Schützen & Erhalten · September 2001 · Seite 27
FÜR DIE PRAXIS
Schnellanalyse von Holzschutzmitteln
Alle Farbreaktionen sind mit
Reagenzien durchgeführt, die
nicht als kanzerogen oder Ähn-
liches eingestuft sind. Deshalb
fehlen auch einige bekannte
Lösungen. Für die Reaktionen
gilt jedoch, dass sie entspre-
chende chemische Kenntnisse
erfordern und der für den Um-
gang mit Chemikalien notwen-
digen Sachkunde bedürfen.
Die aufgeführten Reagenz-
lösungen sind nicht fertig im
Handel zu bekommen. Die ein-
zelnen Komponenten können
über den Chemikalienhandel,
zum Beispiel bei Merck oder Ald-
rich bezogen werden.
Ihre Anfertigung ist nicht
sonderlich schwierig, einige
Übung ist aber erforderlich.
Gleichfalls ist für ihre Anwen-
dung Übung notwendig, um die
Reaktionen richtig zu deuten.
Das heißt, vor der praktischen
Anwendung sollte erst einmal
an bekannten Holzproben ge-
übt werden.
Da dem Autor bereits meh-
rere Anfragen zur Lieferung der
Reagenzien vorliegen, wäre bei
Interesse eine Anfrage willkom-
men, anhand derer über eine
Produktionsaufnahme entschie-
den werden könnte.
Zusammenfassung
Für die anorganischen Wirk-
stoffe Bor, Fluor und Kupfer sind
einfache Farbreaktionen nutz-
bar, deren Umschlagspunkte an
der Wirksamkeitsschwelle orien-
tiert sind und somit eine den
Anforderungen der Praxis ge-
rechte Nachweismöglichkeit
bieten.
Vor allem der Bornachweis
kann von ausführenden Betrie-
ben anschaulich als Qualitäts-
kontrolle genutzt werden, da Bor
zu den gegenwärtig meist ver-
wendeten Wirkstoffen gehört.
Für die Reaktionen gilt je-
doch, dass sie entsprechende
chemische Kenntnisse erfordern
und der für den Umgang mit
Chemikalien notwendigen Sach-
kunde bedürfen Geprüfte Schäd-
lingsbekämpfer und Inhaber
eines Sachkundenachweises
Holzschutz sollten diese Forde-
rung erfüllen.
Literaturhinweise
– AWPA Standard M2-97, 1997: American
Wood Preservers Association
– DIN 52 161 : Prüfung von Holzschutz-
mitteln. Nachweis von Holzschutzmitteln
im Holz. Teil 1, Probenahme aus Bau-
holz. 1967.
– DIN EN 212: Holzschutzmittel. allgemeine
Anleitung für die Probenahme und Pro-
benvorbereitung von Holzschutzmitteln
und von behandeltem Holz für die Ana-
lyse. Entwurf vom Januar 2000.
– Kerner, G.: Farbreaktionen zum Nachweis
zur Eindringtiefenbestimmung von
Schutzmitteln im Holz.
– Holzindustrie 22 (1969), 9, 275–278
– Kottlors, C.; Petrowitz, H.J., 1993: Pro-
benahme aus Holz und Holzwerkstoffen
zur Klärung von Fragen des Holzschut-
zes durch chemische Untersuchungen.
Holz Roh-Werkstoff 51, 126-134.
– Peylo, A., 2001: Schnelle Analyse von
Pentachlorphenol in Holz. Zwei Proble-
me – Holz und PCP. Und eine Lösung (DD)
Direct Desorption – Thermodesorption.
GIT Fachz. Lab. Im Druck.
– Peylo, A.; Peek, R.-D., 1998: Rapid ana-
lytical methods for wood waste – an over-
view. Int. Research Group on Wood Pre-
servation, Stockholm, Document Nr. IRG/
WP 50104.
– Peylo, A.; Peek, R.D., 1999: Rapid ana-
lysis – chances and limitations. Int. Re-
search Group on Wood Preservation,
Stockholm, Document Nr. IRG/WP 50130.
– Schoknecht, U, Gunschera, J., Marx, H.-
J.; Marx, G., Peylo, A.; Schwarz, G., 1998:
Holzschutzmittelanalytik. Daten und Li-
teraturzusammenstellung für Wirkstoffe
in geprüften Holzschutzmitteln. For-
schungsbericht 225 der Bundesanstalt für
Materialprüfung und –forschung, BAM,
Berlin, 156 S.
– Theden, G.; Kottlors, C. 1965: Verfah-
ren zum Sichtbarmachen von Schutzmit-
teln im Holz. Mitteilungen Deutsche Ge-
sellschaft für Holzforschung, DGfH, Mün-
chen, Nr. 52
– VossVoß, A.; Willeitner, H., 1994:
Gesamtkonzept für die Entsorgung von
schutzmittelhaltigen Hölzern. Forschungs-
bericht der Bundesforschungsanstalt
für Forst- und Holzwirtschaft, Hamburg,
252 S.