritt musste umlaufend al-

ler Außen- und Innenwände ein Strei-

fen Estrich und die Dämmung entfernt

werden. Im Anschluss wurde mit einer

Schleiervergelung der schadhafte Be-

reich der Außenabdichtung saniert,

um einen fortschreitenden Wasser-

eintritt zu unterbinden. Der Auftrag-

geber entschloss sich zu einer umlau-

fenden Durchführung im Rahmen der

Schadenssanierung. Im dritten Schritt

wurden Ablauföffnungen in das Mau-

erwerk gebohrt, um das in der Wand

aufgestiegene Wasser entfernen zu

können. Im Anschluss wurde eine

nachträglich Horizontalsperre im In-

jektionsverfahren eingebracht und

in der untersten Lage die Kammern

der Porotonsteine mit einem spezi-

ellen Injektionsmittel verfüllt. Nach

Abschluss der anschließenden Trock-

nung konnte ein Erfolg der Maßnah-

me festgestellt werden.

Fazit

Durch die Verwendung poröser bzw.

gelochter Mauerziegel im grundwas-

serberührten Kellerbereich steigt im

Schadensfall die Aufwendung für die

erforderliche Sanierung erheblich.

Grundsätzlich sollte hinterfragt wer-

den, ob eine derartige Bauweise den

Stand der Technik darstellt. Insbeson-

dere sollte bei der Planung derartiger

Kellerbauwerke auch die zukünftige

Bebauung und Nutzung im Grund-

stücksbereich Beachtung finden.

Schützen & Erhalten · September 2016 · Seite 49