im Wesentlichen die Prüf- und Baugrundsätze und
erarbeitete zeitgleich das ibh-Merkblatt „Bau-
werksabdichtungen mit zementgebundenen und
flexiblen Dichtungsschlämmen“. Modifizierungen
des Merkblattes als Richtlinie für die Planung und
Ausführung folgten. Mit Einführung der EG-Bau-
produktenrichtlinie gelangten Bauwerksabdich-
tungen wieder in den bauaufsichtlich relevanten
Bereich. Diesbezüglich fordert das DIBt für die
von ihm geführte Bauregelliste ein bauaufsicht-
liches Prüfzeugnis als Verwendungsnachweis für
nicht genormte Abdichtungsstoffe. Zwecks Beur-
teilung wurden durch die vom DIBt anerkannten
Materialprüfämter einheitliche Prüfgrundsät-
ze (PG) erarbeitet. In diesen Prüfgrundsätzen
werden die stofflichen Anforderungen an Mine-
ralische Dichtungsschlämmen geregelt. Die Pla-
nungs- und Ausführungsdetails werden bislang
nur in den einschlägigen Richtlinien beschrie-
ben, als Abdichtung:
– von erdberührten Bodenplatten und
Außenwandflächen gegen Bodenfeuch-
te (Kapillarwasser, Haftwasser) und
nichtstauendes Sickerwasser
– horizontal in und unter Wänden gegen
kapillar aufsteigende Feuchtigkeit
– erdberührter Außenwände gegen aufstau-
endes Sickerwasser und drückendes Wasser
bis 3m Wassersäule
– erdberührter Außenwände gegen aufstau-
endes Sickerwasser und drückendes Was-
ser bis 3m Wassersäule einschließlich des
Übergangsbereiches zu Bodenplatten aus
Beton mit hohem Wassereindringwider-
stand (wu-Beton)
– von Behältern gegen von innen drü-
ckendes Wasser, wie Schwimmbecken,
Wasserbehälter, Wasserspeicherbecken
u. ä., im Innen- und Außenbereich bis
zu einer Füllhöhe von 10m
Zur Instandsetzung feuchter und salzgeschä-
digter erdberührter Bauteile und Bauwerksab-
dichtungen gilt es das WTA-Merkblatt 4–6 heran-
zuziehen, das die Anwendung von Mineralischen
Dichtungsschlämmen (MDS) für nachträgliche
Außen-, Innen- und Sockelabdichtungen be-
reits seit 1998 beschreibt.
Ein Blick auf die DIN18195
Im Zuge der Novellierung des Teils 7 für „Ab-
dichtungen gegen von innen drückendes Was-
ser“ wurden bis dato noch nicht aufgenommene
Abdichtungsprodukte, wie Verbundabdichtungen
mit Fliesenbelag (AIV), Mineralische Dichtungs-
schlämmen (MDS) und Flüssigkunststoffe (FLK),
für die Behälter- und Beckenabdichtung berück-
sichtigt. Die Anwendung von Mineralischen Dich-
tungsschlämmen für erdberührte Bauwerksabdich-
tungen im Neubaubereich ist für diese Baustoffe
nur möglich, wenn ein allgemein bauaufsicht-
liches Prüfzeugnis (abP) hierfür vorliegt und die
Anwendung in den jeweiligen Ausführungsteilen
der DIN 18195 geregelt ist. Ist der Anwendungs-
fall von der DIN 18195 nicht geregelt, die stoff-
lichen Eigenschaften für diesen Anwendungsbe-
reich durch ein abP nachgewiesen, gilt es Ver-
einbarungen mit der Bauherrschaft zu treffen.
Ausblick
Die Überarbeitung der DIN 18195 ermöglicht
der Mineralischen Dichtungsschlämme Zugang.
Auf Grundlage der erfolgreichen Stoffprü-
fungen werden MDS in den Normenentwürfen
EDIN18534 zur Abdichtung von Innenräumen
und EDIN18335 zur Abichtung von „Behältern
und Beckenabdichtungen“ vorgesehen. Die Über-
arbeitung der DIN18533 „Abdichtungen für erd-
berührte Bauteile/Abdichtungen in und unter
Wänden“ ist abgeschlossen, der Gelbdruck wird
als E DIN 18533 zum Jahreswechsel erwartet.
Anwendungen Mineralischer Dichtungsschlämme
als Querschnittsabdichtung in und unter Wänden
werden bereits in anderen DIN Normen und dem
Eurocode 6 Mauerwerk beschrieben. Der Einzug
der MDS für Abdichtungen in/unter Wänden in
die DIN18533 steht bevor. Neben der bereits
etablierten Sockelabdichtung mit MDS sind die
Voraussetzungen als Abdichtungsbauart für Wand
und Boden gegen Bodenfeuchtigkeit in diesem
Regelwerk aufgeführt. Derzeit werden weiter-
führende Planungsdetails und Ausführungshil-
fen für Abdichtungen im Neu- und Altbau nicht
in Normen, sondern in der „Richtlinie für die
Planung und Ausführung von Abdichtungen
erdberührter Bauteile mit Mineralischen und
flexiblen Dichtungsschlämmen“ der Deutschen
Bauchemie gegeben.
Bilderquelle: Remmers Baustofftechnik.
Einfach Sicher Sanieren 2 Produkte, 4 Anwendungen Einfach und sicher saniert man Wand- und Deckenbauteile aus Beton mit weber.rep duo. Alle notwendigen Arbeitsschritte lassen sich mit nur zwei Pro- dukten ausführen. Das System entspricht den hohen Anforde- rungen der EN 1504-3 Klasse 4 und ist auch in statisch relevan- ten Bereichen einsetzbar. sg-weber.de/ BetonsanierungFachbereiche
Bautenschutz
MDS-Schlämmauftrag.