Schützen & Erhalten · März 2000 · Seite 14
Bedeutung und
Bekämpfung
Ohne Zweifel ist der EHS
Schaderreger Nummer 1. Von
altersher bis heute – in der Bi-
bel und den heute gültigen
Landesbauordnung beschäftigt
man sich mit dem EHS. Leider
gibt es bis heute kaum stati-
stische Unterlagen über Aus-
breitung und Schadensvolu-
men.
Die wirtschaftliche Bedeu-
tung dieses Pilzes ist nicht nur
in der eigentlichen Zerstörung
zu suchen. Eine ganz erhebli-
che Rolle spielt dabei auch die
„Sanierung der Sanierung“.
Ignoranz,
Unwissenheit,
Schlamperei und Unterschät-
zung des Schaderregers bewir-
ken oftmals 2 bis 3 Jahre nach
der Sanierung einen erneuten
Baubeginn.
Grundvoraussetzung für
eine fachgerechte Bekämpfung
des EHS ist neben einer sach-
kundigen Schadensbeschrei-
bung und Planung der Einsatz
entsprechend geschulter Fach-
firmen. Diese Fachfirmen (und
nur diese!) sind in der Lage,
entsprechend des deutschen
Regelwerkes (DIN, WTA-Merk-
blatt, VOB, LBO und so weiter)
den Schwamm im Gebäude wirk-
sam und dauerhaft zu bekämp-
fen.
Befallenes Holz ist in der
Regel 1 Meter nach dem letz-
ten sichtbaren Befall abzu-
schneiden und das myzeldurch-
wachsene Mauerwerk inclusive
Sicherheitsbereich von 1,5 Me-
tern zu behandeln. Die Mauer-
werksbehandlung erfolgt im
Druckinjektions- beziehungs-
weise Bohrlochtränkverfahren
(Bilder 8 und 9). zuzüglich einer
Oberflächenbehandlung. Myzel-
durchwachsene Schüttstoffe
und lose Teile sind auszubau-
en und zu entsorgen. Tangie-
rende Maßnahmen, wie Besei-
tigung der Feuchte-Ursache
und Holzschutzmaßnahmen
sind untrennbare Bestandtei-
le einer Behandlung.
Sonderbehandlungen im
Rahmen der Schwammbekämp-
fung können speziell an denk-
malgeschützten Gebäuden aus-
geführt werden. Diese bleiben
jedoch individuelle und im
Einzelfall zu entscheidende
Maßnahmen.
Bild 6:
Großer Würfelbruch (Braunfäule) mit Myzelstrang des
Echten Hausschwammes.
Bild 7:
Kernfäule, verursacht durch den Echten
Hausschwamm.
FACHBEREICHE
Holz- und Brandschutz
Bild 9:
Anordnung der Bohrlöcher bei einer drucklosen Mauer-
werksbehandlung. Der Bohrkanal soll vorzugsweise in der Fuge be-
ginnen und hat mindestens zwei Lagerfugen zu durchstoßen.
Bild 8:
Darstellung der Druckinjektion im Ziegelmauerwerk mit
Schraub- und Einwegpackern. Das Bohrraster ist aus zueinander
versetzten Bohrreihen anzuordnen. Der Bohrkanal soll vorzugsweise
in Stein beginnen und hat mindestens eine Mörtelfuge zu
durchstoßen.