LANDESVERBÄNDE
Nordrhein-Westfalen
Anwendungstechnisches Verlegeseminar von
Calciumsilikat-Platten
Zu Gast im Materialprüfungsamt NRW in Dortmund
Mit 35 Teilnehmern und einer
durchgehend positiven Reso-
nanz kann der Landesverband
auf eine rundum gelungene
Herbsttagung zurückblicken.
Viele Teilnehmer der Frühjahrsta-
gung (Thema: Feuchtemanagement
und Innendämmung) hatten sich
ein anwendungstechnisches Semi-
nar zur fachgerechten Verarbeitung
von Calciumsilikat-Platten ge-
wünscht.
Hinzu kam, dass auf der DHBV-
Sachverständigentagung im Mai
2007 am Weissenhäuser Strand
durch Prof. Pohlenz darauf aufmerk-
sam gemacht wurde, dass bei In-
nendämmungen mit Calciumsilikat-
Platten eine Verschlechterung des
Schallschutzes auftreten kann.
Dieses kann soweit führen, dass
z.B. bei Mietwohnungen der gefor-
derte Schallschutz nicht ausrei-
chend ist und die Räume nicht mehr
gemäß ihrem Verwendungszweck
genutzt werden könnten. Diese
Aussage hatte zu reichlichen Dis-
kussionen der Teilnehmer geführt.
Grund genug den Sachverhalt im
Rahmen der Herbsttagung noch
einmal aufzugreifen und so ein
interessantes Paket aus Anwen-
dungstechnik und Schallschutz zu
schnüren.
Anwendungstechnisches
Seminar
Nach der Begrüßung durch den
1. Vorsitzenden Alfred Teutenberg
folgte zunächst durch den Abtei-
lungsleiter im Materialprüfungsamt
NRW, Herrn Gödecker, eine kurze
Vorstellung der Arbeitsbereiche und
der Historie des MPA.
Danach ging es direkt zur An-
wendungstechnik, zu der seitens
der Industrie die für den deutschen
Markt wichtigsten Hersteller ein-
geladen worden waren.
Wir bedanken uns für die Teil-
nahme und technische Unterstüt-
zung, bei Herrn Jacob von der Firma
Calsitherm, Herrn Maruszyk von der
Firma epasit und Herrn Dannemann
von der Firma redstone.
Schon bei der Vorstellung der
Produkte und der Produkteigen-
schaften wurde deutlich, dass die
hier vertretenden Calciumsilikat-
Platten von den physikalischen
Grundeigenschaften vergleichbar
sind, da sie sich in ihrer Leistungs-
fähigkeit nur unerheblich unter-
scheiden.
Im praktischen Teil stellten die
Materialhersteller die unterschied-
lichen Verlegetechniken, wie
Kammbett-Verfahren, Klebepunkt
und Randwulstverfahren vor.
Schnell wurde klar, dass je nach
Materialhersteller unterschiedliche
flankierende Arbeiten notwendig
sind, wie z.B. grundieren der Plat-
tenrückseite oder Plattenoberflä-
che.
Während der eine Plattenhers-
teller lediglich das Kammbettver-
fahren als Verlegemethode zulässt
und bei einem unebenen Unter-
grund im Vorfeld ein Ausgleichs-
putz aufgebracht werden muss,
kann bei dem anderen Materialher-
steller hier auch im Rand-Wulst-
Verfahren gearbeitet werden.
Angesprochen wurde auch der
Einsatz von Klimaplatten als rei-
ne Trockenbauplatte, ohne Anfor-
derungen an Feuchtemanagement
oder wärmedämmender Wirkung.
Hier stellt sich die Möglichkeit dar,
Wandflächen schnell, da ohne die
bei Putzen notwendigen Wartezei-
ten, zu egalisieren.
Als Fazit bleibt die Feststellung,
dass für die Verlegung von Calci-
umsilikatplatten keine einheitlichen
Verlegvorschriften gelten.
Schallschutztechnische
Veränderung der Konstruktion
durch Anbringen von
Calciumsilikat-Platten
Wie schon bei der Frühjahrs-
tagung konnten wir Herrn Dr.
Worch, Lehrbeauftragter für Bau-
physik an der Universität Dortmund,
als Referenten gewinnen.
Dr. Worch stellte anschaulich
die Problematik von einschaligen
und zweischaligen Bauteilen und
deren schallschutztechnisches Ver-
halten dar. Erörtert wurden die
Übertragungswege von Luftschall
und Körperschall, Stichwörter sind
hier Grenzfrequenzen und Reso-
nanzfrequenzen.
Eine signifikante Verschlech-
terung des Schallschutzes nach
Aufbringen von Klimaplatten, un-
abhängig von der Verlegeart, konn-
te nicht festgestellt werden.
Ein negativer Effekt ist ledig-
lich bei Flankenübertragung denk-
bar.
Neben den theoretischen
Grundlagen zum Thema Schall-
schutz wurde auch eine praktische
Schallmessung durchgeführt. Dazu
wurden Klimaplatten auf einer
Bodenfläche im Kamm-Bett-Verfah-
Schützen & Erhalten · Dezember 2007 · Seite 30
Ein hervorragender Gastgeber, der sich bereitwillig über die Schultern schauen
ließ. Die Mitglieder des Landesverbandes NRW bei der Besichtigung des
MPA Dortmund.
Konnten sich über ein mangeldes Interesse seitens des Fachpublikums nicht
beklagen – die Produkthersteller von Calciumsilikatplatten bei der Vorführung
der Verlegetechnik. Hier die Firma Calsitherm...
...und hier die Firma epasit