Schützen & Erhalten - page 31

LANDESVERBÄNDE
Halle an der Saale – eine Stadt bei Regen
und Sonnenschein
Die Frühjahrstagung des DHBV-Landesverbandes Sachsen-Anhalt
Die 1200-jährige Stadt Halle
an der Saale empfing uns mit
nass-kaltem Wetter. Und die-
ses Wetter sollte uns auch
während des gesamten Stadt-
rundgangs am 09. März, dem
ersten Tag der diesjährigen
Frühjahrstagung, treu bleiben.
So marschierte unser kleiner Trupp,
ausgerüstet mit Regenschirmen,
Kapuzen, Mützen und dergleichen
Utensilien durch die geschichts-
trächtigen Straßen von Halle.
Beginn war am Stadtgottesak-
ker auf dem Martinsberg, einer in
Deutschland seltenen einheitlich
gestalteten Friedhofsanlage. Von
dort führte der Weg mit einem
kurzen Blick in das Gebäude des
Amtsgerichtes vorbei an der Post,
dem Opernhaus in Richtung Pau-
lusviertel mit der Paulus-Kirche als
Mittelpunkt. Interessant war der
Kontrast zwischen der historischen
Bausubstanz und den Neubauten
der siebziger und achtziger Jah-
re, die im Stadtzentrum von Halle
aufeinander treffen. Ein Abstecher
zur Moritzburg gehörte selbstver-
ständlich dazu. Mit dem Dom und
der Marktkirche St. Marien konn-
ten wir zwei markante Wahrzeichen
der Stadt betrachten, die neben
vielen anderen, hier nicht alle er-
wähnten Bauwerken Ziel des Rund-
gangs waren. Schließlich erreich-
ten wir den Marktplatz, ziemlich
durchfeuchtet, aber mit viel Wis-
sen um das historische Halle rei-
cher.
Nach einer kurzen Aufwärmpau-
se ging es zum nächsten Tages-
ordnungspunkt über, der Mitglie-
derversammlung. Diese stand ganz
im Zeichen der Wahl des neuen
Vorstandes. Dieser setzt sich zu-
sammen aus Wolfgang Sich als Lan-
desvorsitzenden sowie Helmut Lo-
sensky und Sieghard Hantsch. Dem
langjährigen Landesvorsitzenden,
Wolfgang Appel, sprach Herr Dr.
Remes, der als Gast zur Tagung an-
wesend war, den Dank für seine
geleistete Arbeit aus.
Der zweite Tag, der 10. März,
war ganz der Baugeschichte und dem
Baugeschehen der Franckeschen Stif-
tungen zu Halle gewidmet.
Vor 300 Jahren gründete der
Theologe August Hermann Francke
(1663–1727) vor den Toren Hal-
les eine Armen- und Waisenanstalt.
Diese Stiftungen bestanden aus
einem mehrgliedrigen Schulsystem,
aus Wirtschaftsbetrieben, Gütern
und wissenschaftlichen Instituten.
Das beeindruckende Gebäude-
ensemble ist bis heute erhalten
geblieben und wird seit 1991 sa-
niert.
Heute sind in den Franckeschen
Stiftungen u.a. die barocke Kunst-
und Naturalienkammer, die histo-
rische Bibliothek aus dem Jahre
1728, ein Archiv, mehrere Musik-
schulen, eine Jugendwerkstatt, ein
Bibelzentrum, traditionsreiche
Gewerbebetriebe, Kindergärten,
Schulen und auch universitäre wie
außeruniversitäre Forschungsinsti-
tute untergebracht.
Vom Altan des Historischen
Waisenhauses bietet sich ein be-
eindruckender Blick auf dieses
Bauensemble, aber auch auf die
Stadt Halle.
Dass sich dieser Aufstieg zum
Altan lohnt, davon konnten wir uns
selbst überzeugen.
Und vielleicht ist es ja für den
einen oder anderen Holz- und Bau-
tenschützer eine Anregung, die
Stadt Halle an der Saale und ihre
Bauten im 1200-jährigen Jubilä-
umsjahr zu besuchen.
Cornelia Horn
Sachsen-Anhalt
August Hermann Francke, Gründer der Franckeschen Stiftung, auf die Frage des Königs Friedrich I von Preußen, warum
ein Armen- und Waisenhaus derart pompöse Gebäude haben muss.
Stadtrundgang bei Schnee und
Regen – hier im Hof der Moritzburg.
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