Schützen & Erhalten - page 44

Schützen & Erhalten · März 2000 · Seite 44
BLICK IN DIE BRANCHE
Aus Sicht des Betriebswirtschaftlers
Es schreibt für Sie:
Jörg Peter Regier
(Jahrgang 1938)
Lehre: Industriekaufmann
Studium: BWL – Marketing –
ab 1981 freier Unternehmens-
berater
Beratung mittelständischer
Unternehmen aus Industrie und
Handwerk
Weitere Fragen an:
Jörg Peter Regier
Mittelweg 5a
22926 Ahrensburg
Telefon: 0 41 02 - 82 43 05
Telefax: 0 41 02 - 82 43 07
email:
Internet:
„Nicht der Niedrigstpreis-
anbieter, sondern der Anbieter
eines hohen Qualitäts-
standards wird in Zukunft
mehr Chancen haben.“
Wettbewerb ausgesetzt. Auch
der Handel wird seit einigen
Jahren damit konfrontiert.
Ich sehe die jetzige Ent-
wicklung im Handwerk nicht
als Krise eines Wirtschaftsbe-
reiches an, sonders als eine
neue, große, nie da gewesene
Herausforderung für das gesam-
te Handwerk. Wer dennoch von
Krisen spricht, dem möchte ich
mit fernöstlicher Philosophie
begegnen: „Krisen sind Chan-
cen“.
Die Zukunft erfordert
neues Denken
Wir werden unsere betrieb-
liche Zukunft überdenken müs-
sen, bald und gründlich, ist sie
doch eng mit unserer privaten
Zukunft verbunden. Keine Zeit
zum Nachdenken? Solange Be-
triebsinhaber einen wesentli-
chen Teil ihrer Arbeitzeit mit der
Einbringung von Forderungen,
mit der Abarbeitung von Rekla-
mationen und der täglichen
Auseinandersetzung mit ihren
Mitarbeitern verbringen, werden
viele unnötige Energien ver-
braucht, die für andere zu-
kunftsorientierte Aufgaben drin-
gend benötigt werden. Jeder
möge in stiller Stunde einmal
nachrechnen, wie viel Zehn-,
Hunderttausende von Mark dabei
in der Vergangenheit verloren
gegangen sind. Geld, das heu-
te in Form von Liquidität vie-
le Unternehmer ruhiger schla-
fen ließe. Dass es auch anders
geht - dafür gibt es auch im
DHBV gute Beispiele.
Worüber gilt es nachzuden-
ken? Antworten zur eigenen Zu-
kunft, setzen Fragen voraus:
Was ist meine Aufgabe, wo will
ich hin, wie soll meine Zukunft
und die meiner Mitarbeiter aus-
sehen? Welchen Beitrag muss
ich dazu leisten, meinen Be-
trieb in die Zukunft zu führen,
mich dem zukünftigen harten
Wettbewerb zu stellen? Das er-
fordert Zeit zum Nachdenken,
doch nur Antworten auf diese
Fragen führen zu Optionen für
die Zukunft. Ohne Antworten
– wenig Erfolgsaussichten für
die Zukunft.
Der Mitarbeiter im
Mittelpunkt
Zum Thema Mitarbeiter ist
in der Vergangenheit viel ge-
sagt und geschrieben worden.
Der Mitarbeiter eines DHBV-
Betriebes wird in der Zukunft
ein anderes Profil haben müs-
sen. Die neue Ausbildung zum
„Geprüften Holz- und Bauten-
schutztechniker“ ist ein gro-
ßer Schritt in diese Richtung.
Kundenorientierung ist an-
gesagt, schließlich bezahlt der
Kunde Lohn und Gehalt. Mit-
arbeiter sollten wissen, wohin
die Reise geht, was für Umsätze
und Ergebnisse geplant werden,
welchen Beitrag er als Mitar-
beiter zu leisten hat und was
letztlich er selbst und der ge-
samte Betrieb gemeinsam lau-
fend erreicht haben. In Betrie-
ben, die ich begleite, werden
Mitarbeiter laufend informiert,
nicht nur über schlechte, son-
dern erst Recht über gute Ent-
wicklungen. Der informierte
Mitarbeiter fühlt sich dem Be-
trieb viel enger verbunden und
„Solange Betriebsinhaber
einen wesentlichen Teil ihrer
Arbeitszeit mit der Einbrin-
gung von Forderungen, mit der
Abarbeitung von Reklama-
tionen und der täglichen
Auseinandersetzung mit ihren
Mitarbeitern verbringen,
werden viele unnötige
Energien verbraucht.“
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