Fachbereiche
Bautenschutz
Wassereinwirkklasse
(Wx-E)
Bemessungswasserstand
(HGW bzw. HHW)*
Wasserdurchlässigkeitsbeiwert
des Baugrunds**
W1-E – Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser
W1.1-E
Bodenfeuchte auf Bodenplatten
OK Bodenplatte = OK Gelände
UK Bodenplatte 50 cm oberhalb
HGW/HHW
k >10
–4
m/s
W1.2-E
Situation 1:
Bodenfeuchte und nicht drück-
endes Wasser bei erdberührten
Wänden und Bodenplatten
ohne Dränung
Bauteile mind. 30 cm oberhalb
HGW/HHW
k > 10
–4
m/s
W1.2-E
Situation 2:
Nicht drückendes Wasser bei
erdberührten Wänden und
Bodenplatten
mit Dränung nach DIN 4095
Bauteile mind. 30 cm oberhalb
HGW/HHW
k ≤10
–4
m/s
W2-E Drückendes Wasser bei erdberührten Wänden und Bodenplatten
W2.1-E
Situation 1:
mäßige Einwirkung von drück-
endem Wasser
ohne Dränung
≤3m Stauwassereinwirkung
k ≤ 10
–4
m/s
W2.1-E
Situation 2:
mäßige Einwirkung von drück-
endem Wasser
≤3m Grundwassereinwirkung
beliebig
W2.1-E
Situation 3:
mäßige Einwirkung von drück-
endem Wasser
≤3m Hochwassereinwirkung
beliebig
W2.2-E
Situation 1:
hohe Einwirkung von drücken-
dem Wasser
≤3m Stauwassereinwirkung
beliebig
W2.2-E
Situation 2:
hohe Einwirkung von drücken-
dem Wasser
≥3m Grundwasser- oder Hoch-
wassereinwirkung
beliebig
W3-E
Nicht drückendes Wasser
auf erdüberschütteten Decken
Bauteile mind. 30 cm oberhalb
HGW/HHW; Einwirkung aus
Niederschlagswasser oder
Stauwasser ≤10 cm
W4-E
Wasser am Wandsockel und
in und unter erdberührten
Wänden
im Bereich von ca. 0,20m unter
OK Gelände bis ca. 0,30m über
OK Gelände
Spritz-, Oberflächen-
und Sickerwasser
*
„Der Bemessungswasserstand ist der Bemessungsgrundwasserstand (HGW), der sich witterungsbedingt
und auf Grund hydrogeologischer Beschaffenheit im Baugrund einstellen kann oder der Bemessungshoch
wasserstand (HHW), wobei der höhere Wert maßgebend ist.“
(3)
** k-Wert nach DIN 18130-1
Neues aus den Regelwerken
E DIN 18533 Bauwerksabdichtung liegt der Fachöffentlichkeit als Entwurf vor
Die Entwürfe der Teile 1–3 der E DIN
18533 (1) wurden mit Beiblatt 1 mit
Ablauf des vergangenen Jahres vom
Beuth Verlag veröffentlicht. Der Entwurf
der DIN 18533 für die erdberührten
Bauwerksabdichtungen gilt im Teil 1
für die Planung und Auswahl geeigneter
Bauarten und Abdichtungsstoffe. Die zwei
weiteren Teile gelten für die Ausführung
der Abdichtung von nicht wasserdichten
erdberührten Bauwerken oder Bauteilen.
Der Teil 2 behandelt die Abdichtung
erdberührter Bauteile mit Bahnenab-
dichtungen sowie die für ihren Einbau
erforderlichen Hilfsstoffe. Im Teil 3 des
Norm-Entwurfs wird die Abdichtung mit
flüssig zu verarbeitenden, erst auf der
Baustelle erhärtenden Abdichtungsstoffen
geregelt. Das mit erschienene Beiblatt
1 zum Normentwuf E DIN 18195 gibt
Hinweise für den Ausführenden und Be-
urteilenden zur Kontrolle und Prüfung der
Schichtdicken von flüssig verarbeiteten
Abdichtungsstoffen.
Anwendungsbereich
Der Norm-Entwurf DIN 18533 gilt für die
Abdichtung von erdberührten Bauteilen und
besteht aus den Teilen
– Teil 1: Anforderungen, Planungs- und Aus-
führungsgrundsätze
– Teil 2: Abdichtung mit bahnenförmigen
Abdichtungsstoffen
– Teil 3: Abdichtung mit flüssig zu verarbei-
tenden Abdichtungsstoffen
und wendet sich an den/die Planer/in und Aus-
führenden, da Funktion und Dauerhaftigkeit von
Abdichtungen von der aufeinander abgestimmten
Planung aller Bau-Beteiligten abhängt.
Die auf Maß gefertigte Abdichtung, also
die Wahl der zu treffenden Abdichtungsbauart,
ist abhängig von der Wassereinwirkungsklasse,
Rissklasse, Raumnutzungsklasse und den Zuver-
lässigkeitsanforderungen.
Wassereinwirkklasse (Wx-E)
Im Rahmen der Planungsgrundsätze werden
im Teil 1 des Normenentwurfes die erdberührten
Wassereinwirkklassen, ehemals Lastfälle oder Was-
serbeanspruchungen, neu definiert und Empfeh-
lungen für die Planung und Ausführung der ein-
zelnen Abdichtungen oder Abdichtungsbauarten
nicht wasserdichter Baukörper gegeben. Der Ent-
wurf DIN 18533 beschreibt die erdberührten (E)
Wassereinwirkklassen (Wx-E) wie folgt:
– Bodenfeuchte und nicht drückendes
Wasser als Wassereinwirkklasse W1-E,
– von außen drückendes Wasser mit
Wassereinwirkklasse W2-E,
– nicht drückendes Oberflächen- und Sicker-
wasser auf erdüberschütteten Decken als
Wassereinwirkklasse W3-E,
– Abdichtungen gegen Kapillarwasser in
oder unter Mauerwerk und zum Schutz
gegen Spritzwasser im Sockelbereich mit
Wassereinwirkklasse W4-E.
„Zur Festlegung der erdseitigen Wassereinwir
kung auf die Abdichtung ist für den geplanten
Bauwerksstandort der Bemessungswasserstand zu
ermitteln.“
Ebenso
„…ist ggf. der Wasserdurch
lässigkeitsbeiwert (k-Wert) nach DIN 18130-1
zur Unterscheidung von stark wasserdurchläs
sigem Baugrund (k >10–4m/s) oder wenig was
serdurchlässigem Baugrund (k ≤ 10–4m/s) zu
ermitteln.“
(2)
Die Art der Wassereinwirkung gilt es nach
folgenden Parametern zu klassifizieren:
Tabelle 1: Wassereinwirkungsklassen (Wx-E).
Schützen & Erhalten · März 2016 · Seite 11