Schützen & Erhalten - page 25

ten oder Architekten, ist die Kurzversion
Fortbildung III ohne Prüfung zugedacht.
Es sind Praxisaufgaben einzubauen,
laut
UBA ist dazu ein extra Modul vorgesehen.
Es sind qualifizierte/zertifizierte Refe-
renten einzusetzen.
Auch dazu hat das UBA
einige Vorschläge gemacht.
Was wir wollen – unser Konzept im
Vergleich zum Positionspapier des UBA
Ohne weiter in die einzelnen Positionen des
UBA-Vorschlag eindringen zu wollen – nicht al-
les ist für uns als DHBV ungeprüft auf unsere
Seminare und unsere Anforderungen übernehm-
bar. So ist in etwas missverständlicher Form dem
UBA-Papier zu entnehmen, dass Sachverstän-
dige eine Ausbildung vorweisen müssen, die
mindestens der Ausbildung der Fachkraft, also
der Fortbildung I entspricht. Im Umkehrschluss
wäre dann aber die Fachkraft auch Sachverstän-
diger, da die Forderung nach der Ausbildung I
ja erfüllt wäre. Aus unserer Sicht ist das unan-
nehmbar. Ganz klar ist hierbei die Orientierung
an der gängigen Definition für Sachverständige
heranzuziehen, welche besagt, dass ein Sach-
verständiger über die besondere Sachkenntnis
verfügen muss, die weit über den allgemein
anerkannten Regeln der Bautechnik liegen und
zudem den Stand von Wissenschaft und Technik
wiedergeben muss. Aus unserer Sicht muss der
Sachverständige also weitaus mehr drauf haben,
als vom UBA gefordert.
Im Gegensatz zum UBA fragen wir uns, ob
es notwendig ist die Fachkraft für Schimmelpilz-
beseitigung Gutachten schreiben zu lassen. Wir
können diese Frage getrost verneinen und dies
den Sachverständigen überlassen.
Auch eine abgespeckte Version für die Aus-
führenden ohne Leitungsfunktion in der Fortbil-
dung II lehnen wir ab. Hier zeigt sich deutlich
der fehlende Praxisbezug des UBA. Jeder, der
schon mal vor Ort eine Schimmelpilzbeseitigung
betreut hat, weiß, dass es gerade die Ausführen-
den sind, die am besten wissen müssen, was sie
da gerade tun, da sie ihre Arbeiten überprüfen,
Biologische
Grundlagen
mikrobiologische
Messverfahren
Arbeitschutz
Bauphysikalische
Grundlagen
bauphysikalisch
chemische
Messverfahren
Schadenserkennung
und
Sanierung (und
Spezialfälle)
Rechtliche Fragen Gutachten
praktische
Übungen
Prüfung Tage
Zielgruppe
Handwerker
mit Leitungs-
funktion
B
B
A
B
B
A
C
C
A
+
5
Aufsicht-
führende
Handwerker
C
C
C
C
A
A
(+)
3
Externe
C
C
C
C
C
C
C
C
C
C
2
Eigenschaften und
Vorkommen von
Schimmelpilzen
und Bakterien
(Actinomyceten)
Wachstums-
voraussetzungen
biologische
Agenzien bei
Schimmelschäden
gesundheitliche
Gefährdungen
durch biologische
Agenzien
Grundlagen für
den Nachweis von
Mikroorganismen
Nachweis von
Mikroorganismen
auf Oberflächen,
in Materialproben,
in Luft und Staub,
VDI 4300 Blatt 10
DIN ISO 16000-16
Filtration,
DIN ISO 16000-18
Interpretation
und Bewertung
mikrobiologischer
Messwerte
Feinreinigung
Desinfektion
rechtliche Fragen
zum Arbeitsschutz
z.B. Biostoff V
Regelungen für die
Durchführung von
Schimmelpilzsanie-
rungsmaßnahmen
TOP im Arbeitsschutz
Gefährdungs-
beurteilung für
Sanierer und Nutzer
Betriebsanweisungen
