Schützen & Erhalten - page 7

Schützen & Erhalten · Dezember 2011 · Seite 7
Fachbereiche
Holzschutz
ein Buchenholzteeranstrich. Es dauerte keine vier
Jahre, da wuchsen an fast allen Eichenstämmen
Pilze (Bild 4), die teilweise die Standfestigkeit
einzelner Pfähle beeinträchtigten.
Als 2010 beschlossen wurde die gesamte An-
lage nach nur fünf Jahren Standzeit komplett
abzureißen, kam das ganze Dilemma zum Vor-
schein. An den Schnittstellen, knapp über der
Erde, konnten holzzerstörende Pilze fast bis in
den Markbereich der Eichenpfähle eindringen
(Bilder 5/5a). Stolz wurde auf einer Hinweistafel
über die erneute Sanierung berichtet. Am unteren
Rand der Tafel ist der Grund der Baumaßnahmen
zu erfahren: „Pilzbefall der Stämme“.
Die Presse von April 2010 sieht das etwas
anders. In den Schlagzeilen ist zu lesen: „Teure
Sanierung in Goseck… Eile vor fünf Jahren hat
zu kostspieligen Fehlern geführt“.
Wie so oft führen politische Entscheidungen
zum Termindruck, unter denen eine fachlich kor-
rekte Arbeit kaum möglich ist. Begründet wird
dieser Termindruck dann mit dem Verfall von
Fördermitteln. Rechnet man in Goseck ab, so
hat die erste Baumaßnahme über 100.000,–
gekostet. Die zweite Baumaßnahme, diesmal mit
kesseldruckimprägnierten Stämmen und Drai-
nage, kostete 220.000,–
. Wann endlich lernt
man wirtschaftliche Zwänge den Naturgesetzen
unterzuordnen?
Bild 5/5a: Weißfäuleschäden im Holzquerschnitt.
Bildquelle 2–6: Ing-Büro E. Flohr GmbH
Bild 4: Verschiedene Pilze (Trameten) am Eichenholz.
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