Schützen & Erhalten · September 2009 · Seite 9
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0001275098_000001.pdf Oktober 17, 2007
Das Porenvolumen des frisch angetragenen Mör-
tels vergrößert sich dadurch zur Steinseite hin.
Durch die zweite „nasse“ Putzschicht wird der
ersten „trockeneren“ Schicht wieder Anmach-
wasser bzw. Bindemittelschlämme zugeführt, so
dass beide Schichten sich durch den optimalen
Wasserhaushalt innig miteinander verbinden und
über die ganze Schichtdicke gleichmäßig erhärten
können. Aufgrund der Porengeometrie der ersten
Mörtelschicht zur Steinseite hin hat das Saug-
verhalten des Putzgrundes keine nennenswerten
Auswirkungen mehr auf die zweite Mörtelschicht
und kann dieser nur noch in reduziertem Umfang
Rissbildungsneigung
Der Putzgrund, bestehend aus der Sockelab-
dichtung (Mineralischer Dichtschlämme) und der
darüber liegenden Wechselzone von feuchtem
Mauerwerk, hat ungünstige Einflüsse auf das
Trocknungsverhalten des Putzes. Der Sanier-
putz-WTA besitzt ein Wasserrückhaltevermögen.
Entsprechend ist aufgrund der geringen Saugfä-
higkeit der in diesem Bereich wechselnden Un-
tergründe die Festigkeitsentwicklung und das
Schwindverhalten des Sanierputzes beeinträch-
tigt.
„Der Putz erreicht aufgrund des vorhandenen
Feuchteangebotes im Mauerwerk seine maximale
Festigkeit. Erst danach setzt die Trocknung mit
der damit verbundenen Schwindung ein.“
Der
Abbinde- und Trocknungsprozess verläuft auf
gleichmäßig saugendem Mauerwerk parallel, so
dass auftretende Spannungen über Kriechvorgän-
ge schadlos abgebaut werden können.
„Wenn je-
doch die Festigkeitsentwicklung
beendet ist und der Putz erst
danach schwindet, bilden sich
sehr leicht Risse, da das erhär-
tete Gefüge nicht mehr ausrei-
chend verformbar ist.“
[8]
Rissbildungsvermeidung
Die Leitlinien für das Ver-
putzen von Mauerwerk emp-
fehlen auf Putzgründen, die
oberhalb der Ausgleichsfeuchte
liegen, die zweilagige Putzaus-
Fachbereiche
Bautenschutz
Wasser entziehen. Insgesamt ist der Wasserentzug
der zweiten Schicht daher deutlich geringer als
der der ersten Schicht. Durch das ausgeglichene
Wasserangebot ist nun auch eine leichtere Ver-
arbeitung der zweiten Schicht bzw. der gesam-
ten Putzlage möglich. Es entstehen daher bei
der Arbeitsweise „nass in nass“ mehrere positive
Effekte: Optimaler Wasserhaushalt und dadurch
optimale Erhärtungs- und Anhaftungsbedingun-
gen sowie Kräfte schonendes wirtschaftliches
Verarbeiten.“
[6]
Witterungseinflüsse
„Es muss sichergestellt sein, dass die Luft-
und Bauteiltemperatur nicht unter +5° C liegt
bzw. bis zum ausreichenden Erhärten des Putzes
nicht darunter absinkt.
Um einen zu schnellen Wasserentzug aus dem
frischen Putz durch starken Sonnenschein (hohe
Oberflächentemperaturen) und/
oder Wind zu verhindern (Gefahr
der Rissbildung, Festigkeitsab-
fall), sind, vorzugsweise für
Außenputze, besondere Schutz-
maßnahmen/Nachbehandlung
(z. B. Abhängen, Feuchthalten)
erforderlich.“
[7]
Werden die-
se normativen Empfehlungen
außer Acht gelassen, sind
Schäden am Sockelputzsystem
geradezu vorprogrammiert.