Auswahl von
Schutzmaßnahmen
Baustelleneinrich-
tung, Schwarz-
Weißbereich,
Unterdruck
Normative
Grundlagen
Nutzungs- und
baulich bedingte
Feuchteschäden
Feuchte, Wärme,
Lüftung, Dichtigkeit
der Konstruktion
bauphysikalische
Berechnungen
Prävention, Innen-
und Außendämmung
Wärmebrücken
Möblierung
Temperatur, Feuchte
im Raum, Ober-
flächentemperatur,
Materialfeuchte
Datenlogger
Dichtigkeit der
Gebäudehülle
Kalibrierung,
Eichung, Qualitäts-
sicherung
Feinreinigung
Leitfäden
Schadensdiagnose,
Beurteilung des
Nutzerverhaltens
und Ermittlung
ggf. vorhandener
Baumängel
Sanierungstechniken
mit Schadensminde-
rungsmaßnahmen
Erstellung eines
Sanierungskonzeptes
Ursachenbeseitigung,
Entfernung und Ent-
sorgung befallenen
Materials, Reinigung
technische Trocknung,
Desinfektion,
Feinreinigung
Abnahme von
Sanierungsarbeiten
Sanierung in
Krankenhäusern,
Lebensmittel- und
Trinkwasserbetrieben
Mietrecht, Baurecht,
Versicherungsrecht
Mängelbegriff
Mieter und
Vermieterpflichten
Haftungsansprüche
Beweislast
Fahrlässigkeit
Gerichts-
entscheidungen
Aufbau eines
Gutachtens, Form
der Dokumentation
Vorgehensweise
vor Ort
Eingrenzung des
Kompetenzbereichs,
Bestehen auf der
richtigen Frage-
stellung
Leistungsbeschrei-
bung, Sanierungs-
konzept
Beurteilung und
Interpretation der
Gutachten und Prüf-
berichte Dritter
Pflichten und
Haftung des
Gutachters
Erstellung und
Beurteilung eines
Gutachtens
Erstellung und
Beurteilung eines
Sanierungskonzepts
und einer Gefähr-
dungsbeurteilung
Begehung eines
Objektes
Probenahme bei
unterschiedlichen
Materialien
Bewertung von
Datenlogger-
aufzeichnungen
Interpretation von
Messergebnissen
MODULTABELLE
Empfehlung zur Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen zur Schimmelpilzsanierung
Modul Typ A = 6–8 Stunden Modul Typ B = 3–4 Stunden Modul Typ C = 1–2 Stunden
Modul
Fachbereiche
Schimmelpilze
Modulkonzept des Fachbereiches Schimmelpilze als farbige Skizze.
Messwerte interpretieren und Arbeitsschutz ge-
währleisten müssen. Diesen Fachkräften vor Ort
eine nur beschränkte Ausbildung zukommen las-
sen zu wollen, gefährdet den Erfolg von Sanie-
rungsmaßnahmen! Hier können und werden wir
keine Unterschiede machen. Wer professionell
mit Schimmel zu tun hat, muss gut ausgebildet
sein und zwar von A bis Z!
Sicher gut gemeint aber problematisch ist
die Ausbildung der Externen in der Fortbildung
III. Angedacht ist hierbei von Seiten des UBA,
dass alle Themen behandelt werden sollen, die
auch die Sachverständigen hören, aber nur in
einem Drittel der Zeit. Dass hierbei die Entste-
hung von gefährlichem Halbwissen gefördert
wird, ist nachvollziehbar, weshalb wir eine sol-
che Ausbildung auch ablehnen. Hier sollten an-
dere Formen der Wissensvermittlung oder bes-
ser Sensibilisierung gefunden werden, wie z.B.
Infotage oder Vortragsreihen.
Gehen wir einmal davon aus, dass das Papier
des UBA noch Entwicklungspotential hat und da-
her auch aus bautechnischer Sicht noch wichtige
Schützen & Erhalten · März 2013 · Seite 25
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