Schützen & Erhalten · September 2001 · Seite 32
In naher Zukunft werden
viele, wahrscheinlich so-
gar sehr viel Hausbesitzer,
Hausverwalter und auch
Architekten ihre Angebo-
te per Internet einholen.
Die Prüfung der Angebo-
te wird somit noch anony-
mer und die Wahrschein-
lichkeit, dass der Bauherr
oder dessen Vertreter den
billigsten Anbieter aus-
wählt, wird weiterhin zu-
nehmen.
Ein Beispiel
aus dem Alltag
Vor kurzem erhielt ich eine
E-Mail von einem privaten Bau-
herrn. Dieser erkundigte sich bei
mir nach dem Preis für den Ein-
bau einer horizontalen Sperr-
schicht für sein Objekt, mit
Angaben wie lfm, Mauerdicke
und so weiter und der speziel-
len Verfahrenstechnik. Ich dach-
te mir nichts dabei, da diese
Art der Preisanfragen über Te-
lefon, Fax und in jüngster Zeit
auch verstärkt per E-Mail inzwi-
schen die Regel sind. Nach Ab-
gabe meines Angebots hörte ich
vom Bauherrn nichts mehr. Es
ist jedoch unsere Art, bei je-
dem Angebot nachzufragen, ob
unser Angebot im Interesse und
zur Zufriedenheit des Anfragen-
den war. Dies betrifft den Preis,
die Qualität und auch noch an-
dere Punkte. Der Bauherr hat-
te mir zunächst zu verstehen
gegeben, er habe auf dem Wege
der E-Mail-Anfrage jemanden
gefunden, der wesentlich bil-
liger war. Durch weiteres Fra-
gen habe ich erfahren, wo sich
das Objekt befindet, wer es
ausgeführt hat und welche Tech-
nik zum Einsatz kam. Schließ-
lich bin ich an diesem Anwe-
sen vorbeigefahren und habe mir
die Sache angesehen und da-
bei festgestellt, dass sich der
Bauherr auf ein völlig ungeeig-
netes Verfahren eingelassen hat.
Wäre es zu einer persönli-
chen Beratung beispielsweise
durch unsere Firma gekommen
und hätte der Bauherr nicht nur,
wie es leider immer häufiger
vorkommt, auf den Preis ge-
schaut, hätte er sich das Geld
für eine absolut sinnlose Hori-
zontalsperre sparen können.
Wo ist
der Unterschied?
Wie können sich nun aber
die redlichen Handwerker von
der großen Masse der anonymen
und zum Teil unseriösen Anbie-
ter abheben/unterscheiden?
Wir werden zahlreiche An-
strengungen unternehmen müs-
sen, um in diesem härter wer-
denden Wettbewerb zu beste-
hen. Eine wichtige Maßnahme
wird sicherlich darin bestehen,
den Bauherrn durch einen ent-
sprechend gestalteten Internet-
Auftritt (im Fachjargon Home-
page oder Website genannt) auf
die Qualität unserer Arbeit und
unsere Referenzen aufmerksam
zu machen. Wir müssen die
Bauherren davon überzeugen,
dass der auf den ersten Blick
oftmals günstiger Erscheinen-
de Angebotspreis in der Regel
keine Aussage über die Richtig-
keit der Maßnahme und die
Qualität der Ausführung zulässt.
Bauforen
Genauso wichtig wie ein
eigener Internet-Auftritt aber
ist, sich auch in den Bau-Dis-
kussionsgruppen (auch Bau-
Foren genannt) aktiv zu betei-
ligen, um auf sich und den ei-
genen Internet-Auftritt aufmerk-
sam zu machen.
Das größte Bau-Forum im
deutschsprachigen Raum finden
Sie auf der bauspezifischen In-
ternet-Plattform BAU.DE unter
der Adresse
.
Seit vielen Jahren haben
hier sehr viele Bauherren ihre
Fragen eingestellt und Bauex-
perten und auch erfahrene Bau-
herren Antworten gegeben. So
steht unter BAU.DE bereits jetzt
für Jedermann nutzbar ein sehr
umfangreicher Wissens- und
Erfahrungsvorrat zu Verfügung.
Ein paar Worte zur Funktions-
weise eines Forums:
Um die vielen Anfragen in
die richtigen Bahnen (Foren) zu
lenken, wurden im Laufe der Zeit
zahlreiche neue Rubriken (Un-
terforen) geschaffen. Auf die-
se Weise ist es gelungen, The-
menblöcke zusammenzufassen,
sodass jetzt zum Beispiel
jemand,der einen feuchten Kel-
ler hat, direkt in das Forum
„Keller“ einsteigen und in ei-
nem ersten Schritt die bereits
eingestellten Fragen und Ant-
worten lesen kann, bevor er in
einem zweiten Schritt seine
eigene Frage einstellt. Sehr
häufig dauert es nur wenige
Minuten, bis eine erste Antwort
eingeht und in der Regel hat
man bereits nach wenigen Ta-
gen eine umfassende Antwor-
tensammlung. Diese zeitlich
verzögerte Arbeitsweise kommt
daher, dass die Teilnehmer mei-
stens nicht synchron (zeit-
gleich), sondern asynchron
(zeitversetzt) im Forum sind -
jeder arbeitet dann im Forum,
wann er Zeit dazu hat. Ein Fo-
rum können Sie vergleichen mit
einem schwarzen Brett, an dem
Sie einen Zettel mit einer Fra-
ge anhängen und vorbeikom-
mende Teilnehmer antworten.
Der große Vorteil eines Forums
gegenüber einem klassischen
schwarzen Brett ist, dass Sie als
Fragesteller per E-Mail informiert
werden, wenn auf Ihre Frage
eine neue Antwort eingeht und
auch die Volltextsuche über alle
vorhandenen Forumsbeiträge
möglich ist. Auch können Sie,
wenn Sie eine für Sie ebenfalls
interessante Fragestellung in
einem Forum gefunden haben,
auch Ihre E-Mail-Adresse hin-
terlassen, worauf Sie dann wie
der Fragesteller per E-Mail in-
formiert werden, sobald eine
neue Antwort eingeht. Zu den
Beiträgen ist zu sagen, dass
auch nicht mit Kritik (Zustim-
mung und Warnungen) gespart
wird.
Neben den fachbezogenen
Themenbereichen (Dach, Fassa-
de, Keller) findet auch unter den
anderen Rubriken (wie „Wer hat
Erfahrung mit...?“ oder „Nor-
men und Vorschriften) ein sehr
reger Erfahrungsaustausch statt.
Jedoch haben nicht alle Nor-
men und Vorschriften für den
Neu- und Altbau Gültigkeit,
weshalb sich unter dem Thema
„denkmalgeschützte Objekte“
oftmals schwierige Diskussionen
ergeben.
Vor allem bei denkmalge-
schützten Objekten sind Erfah-
rungen mit dem Denkmal wich-
tig. Es ist aber trotzdem immer
wieder erstaunlich, wie viele
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