Sachsen-Anhalt
Der DHBV geht in den
Untergrund
Holzschützer unternehmen eine Tour
in die Vergangenheit
LANDESVERBÄNDE
Ca. 280 m unterhalb der
Erdoberfläche tauchten
vier Holzschützer im Ja-
nuar 2005 in eine für alle
bis dahin unbekannte
Welt ein. Diese Welt wur-
de vor sehr langer Zeit von
Menschen geschaffen.
Ihre Ursprünge reichen
bis in die Zeit vor 1200
zurück. Das Kupferschie-
ferbergwerk, von dem ich
jetzt berichten werde,
entstand im 19. Jahrhun-
dert.
In der Nähe von Sangerhausen
(Sachen-Anhalt), am Südostrand
des Harzes gelegen, unternah-
men wir eine spontane Besich-
tigung dieser alten Bergwerks-
stollen. Auslöser war die Infor-
mation eines umfangreichen
Pilzbefalls an einem der zahl-
reichen, bereits verfüllten Licht-
löcher. An deren Unterseite bil-
dete sich umfangreiches Luft-
und Strangmyzel des Weißen Po-
renschwammes (lat. Poria vail-
lantii). Außerhalb des Bergwerks
wird man solche Erscheinungen
vergeblich suchen.
Der Weg bis dahin war al-
les andere als ein Spaziergang.
Etwa 1,5 km im Wasser, in leicht
gebückter Haltung – nur wer so
etwas einmal mit gemacht hat,
weiß was das bedeutet. Doch
die Strapazen haben sich ge-
lohnt. In einer Marienglasschlot-
te (Schlotte ist die bergmän-
nische Bezeichnung für einen
natürlichen Hohlraum) konnte
man die schillernde Vielfalt des
Gesteins (in Form einer Gips-
modifikation) bewundern (hier-
zu Bild 2). Hier haben wir auch
eine erste längere Frühstücks-
pause eingelegt.
Weiter ging es dann im zum
Teil hüfttiefen Wasser durch ver-
schiedene Stollen bis wir nach
ca. 5 km endlich unsere Wat-
hosen ablegen konnten. Trok-
kenen Fußes gelangten wir so
in den bis etwa 1990 noch be-
triebenen Bergbaubereich. Hier
wurde an verschiedenen Schau-
bildern zur Bergmannstätigkeit
deutlich, wie mühsam und un-
menschlich sich der Abbau bis
in die Gegenwart gestaltete.
Das Ende der Tour konnten
wir vergleichsweise bequem mit
der Grubenbahn und mit dem
Förderkorb zurücklegen. Glück-
lich und erschöpft nach 8,5 km
und 8 Stunden unter Tage sa-
hen wir, nicht mehr ganz sau-
ber, das Tageslicht wieder.
Für den Bergmann ist dies
alltägliche Routine. Für uns
Holz- und Bautenschützern ist
dies ungewohnt und mit einem
Hauch von Abenteuer versehen,
zumal man in Bergwerksberei-
che gelangt, die dem normalen
Touristen verschlossen bleiben.
Wer also Lust bekommen
hat, so etwas zu erleben, über
eine ausreichende Kondition
verfügt und dem Schmutz nichts
ausmacht, der kann sich bei mir
Seminare
Schimmelpilzbeseitigung in Gebäuden
HBZ Münster · 15.–16. April 2005 · 29.–30.April 2005
Die Problematik der Feuch-
teschäden mit Schimmelpilzbil-
dung hat in den letzten Jah-
ren erheblich an Bedeutung
zugenommen. Die Belastung der
Gerichte mit anhängigen Miet-
und Sachänderungsklagen hat
einen erheblichen Umfang er-
reicht.
Schäden können vermieden,
sinnvoll bekämpft und beseitigt
werden, wenn die Lebensbedin-
gungen der Pilze und die für sie
bauphysikalischen Zusammen-
hänge bekannt sind. Ziel des
Lehrgangs ist es, den Teilneh-
mern biologische Grundlagen
bezüglich des Schimmelpilz-
wachstums zu vermitteln und
die baulichen Ursachen durch
Schimmelpilzbefall darzustellen.
Der Schwerpunkt des Seminars
liegt auf der Vermittlung einer
fach- und richtliniengerechten
Sanierung. Die einzelnen Sanie-
rungsschritte werden in Theo-
rie und anhand von Praxisbei-
spielen behandelt.
Die Lehrgangsteilnehmer
planen, selbstverständlich un-
ter Anleitung, komplette Sanie-
rungsabläufe. Die Planung und
Sanierung sollen ausschließlich
von Fachunternehmen mit qua-
lifizierten Mitarbeitern vorge-
nommen werden. Der Lehrgang
schließt daher mit einer Kennt-
nisprüfung ab.
Bayern geht ins Kloster
Frühjahrstagung am 11. April im
Kloster Thierhaupten
Wegen terminlichen Engpäs-
sen bei den Referenten konnte
unser geplantes Sanierungssym-
posium in München nicht statt-
finden. Kurz entschlossen zo-
gen wir um ins bayerisch-schwä-
bische Thierhaupten.
Wir laden ein in das Kloster-
hotel am 11. April 2005 um
16.00 Uhr zu einem Fachvor-
trag der HWK zum Thema: „Ver-
tragswerk – Rechtliche Auftrags-
abwicklung“. Um 17.00 Uhr läuft
unsere Mitgliederversammlung
ab. Es schließt sich an eine
Führung durch das Benedikti-
nerkloster, mit einer für Bay-
ern ungewöhnlichen in Back-
stein gemauerten Pfeilerbasilika
– im romanischem Bestand aus
den Jahren um 1170. Dem Klo-
ster Thierhaupten, nördlich von
Augsburg gelegen, ist heute
eine moderne Tagungsstätte mit
Klosterhotel angegliedert. Nach
der Führung geht es zum Abend-
essen mit bayerischen Starkbier-
proben. Zum anschließenden
Stammtisch und gemütlichem
Beisammensein sagen wir – auf
geht’s nach Bayern.
Oswald Paul
melden. Zusammen mit dem
Team des Schaubergwerks kön-
nen dann Sondertouren für ei-
nen Unkostenbeitrag zwischen
50,– und 80,–
€
/Person orga-
nisiert werden.
Ekkehard Flohr
Gute Laune trotz ungewohnter
Umgebung (Rene Türke, Sieghard
Hantsch v.o.)
Zugang zur Marienglasschlotte (Mario Bretschneider, Rene Türcke v.l.)