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Fachexkursion

Wer nach England reist, muss mit Vielem

rechnen. So z. B., dass beim Überqueren

von Straßen höchste Vorsicht geboten ist,

da hier die Gefahr bekanntlich von der

falschen Seite droht. Auch dass es Sinn

macht, rechtzeitig seine Ausweispapiere

zu kontrollieren, denn auf der Insel gibt es

tatsächlich noch echte Grenzen, an denen

die Identität eines jeden Einreisenden

überprüft wird.

Dass zudem alles etwas teurer als auf dem euro-

päischen Festland ist, fällt bei der Betrachtung

vor Ort allerdings weniger ins Gewicht, da man,

seit langem gewohnt im benachbarten Ausland

mit eigener Währung zu zahlen, das blitzschnelle

Umrechnen von Wechselkursen schon vor Jahren

verlernt hat und in der Handhabung der unge-

wohnten Münzen mehr auf die Ehrlichkeit des

Einheimischen vertraut, als sich über die Preise

und die Korrektheit des Wechselgeldes Gedan-

ken zu machen. Überrascht ist man hingegen, in

guten Hotels am morgendlichen Frühstückstisch

nicht nur geseatet, sondern auch nach seinen

Wünschen gefragt zu werden, anstatt sich wie

üblich am reichgedeckten Büfett in Eigenregie zu

bedienen. Wer diese Möglichkeit der Eigeniniti-

ative allerdings vermisst, bekommt allabendlich

im Pub reichlich die Gelegenheit des sportlichen

Ausgleichs in Form der Selbstversorgung an der

Theke. Denn wer jetzt – wie beim Frühstück ge-

lernt − geduldig auf die Bedienung wartet, war-

tet mit Sicherheit vergeblich.

So viel zum nichtfachlichen Teil der dies-

jährigen sechstägigen Bautenschutzexkursion

durch den Süden Englands, diesmal mit einer

Rekordbeteiligung von 40 Bauinteressierten.

Was die Teilnehmer erwartete, war ein straffes

Besichtigungsprogramm, das für Eigeninitiati-

ven nur wenig Raum ließ und von jedem größ-

te Zeitdisziplin einforderte. Schließlich galt es

sich einen Eindruck zu verschaffen über archi-

tektonische Besonderheiten sowie Maßnahmen

der Bauwerkserhaltung. Besucht wurden hierfür

die Städte Canterbury, Winchester, Bath, Oxford

und Cambridge mit ihren zahlreichen historischen

Gebäuden und Sanierungsobjekten. Und als ob

dies nicht ausreichen würde, standen zusätzlich

mit Leeds Castle und Winchester Castle noch zwei

Burganlagen sowie mit Blenheim Palace und

Waddesdon Manor zwei Schlösser von Weltruf auf

dem Exkursionsprogramm. Entsprechend optimis­

tisch war deshalb auch die Planung, die vorsah,

gleich von Beginn an keine Zeit zu verlieren

und direkt am Anreisetag mit dem umfassenden

Fotos: Dr. Dietger Grosser, Irene Remes

Old Towns, Cathedrals, Castles, Palaces

Ein Bericht über die DHBV-Bautenschutzexkursion 2016

„The Loveliest Castle in the World” – Besichtigung

der Sanierungsarbeiten am Leeds Castle.

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Schützen & Erhalten · Juni 2016 · Seite 32