Schützen & Erhalten - page 24

Fachbereiche
Schimmelpilze
wenn die Raumluft zusätzlich über
einen HEPA-Filter geleitet wird.
Eine abtötende Wirkung ist bisher
nur von Ozon bekannt, allerdings
sind hierzu sehr kleine Wirkungs-
querschnitte notwendig, d. h., das
Ganze funktioniert nur, wenn der
Luftstrom direkt an der Ozonquel-
le vorbeigeleitet wird. In der Praxis
sind dies dann Kombigeräte, welche
die Raumluft einsaugen und in klei-
nen Kammern mit Ozon behandeln,
filtern und wieder in den Innenraum
abgeben. Wird hingegen Ozon in die
Raumluft geblasen, muss, damit ein
abtötender Effekt eintreten kann,
die Konzentration derart hoch sein,
dass gesundheitliche Schäden für
den Menschen zu erwarten sind.
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Auch konnte festgestellt werden,
dass die bei Schimmelschäden re-
levanten Mikroorganismen durchaus
ozon-resistente Sporen ausbilden
können, die zwar verzögert auskei-
men, aber dennoch nicht vollstän-
dig inaktiviert werden können.
1,6
Gleiches gilt auch für Fogging-
Maßnahmen. Eine Desinfektion der
Raumluft kann ggfs. zu einer Redu-
zierung des Infektionspotentials der
in der Raumluft vorhandenen Mikro-
organismen führen, jedoch nicht
die Anzahl der Mikroorganismen
in der Luft minimieren. Sie werden
auch nicht ausgewaschen, i.d.R. ist
der Nebel zu fein, als dass dadurch
die Partikel derart beschwert wer-
den, dass sie sedimentieren kön-
nen.
4,7,10,11
In die Feinreinigung einzube-
ziehen sind nicht nur die bearbei-
teten Flächen, sondern alle Flächen
im Sanierungsbereich! Das gilt auch
für die ja noch vorhandene Ab-
schottung! Gern vergessen werden
hierbei Lichtschalter, Steckdosen,
Lüfter/Filter und Klimaanlagen und
sonstige Einbauten kleineren Aus-
maßes… Und besondere Hingabe
und Geduld sind bei der Feinreini-
gung von Lüstern und Kronleuch-
tern gefragt.
Insbesondere poröse Oberflä-
chen lassen sich gut absaugen.
Neben Bodengeräten sind mittler-
weile auch Rückengeräte verfügbar,
mit denen man gut auch über Kopf
arbeiten kann. Einzusetzen sind
hierbei HEPA-Filter der Filterklas-
se H13.
4,7
Feste, glatte und nicht saugfä-
hige Materialien können abgewischt
werden, z. B. Fliesen, Parkett, Li-
noleum, Kunststoff oder Glasober-
flächen. Hier eignen sich durchaus
handelsübliche tensidhaltige Reini-
ger oder das sagenumwobene ober-
flächenentspannte Wasser (Gruß
an Heiko!).
Mitunter problematisch ist
die Reinigung von Möbeln. Feste
Oberflächen, Furniere etc. können
feucht abgewischt werden, Texti-
lien unter Umständen gewaschen
werden. Abschraubbare Kleinteile
aus Kunststoff oder Plastikspielzeug
können unkompliziert im Geschirr-
spüler gesäubert werden. Polster-
möbel und Teppiche können mit-
tels Heißdampfextraktion gereinigt
werden. Ob sich der Aufwand aber
lohnt, muss vor Ort entschieden
werden. Grundsätzlich wird empfoh-
len, dass Polstermöbel und Textili-
en nur dann aufgereinigt werden,
wenn eine Kontamination, also eine
Verschmutzung mit Sporen und My-
zelresten, vorliegt, bei Befall sollte
entsorgt werden. Natürlich kann es
besonders wertvolle Objekte geben,
die auch einen großen Reinigungs-
aufwand rechtfertigen. Kunstgegen-
stände, Antiquitäten, Briefmarken
oder auch Musikinstrumente werden
am besten durch Spezialfirmen ge-
reinigt.
4,7,10
Eigentlich muss es nicht mehr
erwähnt werden: Desinfektion ist
keine Feinreinigung, da hier der ei-
gentliche Zweck der Feinreinigung
– nämlich das ENTFERNEN einer
restlichen Biomasse- und Partikel-
belastung – nicht erreicht werden
kann! Ein zusätzliches Desinfek-
tionsmittel zur Wischdesinfektion
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1
Bei der Nebelaktion wurden
Prüfoberflächen kontaminiert,
die später einer Feinreinigung
unterzogen werden sollten. Die
Prüfoberflächen unterschieden
sich in ihrer Oberflächenstruktur
von hochglatt bis rau und porös,
um den Effekt unterschiedlicher
Reinigungsverfahren anschaulich
darstellen zu können.
2
Von allen Proben wurde mittels
Klebefilmpräparat die Ausgangs­
kontamination ermittelt.
3
Anschließend wurden die Ober­
flächen in Teilbereiche aufgeteilt.
Ein Teil der Prüfoberfläche wurde
abgesaugt, der andere feucht
abgewischt.
4
Anschließend wurden die Proben
durch die Seminarteilnehmer
visuell begutachtet. Als Sanie-
rungskontrollmessung wurden
wiederum Klebefilmpräparate
angefertigt. Diese wurden vor Ort
mikroskopisch ausgewertet und
mit der Ausgangssituation sowie
untereinander verglichen.
Schützen & Erhalten · September 2014 · Seite 24
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