Schützen & Erhalten · Juni 2000 · Seite 32
DIE LANDESVERBÄNDE
Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein
Pietsch im Amt bestätigt
In der Kleinstadidylle von Friedrichstadt an der Westküste Schleswig-
Holsteins fand die Jahreshauptversammlung des Landesverbandes
Hamburg und Schleswig-Holstein statt.
Klein und überschaubar:
Aber nicht zu übersehen.
Das ist Friedrichstadt. Das
im Jahre 1621 von Hol-
ländern erbaute Friedrich-
stadt liegt an der Westkü-
ste Schleswig-Holsteins
zwischen den Flüssen Ei-
der und Treene. In dieser
Kleinstadtidylle
mit
Grachten und dem Flair
Amsterdams richtete der
Landesverband vom 31.
März bis 1. April 2000
seine Jahreshauptver-
sammlung aus.
Die Vorfreude war groß. Über
50 Prozent der Mitglieder hat-
ten ihre Teilnahme angekündigt.
Durch einige kurzfristige Absa-
gen bedingt konnte der Landes-
vorsitzende immerhin noch ehr-
liche 45 Prozent der Mitglieder
begrüßen. Ein stolzes Ergebnis.
Trotzdem wurde er nachdenk-
lich und stellt die Frage nach
dem Verbleib der restlichen
Mitglieder und zitierte auch
sogleich die Antworten: „Kei-
ne Zeit“, „zu viel Arbeit“. Doch
diese Ausreden können nicht
gelten, schließlich sind diesen
Mitgliedern einige Zusammen-
hänge durcheinander gekom-
men.
Wer immer arbeitet,
hat keine Zeit Geld
zu verdienen.
Der Kopf muss immer wie-
der frei werden für neue Gedan-
ken und zielgerechte Ideen. Die
Versammlungen des DHBV sind
hierbei eine einzigartige Tank-
und Kontaktstelle, durch Hin-
weise, Tipps und Anregungen
wieder fit für den Alltag zu
werden.
Nur der Sieg ist
erstrebenswert
Das Brainstorming zum Kom-
plex: „Standardformulierungen,
die in keinem Angebot fehlen
sollten“, das von Ulrike Roma-
now moderiert wurde, machte
vielen deutlich, welcher akuter
Nachholbedarf gerade in der
Vertragsformulierung besteht.
Schließlich sind Verträge ohne
Fallstricke ebenso unerlässlich
wie ein auskömmlicher Preis. Es
sind schließlich die Formulie-
rungen, die im Streit- bezie-
hungsweise Schadensfall oft
über Sieg oder Niederlage ent-
scheiden. Und nur der Sieg ist
erstrebenswert.
Immer wieder wird deutlich,
dass viele Mitglieder Probleme
haben, die Gewährleistungsver-
pflichtungen gemäß VOB oder
BGB einzuordnen. So hatte es
der öbuv Sachverständige Paul
Golger übernommen, hierüber
Klarheit zu schaffen.
Die mit der Abnahme begin-
nende Verjährungsfrist für Ge-
währleistungsansprüche beträgt
bei Arbeiten bei Bauwerken
BGB gemäß § 638 fünf Jahre,
bei einem VOB-Bauvertrag 2
Jahre. Für Arbeiten an einem
Grundstück beträgt die Verjäh-
rungsfrist 1 Jahr.
Die entscheidende Abgren-
zung ist die zwischen Arbeiten
an einem Grundstück und sol-
chen an einem Bauwerk.
Instandsetzungsarbeiten
werden nämlich an einem
Grundstück erbracht, da das
vorhandene Bauwerk wesentli-
cher Bestandteil des Grundstük-
kes ist. Die Verjährungsfrist
beträgt somit 1 Jahr.
Arbeiten am Grundstück
sind demnach nicht, wie im-
mer wieder fälschlich angenom-
men, Erd- oder Pflasterarbeiten,
sondern ganz schlicht und er-
greifend Instandsetzungsarbei-
ten am Bauwerk. Somit dürfte
die Mehrzahl der von Betrieben
des Holz- und Bautenschutzes
ausgeführten Arbeiten einer
1-jährigen Gewährleistungsver-
pflichtung unterliegen.
Vorstand im
Amt bestätigt
In seinem Tätigkeitsbericht
konnte der Landesvorsitzende
einige Erfolge vermelden. So ist
es zu verstehen, dass jetzt ziel-
strebig die Neuwahl des Vor-
standes eingeleitet wurde. Der
Ehrenvorsitzende, Bruno Bojar-
zin, übernahm die Funktion des
Wahl- und Versammlungsleiters.
Der Vorstand wurde komplett
in seinem Amt bestätigt und
besteht somit weiterhin aus
Dieter Pietsch, Jan Hellwig und
Ulrike Romanow. Zu Kassenprü-
fern wurden die Kollegen Eck-
hard Velt und Axel Mailahn ge-
wählt.
Nach dem diese Verbands-
regularien abgeschlossen waren,
ging es nochmals richtig zur
Sache. Genau gesagt, um’s liebe
Geld. „Wie bringe ich Bewegung
in meine Außenstände?“, so das
Thema. Hinreißend und span-
nend wie ein Krimi vorgetragen,
Der Landesverband Hamburg und Schlewig-Holstein ist in guter Verfas-
sung, das zeigte einmal
mehr die Veranstaltung in Friedrichstadt.
(Fotos von Mike Speer, Remmers Bauchemie)